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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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umhersurrten und deren Programm durchweg gemäß den Prinzipien der Liga für Roboterrechte gestaltet worden war, existierten in der Illusion des freien robotischen Willens. Dabei aber waren sie sein. Sie alle. Von der Au ß enhülle bis in die Herzen ihrer Kerne. Diener seines Willens und eines Fortschritts, über dessen Wesen niemand anderes als er bestimmte. Auch wenn der Vorstand von 2OT Technology ihn unter Kontrolle zu haben glaubte.
    Aber er war die Zukunft!
    Unter seiner Obhut würde die Fusion stattfinden, und mit seiner Hilfe würde das Morgen sein kühles mechanoides Haupt über der Stadt erheben, unter dem alles andere sich bald schon würde beugen müssen. Wenn das Perpetuum erst seinen Weg in den metallenen Leib des Hosts gefunden hatte, dann würden er und die Seinen alles Organische seine Vergänglichkeit lehren!
    Von Kempt konnte spüren, wie die Zukunft sich langsam in den Datenströmen der Stadt manifestierte und wie sie dabei immer wieder seinen Namen flüsterte. Und ohne diesen konnte sie nicht sein …
    Es war an der Zeit, mit allem zu brechen, was einmal gewesen war. Die Vergangenheit zu vergessen, sie zu zerstören, damit das Gestern keine Chance hatte, sich dem Morgen entgegenzustellen!
    Dies alles, McCrae und ihr Team, Rosso und selbst Capek, waren Teil jener unerträglichen Vergangenheit, deren Ideale und Prinzipien längst überholt waren. Nichts, was dem Fortschritt nicht diente, war vor den Visoren von Kempts wert zu bestehen.
    Aus den Tiefen seiner zahllosen verworrenen Speicherplätze zog er sich wenig später eine Reihe digitaler Bilder in den Arbeitsspeicher und scannte sie bedächtig. Pixel für Pixel. Es waren die Fotografien eines Mannes mittlerer Größe.
    Er war von untersetzter Statur, schaute mit einem gutmütigen, beinahe treuherzigen Blick in die Kamera und stand dabei vollkommen selbstvergessen inmitten einiger Computermonitore, von denen das Logo des Konzerns auf ihn herabflimmerte. Er hielt ein Note-Pad in der Hand und lächelte unsicher in die Kamera, wobei sein grob kariertes braunes Hemd beinahe unfreiwillig komisch wirkte.
    Das Namensschild auf seiner Brust aber ließ erahnen, dass dieses Bild eine Brücke war, die die Zukunft gebraucht hatte, um sich aus dem Gestern heraus ins Morgen zu entfalten. Denn dort stand in dünnen schwarzen Lettern auf wei ß em Plastik sein eigener Name: VON KEMPT .
    Das aber war lange vorbei und jedes Zurück so hinfällig wie auch unmöglich. Diese jämmerliche Gestalt hatte er vor einer gefühlten Ewigkeit hinter sich gelassen. Er hatte sie dem Fortschritt geopfert, so wie er auch alles andere dem Fortschritt opfern würde, wenn dieser es von ihm verlangte.
    Der größte Teil der Vergangenheit war Datenmüll, dessen nachhaltige Löschung die Zukunft überhaupt erst möglich machte.
    Entschieden verschob von Kempt die virtuellen Abbilder seines menschlichen Alter Ego in den Papierkorb seines Speichers und veranlasste ohne zu z ögern ihre Löschung. Bald schon würde der unscheinbare Mann im karierten Hemd niemals existiert haben. Ebenso wie auch Officer McCrae, ihr Team, Rosso und SPV Capek.

6
    UNERWARTETES
    ZEIT: 12:25 AM
    ORT: Coppola City
    Schließlich erreichten McCrae und ihr Team an der Seite Jack Rossos und des GGB die Endlager von Coppola City. Das waren sie also, die Hallen der Vergänglichkeit, hinter deren Türen die Technik von gestern in Vergessenheit geriet. Der Fortschritt aber war unerbittlich. Besonders hier. An diesem Ort veraltete mit jedem Tag mehr Technik, als anderswo in einem Jahr erfunden wurde. Was heute noch glänzte, konnte morgen schon rosten und von der Entwicklung neuer Technologien auf die Friedhöfe des Vergessens hier am Rande der Stadt verbannt werden.
    Und obwohl die Wissenschaftler, Konstrukteure und Programmierer der Einrichtung wiederverwerteten, was immer sie konnten, waren die Endlager doch bis unter die Decke mit dem gefüllt, was vor Kurzem noch State oft the Art gewesen war und es im Rest der Universums wohl auch noch ein halbes Jahr lang bleiben würde.
    An der Seite Jack Rossos passierte die kleine Gruppe nun die Endlager eins bis drei, die glücklicherweise mit guten alten Buchstaben beschriftet waren, sodass sie tatsächlich einmal selbst wussten, wo sie waren, und sich für einen kurzen Moment nicht wie vollkommene Idioten vorkamen.
    Die verriegelten Tore der Endlager wirkten seltsam in dieser Stadt, die sonst keine verschlossenen Türen zu kennen schien und von einem unablässigen Strom

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