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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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absolut keine Ahnung. Jedenfalls sehen sie alle ziemlich abgefuckt aus.«

8: Im Weg
    (Something in the Way; Nirvana, 1991)
    Der Regen hatte etwas nachgelassen, als sich das MUSI-Gebäude wieder in ihr Blickfeld schob. Die Lichtblitze und Donnerschläge waren deutlich seltener geworden. Auf der Fahrt zurück zur Anstalt hatte sie eine Pechsträhne heimgesucht. Ein brandneuer Cadillac war bereits kurz hinter dem Parkplatz aus einer Seitenstraße vor ihnen eingebogen und hatte den gesamten Rückweg etwa 15 Meilen unterhalb des Tempolimits vor ihnen geklebt, während beide Fahrzeuge träge die kurvenreiche Landstraße entlangzuckelten. Wayne tobte vor Wut und schleuderte verbale Blitze auf den Caddy-Fahrer. Natürlich erschien es sinnvoll, bei Sturm und Dunkelheit einen gewissen Grad an Vorsicht walten zu lassen, aber dieser Mann trieb die Vorsicht wirklich auf die Spitze. Das Wetter wurde besser und weit und breit waren keine anderen Autos auf der Straße unterwegs.
    Es war zum Verrücktwerden.
    Obwohl er versucht gewesen war, den Caddy zu überholen, hatte Wayne sich schließlich zur Vorsicht gemahnt. Es war nicht sinnvoll, wenn man sich von seiner Frustration leiten ließ. Es war immer noch ziemlich nass auf den Straßen. Er wollte nicht in die Böschung rutschen, während Melissa vergeblich auf ihn wartete. Als das ungleiche Duo um eine Ecke bog und das MUSI-Gebäude vor ihnen auftauchte, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. »Endlich.«
    Steve schaltete das Radio ab und zündete die Kippe an, die er gerade in seinen Mundwinkel bugsiert hatte. »Weißt du, was deine Karre braucht, Bruder? Raketenwerfer an beiden Seiten. Du weißt schon, wie diese kranke Scheiße in den James-Bond-Filmen.«
    Wayne grunzte. »Stimmt. Das wär’s gewesen.«
    Der linke Blinker des Cadillac flackerte auf und schickte seinen roten Pulsschlag in die Dunkelheit.
    Steve ließ sein Zippo zuschnappen und versenkte es in der Brusttasche seiner Jeansjacke. »Verdammter Mist. Guck mal, wo der Trödler vom Dienst hinwill.«
    Wayne legte eine Hand auf die Gangschaltung. Sein Herz galoppierte. Was er jetzt tun würde, war nicht nur unvernünftig, sondern auch hochgradig illegal. Wenn er das durchzog, dann gab es kein Zurück mehr. Er konnte dafür ins Gefängnis wandern. Es machte ihm Angst, über die Konsequenzen seines Handelns nachzudenken.
    Scheiß drauf.
    »Halt dich gut fest.«
    Steve sah ihn fragend hinter seiner Zigarette an. »Was hast du ... ach ... du liebe Scheiße.«
    Er zog hastig am Gurt, während Wayne den Gang wechselte und das Gaspedal des Cherokee bis zum Anschlag durchtrat. Der Jeep schoss nach vorne, das Heck riss aufgrund der glatten Straße kurz aus, dann beschleunigte er massiv und hielt direkt auf den noch immer langsamer werdenden Cadillac zu.
    Es gab einen gewaltigen Aufprall und die Körper der Jungs wurden aus ihren Sitzen gerissen. Steves Zigarette flog ihm in hohem Bogen aus dem Mund und er schrie auf. Der Fahrer des Cadillac verlor für eine stürmische Sekunde die Kontrolle über sein Fahrzeug und brach über die doppelt durchgezogene gelbe Linie aus. Wayne schaltete einen Gang runter und wich aus, als der Cadillac seinen Weg auf die gekennzeichnete Fahrbahn zurückfand und dann auf den Seitenstreifen rollte. Wayne bremste ab und parkte direkt dahinter.
    Die Fahrertür des Cadillac öffnete sich schwungvoll und ein fetter Kerl in einem billigen braunen Anzug hievte sich ins Freie. Der Mann war glatzköpfig und hatte ein aufgedunsenes, rosiges Gesicht. Er sah ein bisschen wie eine menschliche Kröte aus. Er lief mit geballter Faust auf den Cherokee zu. Sein Mund bewegte sich, während er Unflätigkeiten schrie, die der wirbelnde Wind gnädig verschluckte.
    Wayne kurbelte sein Fenster herunter und sofort machte es sich das Puddinggesicht in der Öffnung bequem. »Ihr gottverdammten, unvernünftigen Punks. Seht euch nur an, was ihr bei meinem wunderschönen Auto angerichtet habt.« Er wies mit der Hand auf den Cadillac. Wayne warf einen Blick darauf. Die hintere Stoßstange war ziemlich heftig verbeult, aber er bezweifelte, dass es mehr war als eine kleine kosmetische Beeinträchtigung.
    Wayne zuckte mit den Schultern und lächelte. »Tut mir leid, Kumpel.«
    Der fette Kerl geriet in Rage. »Dir ... dir ... tut es leid? Das ist alles? Du wertloses, dummes Stück Scheiße. Ich habe genau gesehen, dass du aus heiterem Himmel beschleunigt hast. Das hast du absichtlich gemacht. Du bist doch nicht ganz

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