Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
Signal, auf das sie sich verständigt hatten.
    Sie blickte nach unten und sah, wie sich der silberne Türknauf zu drehen begann. Es folgte ein kurzes metallisches Klicken und die Tür begann nach innen zu schwingen und schickte das gedämpfte Licht aus dem Flur ins Zimmer. Als Nächstes sah sie ihm in die Augen und Freudentränen strömten über ihre Wangen. Sie stürzte durch die Tür und schlang ihre Arme um ihn, vergrub ihr klatschnasses Gesicht an seiner Schulter.
    David Heinrich, ein schwuler Punk aus Chicago, erwiderte die Umarmung und flüsterte ihr ins Ohr: »Psst, Mädchen. Lass uns keine Zeit verlieren.«
    Sie löste sich aus der Umarmung und sah immer noch lächelnd zu ihm auf. »Ich weiß, ich weiß. Tut mir leid. Wie ich sehe, hast du den Schlüssel.«
    David grinste und hielt ihr demonstrativ den silbernen Bart entgegen, mit dem er das Zimmer aufgeschlossen hatte. Dann schloss er seine Hand darum und sagte: »Mr. Klemmschwester war ganz schön abgelenkt, als ich ihm heute Nachmittag in der Besenkammer einen geblasen habe.«
    Mr. Klemmschwester war Davids Spitzname für Henry Wilkins, einen Wachmann, der an der MUSI häufig die Tagschicht übernahm.
    Melissa hängte sich den Trageriemen ihrer Tasche über die Schulter. »Gut für uns. Kommen wir damit auch hinten raus?«
    David zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich weiß gar nicht, ob das noch nötig ist.« Er legte seinen Arm um sie und schob sie von der offenen Tür weg. »Genug geplaudert. Gehen wir.«
    Melissa nickte. Davon musste er sie nun wirklich nicht überzeugen. Sie wollte gerade nach dem Türknauf greifen, als drinnen plötzlich eine Lampe eingeschaltet wurde.
    »Hey!« Das war die Stimme von Lindy Wallace, ihrer Zimmergenossin. »Melissa, was ist hier los?«
    Melissa stöhnte. Ihr Traum einer unbehelligten Flucht zerplatzte wie eine Seifenblase.
    Lindys Stimme dröhnte so laut, dass sie jemand hören würde. Jemand kommen würde.
    Lindy saß aufrecht im Bett, ihr Arm war in Richtung der Lampe, die auf dem Nachttisch neben ihr stand, ausgestreckt. Ihre Augen wirkten verschlafen und sie trug ihren Pyjama. Sie hüpfte aus dem Bett und schlurfte zu ihnen rüber. Melissa blieb wie angewurzelt stehen, während das Mädchen näher kam, zu keiner Reaktion fähig, vor lauter Panik wie gelähmt. Lindy steckte ihren Kopf in den Flur, gaffte David, der ihr einen wütenden Blick schenkte, kurz an, und musterte Melissa dann ungläubig.
    »Heilige Scheiße. Sag bloß, ihr haut ab?«
    Melissa entfuhr ein Seufzen. Es machte keinen Sinn, alles abzustreiten. »Das wollten wir. Jedenfalls bevor du deine große Klappe aufgerissen hast.«
    Sie spähte in den Gang hinein. Immer noch verlassen. Aber früher oder später würde jemand auftauchen.
    Dann überraschte Lindy sie. »Lasst mich mitkommen!«
    Melissa blinzelte. »Ähm ...«
    »Fuck.« David lud das Wort mit so viel Verachtung auf, dass beide Mädchen zusammenzuckten. Er schnappte sich Melissa und schob sie in das Zimmer hinein. Dann schloss er die Tür fast vollständig, ließ sie nur einen Spaltbreit offen stehen. Mit einem spöttischen Lächeln wies er Lindy an: »Zieh dir mal ein paar Klamotten an, Kleine.«
    »Jaaaa!« Lindy hüpfte auf und ab wie eine Idiotin.
    Melissa hätte ihr am liebsten eine gescheuert.
    Aber sie erlebte eine weitere Überraschung, als das andere Mädchen in Windeseile der Aufforderung Folge leistete. Sie stöberte in den Schubladen ihrer Kommode herum und war in knapp einer Minute vollständig angezogen.
    David öffnete die Tür wieder und schielte um die Ecken, um sich zu vergewissern, dass die Luft noch rein war.
    Das war sie.
    Dann verließen sie in Reih und Glied den Raum. David schloss die Tür hinter ihnen. Sie hasteten den verlassenen Gang entlang, trampelten durchs Treppenhaus nach unten und hatten binnen kürzester Zeit das Erdgeschoss erreicht. Melissa war es fast nicht geheuer, wie reibungslos sich ihr Auszug aus dem Gebäude bis zu diesem Zeitpunkt gestaltet hatte.
    Dann erreichten sie einen Hintereingang, vor dem sie kurz innehielten, während David einen schnellen Blick durch das mattierte Guckfenster warf.
    Er runzelte die Stirn. »Hmm. Das ist schräg.«
    Melissa drängte ihn zur Seite und sah selbst nach. Ihr Mund klappte auf. Sie brauchte eine Weile, um zu verarbeiten, was sie da sah. Selbst dann konnte sie sich noch keinen Reim darauf machen.
    Sie starrte David an. »Was zum Teufel geht da draußen vor?«
    David schüttelte ungläubig den Kopf. »Ich habe

Weitere Kostenlose Bücher