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Robolution

Robolution

Titel: Robolution Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian von Aster
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mannshohen Gang, der hier unten, tief unter der Oberfläche, ins Eis hineinführte. An seinem Ende war das Leuchten auszumachen.
    Vor dem Gang war der Schneebohrer zu erkennen, neben dem zwei Männer standen, die in den Gang hineinblickten und dabei einen weiteren im Inneren beobachteten, der langsam auf das Licht zuhielt.
    Einer der beiden Männer im Vordergrund, es war der Mann mit Brille und Klemmbrett, wandte sich der Kamera zu und sagte in bedeutungsschwangerem Ton: »Meine Damen und Herren, Sie stehen im Begriff, Zeuge eines wahrhaft historischen Moments zu werden. Hinter uns liegt die im nördlichen Sektor geborgene Jenseitsflugmaschine, die von den wissenschaftlichen Mitarbeitern der Sektion Ahnenerbe weitgehend instandgesetzt worden ist. Wir gehen davon aus, sie innerhalb des kommenden halben Jahres selbst in unseren Anlagen fertigen zu können. Während die Suche nach dem sagenhaften Kontinent basierend auf den Karten Piri Reys weiterhin erfolglos verläuft, haben wir im Zuge der Erforschung dieses Kraters jedoch ein weiteres Relikt gefunden, das eine neuartige Form von Energie abzustrahlen scheint. Sie diente offensichtlich nicht dem Antrieb der Flugscheibe, sondern befand sich aus bisher unerfindlichen Gründen an Bord desselben und wurde nach der Bruchlandung hinausgeschafft. Wir haben zun ä chst beschlossen, diese Energie als technomagisch zu definieren. Und Sie, meine Damen und Herren, haben nun durch diese Aufzeichnung die einmalige Möglichkeit, der Bergung jener technomagischen Energiequelle durch den Obergefreiten Trum beizuwohnen.«
    Im Rücken des Sprechenden war es dem besagten Obergefreiten inzwischen mithilfe einer gepolsterten zangenartigen Vorrichtung in einiger Entfernung gelungen, den Ursprung des eigentümlichen Lichts aus dem Eis zu lösen. Vorsichtig hielt er den leuchtenden Gegenstand mit seiner Zange fest und kam damit langsam wieder zurück zu den anderen. Bedächtig setzte er einen Fuß vor den anderen. Schon während er näher kam, war zu erkennen, was er da vor sich hertrug: einen leuchtenden Kristall, der von ungleich heller leuchtenden Adern durchzogen schien und dessen zweifelsfrei bearbeitete Form nahelegte, dass er ursprünglich in irgendeine Vorrichtung eingepasst gewesen war.
    McCrae legte den Kopf auf die Seite. War das tatsächlich möglich? Es war das erste Mal, dass sie das Perpetuum aus solcher Nähe betrachtete. Bisher hatte sie kaum mehr als sein Leuchten gesehen. Dieser Kristall aber erinnerte sie an das Material, das die meisten Eingeweihten unweigerlich mit den Uralten in Verbindung brachten.
    »Das Perpetuum ist also ein endokriner Kristall …«, flüsterte sie staunend wie zu sich selbst.
    Der Unbekannte korrigierte sie, ohne dabei jedoch den Film zu stoppen. »Nein, Ma’am. Zumindest nicht in der gängigen uns bekannten Form. Dies ist nach allem, was wir in Erfahrung bringen konnten, eine Art kultivierter endokriner Kristall, eine komprimierte Form, dessen hohe Dichte im Inneren eine sich stetig wiederholende Reaktion auslöst. Diese ist weder chemisch noch physikalisch einzuordnen, setzt jedoch konstant eine große Menge Energie frei, die zu kontrollieren es jedoch, wie sie gleich sehen werden, einiger weiterführender Maßnahmen bedarf …«
    Im Film hatte der Mann beinahe schon wieder die Öffnung des Gangs erreicht, und einer der anderen beiden im Vordergrund hielt ihm ein metallenes Behältnis entgegen, das den Kristall aufnehmen sollte. Da glitt der Träger plötzlich aus und verlor die Kontrolle über die Haltevorrichtung. Der Kristall löste sich aus der gepolsterten Umklammerung und wirbelte durch die Luft. Er drehte sich mehrmals um die eigene Achse, wobei das ihn umgebende Licht immer stärker zu werden schien. Dann schlug er schließlich unter den entsetzten Blicken der Umstehenden am Boden auf.
    Für den Bruchteil einer Sekunde war inmitten eines ohrenbetäubenden Lärms eine gigantische Druckwelle zu erahnen, die die Kamera bis an die gegenüberliegende Wand des Kraters schleuderte, bevor das gesamte Bild in einem hellen Lichtblitz unterging, der Mono, McCrae und Claw derart blendete, dass sie die Hände vor die Augen reißen mussten.
    Mit diesem grellen wei ß en Bild endete der Film. Und nun war auch klar, woran die Flugscheibenforschung der Nazis gescheitert war. Nämlich an nichts anderem als dem Perpetuum, das eine ahumane Besatzung vor Urzeiten auf die Erde gebracht haben musste.

9
    WIEDERSEHEN
    ZEIT: 02:30 PM
    ORT: Coppola

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