Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
stehenden Zombie.
    Zu spät merkte sie, dass ihre Füße wieder in der blutigen Pfütze ins Schlingern gerieten.
    Diesmal verließ sie ihre Glückssträhne und sie knallte auf die Fliesen. Schon wieder. Sie und diesen verfickten Boden verband allmählich ein wahrhaft inniges Verhältnis.
    Sie drehte sich mit einem Stöhnen auf den Rücken und sah, wie sich zwei Zombies drohend über ihr aufbauten.
    Ihre gierigen Klauen nach ihr ausstreckten.
    Die Waffe hatte sie beim Hinfallen verloren.
    DAS WAR’S DANN WOHL, dachte sie.
    Dann hörte sie neue Stimmen, die sich aus dem Gang näherten. Erregte Stimmen. Ihre Augen weiteten sich, als sie das auf schmerzhafte Weise vertraute Timbre einer der Stimmen wiedererkannte.
    Ein Zombie-Wachmann ließ sich neben ihr auf die Knie sinken und ging ihr an die Gurgel.
    Sie riss ihren Mund weit auf und brüllte ein einziges Wort:
    »Wayne!«

16: Durchbruch
    (Break on Through; The Doors, 1967)
    Der Mitarbeitereingang auf der Rückseite des Gebäudes stand offen, als Wayne den Cadillac von Mark Cheney auf den kleinen Parkplatz am hinteren Ende des Geländes steuerte. Angesichts der späten Stunde und der widrigen Witterungsbedingungen war das merkwürdig, aber Wayne war viel zu erfreut über diesen unerwarteten Glücksfall, um sich daran zu stören.
    Steve stieß die Beifahrertür auf, noch bevor Wayne den Wagen vollständig zum Stillstand gebracht hatte. »Zeit für Rock and Roll, Baby!«
    Noch ehe Wayne etwas erwidern konnte, war er verschwunden und stürmte über den Parkplatz.
    »Jesus.«
    Steves Worte hallten in seinem Gedächtnis wider. Zeit für Rock and Roll, Baby!
    Okay, klar. Passende Worte, wenn man berücksichtigte, wo sie sich befanden.
    Wayne stieg aus und rannte seinem Freund hinterher, ließ bewusst die Schlüssel stecken und den Motor laufen. Das würde im Falle eines schnellen Rückzugs helfen. Zumindest hoffte er das.
    Steve kam unmittelbar vor dem Hintereingang abrupt zum Stehen. Noch bevor sich Wayne darüber wundern konnte, wurde sein Blick von einem Lichtkeil am entgegengesetzten Ende des Gebäudes angezogen.
    Heilige Scheiße, dachte er. Noch eine offene Tür.
    Okay, die MUSI war natürlich kein Hochsicherheitsknast für Mörder, Vergewaltiger und andere schwere Jungs. Kein verdammtes Alcatraz. Aber auch kein harmloses Sommercamp. Er erinnerte sich an die vage Andeutung des mordlustigen Pförtners, dass es im Gebäude zu einem Zwischenfall gekommen war. Angst schloss sich wie eine kalte Faust um seinen Magen.
    Er hatte sich Steve inzwischen auf rund drei Meter genähert, behielt aber weiterhin die andere offene Tür im Blick.
    »Kumpel, das ist echt verdammt merkwürdig. Haben die hier Nacht der offenen Tür oder –«
    Dann war er neben Steve angekommen und sah, was seinen Freund abrupt zum Anhalten gebracht hatte. Ihm kam die Galle hoch, zu viel, um alles wieder runterzuschlucken. Seine Wangen blähten sich auf, dann beugte er sich nach vorn und kotzte im Strahl die Reste seines Abendessens bei Wendy’s auf den Kopf des Kannibalenmädchens, das vor ihm lag.
    »Scheiße, ist das krass.«
    Wayne überkam ein weiterer Würgreiz und er klammerte sich mit der Hand an der Schulter seines Freundes fest, um zu verhindern, dass er ohnmächtig wurde.
    »Was zum Teufel, Mann?« Er schluckte hart. »Was ist mit der Kleinen los?«
    Steve zuckte die Achseln. »Wenn du mich fragst, sieht sie aus wie ein ... Zombie.«
    »Schwachsinn.«
    Aber es klang wie ein Automatismus. Die rein mechanische, reflexartige Aussage eines Menschen, der mit beiden Beinen fest im Leben stand. Steve ersparte es sich, ihm zu widersprechen. Ihre Augen konnten den Verstand ohnehin nicht belügen. Das Mädchen war ein Zombie. Daran gab es keinen Zweifel. Keine Kannibalin, wie er zuerst gedacht hatte. Nein, sie war eine wandelnde, fleischfressende Leiche. Und sie trug ein katholisches Schulmädchen-Kostüm wie aus einem billigen Pornostreifen. Einen extrem kurzen Plisseerock in Kombination mit einer engen weißen Bluse, die oberhalb der Hüfte zusammengebunden war. Blonde, zu Pferdeschwänzen gebändigte Haare.
    Bei jeder halbwegs attraktiven Puppe hätte das verdammt sexy gewirkt, wäre sie nicht gerade frisch aus dem Grab geklettert. Aber an dieser Kreatur war überhaupt nichts sexy. Ihr Körper war vertrocknet, die ehemals blasse Haut hatte sich nach dem Verfaulen dunkel verfärbt und an den wenigen Stellen, wo sie noch an den Knochen hing, wimmelten Maden über den Körper. Weitere der Viecher

Weitere Kostenlose Bücher