Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
Vom Netzwerk:
zu, dass dir irgendwas zustößt. Nicht, wenn ich etwas dagegen tun kann, ausgeschlossen.« Er lässt den Kopf hängen. »Sie werden dich sonst nie in Ruhe lassen, Jackson.«
    Er denkt nach. Er nickt.
    Ich stehe auf. »Ich geh mal Mums Kamera suchen. Ich glaube, Halley hatte sie sich für ihre Fahrt geliehen. Wir müssen ein paar Fotos von dir machen. Okay? Wir nehmen diese Wand da als Hintergrund, die ist perfekt.«
    Er nimmt wieder Das Mädchen zur Hand. »Ich habe dieses Buch bestimmt schon ein Dutzendmal gelesen. Das ist meine Lieblingsgeschichte von ihm. Ich bin froh, dass du’s mir gekauft hast.«

KAPITEL 22
WESTON PARK
    Ein neuer Tag, eine neue beknackte Schlagzeile.
    ICH SAH SELBSTMORD-ROCKSTAR AUF DER BRÜCKE
    Irgendein Typ behauptet, er habe damals einen Mann gesehen, auf den Jacksons Beschreibung passt, in Kapuzenpulli und Jeans, auf der Severn Bridge, wo er »auf das Wasser starrte und über alles nachdachte«. Normalerweise würde mich so eine Meldung fuchsteufelswild machen, aber eigentlich ist es ganz praktisch. Das hilft uns, lenkt von uns ab. Die Leute sollen glauben, dass er tot ist. Ja, er ist zur Severn Bridge gegangen. Ja, er war selbstmordgefährdet. Klar doch.
    Aber heute steht noch weit Dringlicheres auf dem Plan. Es ist Donnerstag. Ich habe die Fotos gestern Abend bei DFD in den Briefschlitz geworfen. Ich habe ihm auch Jacksons neuen Namen mitgeteilt. Und jetzt frage ich mich, ob Buzzey die Fotos wohl gefunden hat oder ob sie unter den Pappschachteln und Pizzaservice-Flyern in seinem Hauseingang begraben liegen. Und ob er Jackson auf den Fotos erkennt.
    Halley lungert bei mir herum, als ich die Schmutzwäsche von Jackson und mir sortiere. Sie versucht eine Unterhaltung in Gang zu bringen, während sie die Tür der Mikrowelle auf- und zuschwingen lässt.
    Â»Kommst du nicht zu spät zur Schule?«, frage ich sie.
    Â»Kann sein.« Die Tür der Mikrowelle knallt zu. »Was treibst du da eigentlich im Schlagzeugraum?«
    Â»Wie?«
    Â»Du bist ständig da drinnen.«
    Â»Ja, mir … gefällt’s da einfach. Erinnert mich an Opa.«
    Â»Oh«, sagt sie und dabei belassen wir es.
    Jackson hat Lust, irgendwohin zu fahren, und so verabreden wir am Nachmittag mit Mac und Cree einen Ausflug nach Weston Park zu machen – sobald Mac mit der Arbeit fertig ist und nachdem ich Jacksons neuen Pass abgeholt und DFD den Rest des Geldes gegeben habe.
    Also gehe ich wieder in die Nokturngasse, wo ich mich noch mal die abgeranzte Treppe hochschleppe, das zweite Geldbündel sicher im zugeklebten weißen Umschlag im Reißverschlussfach meiner Umhängetasche verstaut. DFD sitzt wie beim letzten Mal in seinem Sessel, guckt eine Wiederholungsfolge von Supermarkt-Abräumer und isst eine Schale voll mit Zeug, das aussieht wie Kaninchenköttel in Wasser.
    Ich fingere den Umschlag aus meiner Tasche heraus, halte ihn in beiden Händen und warte auf ein Zeichen des Erkennens. Endlich fängt das Publikum an zu klatschen und die Werbepause setzt ein. Duncan stellt die Schale auf den Couchtisch und sieht mich an. Er hält mir seine Hand hin und für den Bruchteil einer Sekunde glaube ich, er will mir die Hand schütteln, aber er blickt auf den Umschlag.
    Ich gebe ihm das Kuvert. Er öffnet es und fängt an das Geld zu zählen. Er mustert mich von Kopf bis Fuß, als er fertig ist. »Cool. Danke dafür.«
    Ich stehe erwartungsvoll da, beobachte ein großes, durchhängendes Spinnennetz, das in der Ecke des Zimmers hin- und herweht, warte darauf, dass er einen funkelnagelneuen Pass hinter seinem Sessel hervorzieht oder einen großen Umschlag mit den Einzelheiten zu Jacksons neuem Ich. Aber er bleibt sitzen und sieht mich einfach bloß an.
    Â»Der Pass? Seine Papiere?«, stammele ich schließlich hervor. »Die Fotos hast du gekriegt? Und seinen neuen Namen und …«
    Â»Ja, ja, Tom Gordon …«
    Â»Thomas Gordon.«
    Buzzey zieht seine auf Halbmast hängende graue Jogginghose hoch. »Ist alles in der Mache. ›Mr Gordon‹ soll morgen Abend um halb elf am Taxistand vor der Bibliothek sein. Dort wird ein weißer Rover warten.«
    Â»W...w...wie meinst du d...d...das?«, stottere ich. »Du hast doch gesagt, seine Papiere sind heute fertig. Du hast fünftausend Pfund von mir gekriegt …«
    Â»Nee, ich hab gesagt, kommt drauf an, was ich

Weitere Kostenlose Bücher