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Rockoholic

Rockoholic

Titel: Rockoholic Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. J. Skuse
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klarmachen kann, richtig?«
    Â»Du Lügner, wir hatten eine Abmachung!«
    Â»Na, na, na«, sagt er mit erhobenem Zeigefinger. »Wir haben nix unterschrieben, Mäuschen. Ich habe jetzt den Transport organisiert, also hast du dafür bezahlt. Du schaffst ihn dahin, zum Taxistand um Punkt halb elf, und dann kriegt Mr Gordon seine Papiere vom Fahrer. In Ordnung? Damit kann er dann ab in die Sommerfrische. Der Rest ist sein Bier.«
    Ich atme ein, kriege die ganze Schärfe des muffigen, strengen Zimmergestanks in die Nasenlöcher. »Aber …«
    Â»Leg dich nicht mit mir an, Süße. Du willst dich nicht wirklich mit mir anlegen, oder?« Er lehnt sich in seinem Sessel nach vorne und löffelt aus der Schale schokoladiges Wasser in seinen Mund. Vorne auf seinem Irland-T-Shirt ist ein langer feuchter Streifen zu sehen. »Ich bin zwar vieles, aber ein Lügner bin ich nicht, Süße.«
    Ich bin so was von frustriert, ich könnte die Lehne seines Sessels abnagen, aber ich stehe bloß da und tue etwas, was ich schon seit Jahren nicht mehr getan habe – ich stampfe mit dem Fuß auf. Das ganze Geld und NICHTS in den Händen. Ich erinnere mich daran, dass mein Dad das eine oder andere Mal genau das Gleiche gesagt hat.
    Der Morgen in DFDs Wohnung ist wie ein langer düsterer Zugtunnel, aber der Nachmittag fühlt sich an wie der Durchbruch ins Freie. Es ist ganz klar ein Queen-Tag. Auf dem Weg nach Weston Park spielen wir im Auto Bohemian Rhapsody auf voller Lautstärke, wir singen alle mit und Cree übernimmt die ›Scaramouche‹-Parts. Der Tag ist jetzt dermaßen schön, so als wär’s ein komplett anderer, als befänden wir uns in einem anderen Universum. Die Sonne hat den Himmel vergoldet und wir sitzen barfuß auf der riesigen grünen Rasenfläche vor dem gelben Steinhaus, das sich Orangerie nennt, und spielen mit Cree Ball. Jedes Mal, wenn einer von uns den Ball wegkickt, quietscht sie, stolpert und wackelt hinterher und bringt ihn zurück, erst zu Jackson, dann zu mir, dann zu Mac. Aber meistens zu Jackson.
    Â»Alles in Ordnung mit dir?«, fragt mich Mac aus heiterem Himmel.
    Â»Mhm«, mache ich und klinge leicht zittrig, wie jemand, mit dem so gar nichts in Ordnung ist.
    Â»Du bist so still.«
    Â»Ich denke nur über Jackson nach und so. Was jetzt passieren wird und so. So halt.«
    Â»Das kriegen wir schon hin. Wir überlegen uns was. Wenn’s sein muss, lerne ich segeln und wir schippern ihn auf irgendeine Insel.« Er lacht.
    Â»Du kannst es echt kaum erwarten, ihn loszuwerden, was? …«
    Sein Lächeln erlischt. »So hatte ich es nicht gemeint …«
    Cree lässt sich auf Jacksons Brust plumpsen, als er sich auf dem Rasen ausstreckt, und als er in gespieltem Schmerz »Umpf« macht, kichert sie und macht es noch mal. Heute wollte sie unbedingt ihr rosa Blumenfee-Tutu anziehen, ihre Halloween-Pyjamahose und weiße Sandalen. In dieser Aufmachung kann sie sicher keinen Schönheitswettbewerb für Kleinkinder gewinnen, aber das würde ich sowieso nicht wollen. Jackson hat heute den ersten Tag die schwarzen Kontaktlinsen drin und Cree hat sich bereits an seinen Anblick gewöhnt. Er trägt Macs abgelegte Klamotten von letzter Saison – Levis-Jeans, Calvin-Klein-Langarmshirt – und eine schwarze Bikerjacke, die Mac aus dem Schrank seines Vaters ausgegraben hat. Styled by Macsieht er aus, als würde er gleich den Laufsteg entlangtänzeln.
    Cree klebt auf Jacksons Brust wie eine gestrandete Qualle. Er will gerade etwas zu ihr sagen, aber sie schneidet ihm das Wort ab. »Ich bin ein Wummababy.«
    Â»Ein was?«, fragt er und dreht seinen Kopf in Macs Richtung.
    Â»So nennen Mum und Dad sie immer«, sagt er. »Sie hatten nicht mehr geglaubt, noch weitere Kinder bekommen zu können. Dann hat Mum eines Tages Schmerzen gekriegt, sie stand gerade hinterm Tresen, und etwa eine halbe Stunde später ist Creedence rausgeflutscht.«
    Jackson lacht. »Jetzt sag bloß nicht, in dem Moment lief gerade Creedence Clearwater in der Jukebox?«
    Â»Doch«, sagt Mac und stützt sich auf seine Ellbogen, so dass sich sein weißes T-Shirt über seiner Brust spannt. » Green River. Mein Vater spielt den Song andauernd. Und sie sagen Cree immer, dass sie ihr Wunderbaby ist.«
    Â»Ach so, ein Wunder baby. Da könnte in der Tat was Wahres dran

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