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Robocalypse: Roman (German Edition)

Robocalypse: Roman (German Edition)

Titel: Robocalypse: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel H. Wilson
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entfernt von hier. Bei dir alles in Ordnung, Big Mac?«
    Ich nicke zitternd.
    »Super. Das Rennen wird uns guttun und uns aufwärmen. Bleib dicht hinter mir. Wenn du eine Krabbelmine oder irgendwas anderes Gefährliches siehst, weich einfach aus. Bleib immer dicht bei mir, okay?«
    »Okay, Jack.«
    »Also gut, dann los.«
    Jack lässt den Blick über die Straße vor uns schweifen. Die Krabbelminen sind weniger geworden, aber wenn wir erst mal aus dem engen Einkaufsviertel raus sind, werden bestimmt größere Maschinen auftauchen – Autos zum Beispiel.
    Mein großer Bruder lächelt mich zuversichtlich an und rennt los. Ich folge ihm. Eine andere Wahl bleibt mir ja kaum.
    ***
    Das Zeughaus ist ein gedrungenes rotes Backsteingebäude, das ein bisschen an eine Burg erinnert. Alles daran wirkt mittelalterlich, außer den dicken Eisenstäben vor den schmalen Fenstern. Unter dem Eingangsbogen klafft ein großes Loch. Davor liegen die Reste von lackierten Holztüren sowie eine verformte Bronzeplakette, auf der ins Metall eingestanzt noch das Wort »historisch« zu lesen ist. Besondere Geräusche sind keine aus dem Gebäude zu hören.
    Als wir die Treppen vor dem Bogen hinaufsteigen, sehe ich einen riesigen Steinadler auf mich herabstarren. Die versengten Fahnen zu beiden Seiten des Eingangs flattern schnalzend im Wind. Mir geht auf, dass wir uns nicht von der Gefahrenquelle wegbewegen, sondern mitten hineinlaufen.
    »Jack, warte mal«, sage ich keuchend. »Das ist doch verrückt. Was machen wir hier?«
    »Wir versuchen, Menschenleben zu retten, Cormac. Diese Minen sind irgendwie hier rausgekommen. Wir müssen dafür sorgen, dass nicht noch mehr entwischen.«
    Ich lege den Kopf schief.
    »Keine Angst«, fährt er fort. »Das ist die Waffenkammer meines Bataillons. Ich komme hier jedes zweite Wochenende her. Uns wird nichts passieren.«
    Jack marschiert in die gewölbeartige Eingangshalle. Ich folge ihm. Die Krabbelminen waren definitiv hier. Die polierten Böden sehen aus, als seien sie mit einer Schrotflinte bearbeitet worden, und der Raum ist voller Trümmer. Über allem liegt eine feine Schicht Staub. Darin sind jede Menge Fußabdrücke zu erkennen, jedoch auch schwerer zu deutende Spuren.
    Jacks Stimme hallt von der hohen gewölbten Decke zurück. »George? Bist du hier irgendwo? Wo bist du, Kumpel?«
    Keine Antwort.
    »Hier ist niemand, Jack. Wir sollten gehen.«
    »Nicht ohne ein paar Waffen.«
    Jack schiebt ein schief hängendes altes Eisentor aus dem Weg. Mit gezogener Pistole schreitet er den dunklen Gang hinab. Durch den gesprengten Eingang bläst ein kalter Wind herein, und eine Gänsehaut überzieht meinen Nacken. Der Wind ist nicht stark, genügt aber, um mich hinter Jack her durch die Halle zu treiben. Wir gehen durch eine Stahltür. Eine enge Treppe hinab. Bis wir in einen weiteren langen Korridor kommen.
    In dem Moment höre ich zum ersten Mal das Hämmern.
    Es kommt von hinter der zweiflügeligen Stahltür am Ende des Gangs. In unregelmäßigen Abständen lässt es die Tür im Rahmen erzittern.
    Bumm. Bumm. Bumm.
    Jack bleibt stehen und mustert die Tür kurz. Schließlich führt er mich in einen fensterlosen Lagerraum. Wortlos tritt er hinter die Theke und bedient sich aus den Regalen. Immer mehr Sachen wirft er auf den Tresen: Socken, Stiefel, Hosen, Hemden, Feldflaschen, Helme, Handschuhe, Knieschützer, Ohrenstöpsel, Verbandszeug, Funktionswäsche, Rettungsdecken, Rucksäcke, Patronengurte sowie jede Menge anderes Zeug, von dem ich oft nicht mal genau weiß, um was es sich handelt.
    »Zieh diesen Kampfanzug an«, befiehlt er mir über die Schulter hinweg.
    »Wovon zum Teufel sprichst du?«
    »Du sollst den Anzug da anziehen. Und zieh dir genug drunter. Es könnte sein, dass wir heute Nacht im Freien schlafen müssen.«
    »Was tun wir hier, Jack? Wir sollten nach Hause gehen und auf Hilfe warten. Soll die Polizei sich um den ganzen Mist kümmern, Mann.«
    Jack trägt ungerührt weiter Ausrüstung zusammen. »Die Dinger auf den Straßen da draußen sind militärische Waffen, Cormac. Die Polizei hat nicht die Ausrüstung, um mit so was fertig zu werden. Außerdem: Hast du auf dem Weg hierher von irgendwo die Kavallerie anrücken sehen?«
    »Nein, wahrscheinlich formieren sich die Einsatzkräfte gerade neu oder so.«
    »Kannst du dich an Flug 42 erinnern? An den Defekt, der uns fast das Leben gekostet hätte? Ich glaube, die Sache hier spielt sich nicht nur in Boston ab. Dasselbe könnte gerade auf der

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