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Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer

Titel: Rock Rats Saga 03 - Astroidenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Bova
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die meisten anderen Rohstoffe von ihm kaufen müssen.«
    Pancho schüttelte den Kopf. Einst war Selene praktisch autark gewesen: Man hatte Wasser aus den Eisvorkommen an den Mondpolen gewonnen und Rohstoffe aus dem Regolith an der Oberfläche des Mondes. Selene exportierte sogar Fusions-Brennstoffe zur Erde und lieferte auch das Aluminium und Silizium, um Solarkraftwerks-Satelliten in der Erdbahn zu bauen.
    Doch in dem Moment, als die Regierung von Selene beschloss, beschränkte Einwanderung von der verwüsteten Erde zuzulassen, war die Autarkie der Mondnation beendet. Selene wurde abhängig von den Metallen und Mineralien, sogar von Wasser, das von den Asteroiden importiert wurde. Und das anfängliche Rinnsal der Einwanderung von der Erde war zu einem stetig anschwellenden Strom geworden, wie Pancho wusste.
    »Was gedenken Sie also zu tun?«, wiederholte Pancho.
    »Ich werde mit Humphries sprechen«, sagte Stavenger mit betrübter Miene. »Nicht, dass ich mir allzu viel davon versprechen würde.«

    Pancho verstand den sprichwörtlichen Wink mit dem Zaunpfahl.
    Es ist an mir, Humphries zu stoppen, wurde sie sich bewusst. Ich muss ihn bekämpfen. Kein anderer ist dazu imstande.
    »Okay«, sagte sie zu Stavenger. »Sie reden. Ich werde handeln.«
    »Keine Kämpfe hier«, sagte Stavenger entschieden. »Nicht hier.«
    »Nicht hier, Doug«, versprach Pancho. Im Geiste stellte sie bereits Berechnungen an, wie viel es wohl kosten würde, im Asteroidengürtel gegen Humphries Space Systems Krieg zu führen.
    Der Asio-Amerikaner, der den Auftrag erhalten hatte, dafür zu sorgen, dass Pancho Lane die Sabotage der Seilbahn überlebte, saß in einem ratternden Hubschrauber, mit dem er vom Flug-/Raumhafen Sea-Tac gestartet war. Er freute sich darauf, zu seinem Heim in den Bergen der Halbinsel Olympic im Staat Washington zurückzukehren. Er wusste, dass seine Familie dort auf ihn wartete. Genauso wie das üppige Honorar der Yamagata Corporation.
    Der Hubschrauber setzte auf dem Kiesbett am Anfang des Pfades auf, der zu seinem Haus führte. Komisch nur, dass dort niemand zu seiner Begrüßung erschienen war. Seine Frau und die Kinder hätten den Lärm der Rotoren eigentlich hören müssen. Er ging mit der Reisetasche in der Hand zum Rand des Hubschrauberlandeplatzes und kniff in der Wolke aus Sand und Steinchen, die von den Helikopterrotoren aufgewirbelt wurde, die Augen zusammen.
    Vom Kiesbett aus sah er unter sich die in den Fluten versunkene Stadt Port Townsend und die Ansammlung der dort errichteten Tauch-Camps. An einem klaren Tag vermochte er mit dem Fernglas sogar die Ruinen von Seattles Hochhäusern zu erkennen, die wie Zahnstocher aus den Gewässern des Puget Sound ragten.
    Es war ein merkwürdiger Auftrag gewesen, sagte er sich. Fliegen Sie als Tourist zum Mond – zu einem Tarif, der seine ganzen Ersparnisse aufgezehrt hätte – und fahren Sie zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer bestimmten Seilbahn mit, wobei Sie eine Notfallausrüstung mitführen, mit der Sie gewährleisten, dass Ms. Lane bei dem ›Unfall‹ nicht ums Leben kommt.

    Er zuckte die massigen Schultern und sah den Helikopter am bewölkten Himmel verschwinden. Dann drehte er sich um und ging den gewundenen Pfad zu seinem Haus entlang.
    Er sah seine Frau und die Kinder nie wieder, die in ihren blutigen Betten lagen – durch Schüsse in den Kopf getötet. Zwei Männer packten ihn, als er zur Haustür hereinkam, und setzten ihm eine Pistole an die Schläfe.
    Als die Polizei nach ein paar Tagen am Tatort erschien, war es für sie offensichtlich, dass der Mann erst seine Familie umgebracht und dann Selbstmord begangen hatte.
    »Er muss durchgedreht sein«, sagte der Polizeichef. »Es kommt vor, dass jemand aus einem nicht nachvollziehbaren Grund ausrastet.«
    Der Fall wurde abgeschlossen.
    In Selene wurde der Wartungstechniker, der die winzige Sprengla-dung angebracht hatte, welche die Seilbahn zum Absturz brachte, ebenfalls tot aufgefunden: gestorben an einer Überdosis Rauschgift.
    Aus seinen Unterlagen ging hervor, dass er in seiner Eigenschaft als Angestellter der Instandhaltung von Selene kürzlich einen beträchtlichen Geldbetrag von einem unbekannten ›Wohltäter‹ erhalten hatte. Der weitere Verbleib des Geldes war nicht mehr zu rekonstruieren; anscheinend hatte er es in die Drogen investiert, die ihn getötet hatten.
    In Selene machte schnell das Gerücht die Runde, dass das Geld von Humphries Space Systems stammte. Es gab jedoch keinerlei

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