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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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mir fünf und ich guck mal, was ich machen kann. Und das ist ’n Schnäppchenpreis. Normalerweise verlange ich zehn. Hast Glück, heut hab ich mal gute Laune.« Er streckt seine Babywaden-Finger nach dem Umschlag aus.
    Â»Nein, die Hälfte jetzt, die andere Hälfte später. Bitte.« Ich sage ›bitte‹, um an seinen Anstand zu appellieren. Den muss er haben, irgendwo unter den Speckmassen.
    Er reckt seine schmuddlige, gelbe Hand hoch. »Hier ist der Deal: Keine ›Zweitausend jetzt und zweittausend später‹-Kacke. Du gibst mir fünf Riesen und ich schaffe ihn ins Ausland, ohne dass die Bullen was spitzkriegen. Ich fahr das volle Programm.«
    Â»Was ist das volle Programm?«
    Â»Alles. Ich hol ihn raus, bereite alles vor …«
    Â»Was genau? Besorgst du ihm ’nen Pass und so?«
    Er reibt sich mit dem Handrücken über die Nase. »Kommt drauf an, was ich so klarmachen kann, nicht? Es wird professionell ablaufen. Internationaler Führerschein, gefälschter Pass, Kreditkarten. Stempel für den Pass, damit er benutzt aussieht.«
    Â»Echt?«, sage ich. »Und du bringst ihn so weit weg wie möglich, du setzt ihn nicht mitten auf der Nordsee aus oder …«
    Â»Ich werde ihn innerhalb von Europa dahin bringen, wo er hinwill, also, meine Geschäftspartner werden das tun.«
    Â»Deine Geschäftspartner?«
    Â»Tja, na ja. Ich steh nur am Leierkasten, die anderen Sachen erledigen meine Äffchen.«
    Â»Und wenn ich dir nun nicht wirklich … traue?«
    Er zuckt mit den Achseln. »Nicht mein Problem.« Er schaufelt sich auf einem Stück Papadam noch eine Ladung Curry in den Mund. »So viele andere Optionen kannst du ja nicht haben, wenn du zu mir kommst. Also, sind wir jetzt für fünf Riesen im Geschäft oder nicht?«
    Ich knete das Mondstück in meiner Jackentasche zwischen den Fingern und warte darauf, dass mir meine innere Stimme sagt, was ich tun soll. Ich versuche auf mein Herz zu hören; das sagen doch die Leute in den Filmen immer, wenn sie sich wegen irgendwas nicht sicher sind, stimmt’s? Aber mein Herz geht seiner üblichen Klopferei nach und ich habe keine Ahnung, was das bedeutet. Na egal, meine innere Stimme sagt mir jedenfalls, dass ich dem Kerl noch nicht mal ein Scheinchen Monopoly-Geld anvertrauen kann, geschweige denn fünftausend vom Geld meines Opas. Ich muss die Sache vernünftig angehen. Ich muss die Sache wie Mackenzie angehen. Also sage ich Nein.
    Â»Nein. Ich kann dir nicht mal so eben fünftausend Pfund rüberreichen. Zweieinhalb jetzt für die Papiere und dann die gleiche Summe noch mal, wenn er sich bei mir aus dem Ausland gemeldet hat.«
    Â»So ’nen Scheiß mach ich nicht mit.«
    Â»Okay, dann vergessen wir’s einfach«, sage ich schließlich, stopfe das Geld in meine Potasche und drehe mich zum endgültigen Abmarsch um. In meinem Kopf tanzen die Sorgen gerade Pogo. Ich habe absolut keine Idee, wie ich Jackson außer Landes bringen soll. Mir hatte die Vorstellung, DFD einzuspannen, zwar nicht besonders behagt, aber jetzt ist sogar diese Option futsch, weil er sich dermaßen querstellt. Vermutlich hat er normalerweise nur irgendwelche Pickelgesichter als Kunden, die noch ihre eigenen Füße verhökern würden für ein paar Krümel Gras.
    Ich bin vier Stufen hinuntergegangen, als ich eine Stimme rufen höre.
    Â»Ey!«
    Ich mache keine Anstalten, wieder hochzugehen. Wenn er etwas von mir will, muss er schon hinterherwatscheln. Ich gehe langsam weiter die Treppe hinunter. Ich stehe auf der letzten Stufe, als wieder die Stimme ertönt, diesmal oben an der Treppe.
    Â»Ich kann morgen die nötigen Ausweispapiere zusammenhaben.« Ich drehe mich um und sehe zu ihm hinauf. »Ich brauche bis heute Abend drei Passbilder von ihm. Und einen Namen.« Ich nicke. »Bis Freitag ist das Ding über die Bühne.«
    Â»Je schneller, desto besser.«
    Er pult sich in den Zähnen. »Es dauert so lange, wie’s dauert, Mäuschen. Diese neuen biometrischen Ausweise sind echt schwer zu fälschen. Und man kann da auch nicht einfach ein neues Foto reinkleben, das muss digital sein. Ist nicht gerade ein Spaziergang.«
    Â»Mir egal. Erledige es einfach, okay?«
    Â»Das wird alles erledigt, zerbrich dir darüber mal nicht dein hübsches Köpfchen. Bring mir einfach drei Fotos von deinem Kumpel, der

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