Rockoholic
Müsli-Riegel verballere.«
»Wofür willst duâs denn ausgeben?«
»Weià nicht. Vielleicht für âne Fettabsaugung. Ein Paar neue Converse. Ich hätt gern ânen Malamute.«
»Was ist das denn?«
»So was wie ein Husky. Wo ist Cree?«
»Mum wechselt gerade ihre Windel. Tut mir leid, dass wir sie an der Backe haben. Mal wieder.«
»Macht mir nichts aus. Ich liebe Cree über alles, das weiÃt du.«
»Ja, ich weiÃ.« Mac legt das Kinn auf das metallene Schaukelgerüst.
Ich berühre sein Haar, das wie eine Haifischflosse von seinem Kopf absteht. Bretthart. Ein richtiges Kunstwerk. »Du solltest deinen Eltern sagen, wenn du nicht mehr auf sie aufpassen willst. Ist schlieÃlich nicht deine Schuld, dass deine Mutter wieder Vollzeit arbeiten geht.«
Er zuckt mit den Achseln. Er mag nicht darüber reden, das ist ziemlich offensichtlich, denn er kehrt sofort wieder zum vorigen Thema zurück.
»Du könntest es für etwas ausgeben, das Charlie gefallen hätte. Du könntest es ⦠dem Britischen Museum spenden oder so, immerhin war das unser letzter Ausflug mit ihm ⦠weiÃt du noch, als wir die Banksy-Ausstellung gesehen haben? Ihm hat das Zeug echt gut gefallen.«
»Wozu soll das gut sein?«
»Keine Ahnung. Oder du könntest es in Jugendkunstprojekte stecken. Charlie hat Graffiti geliebt. Anarchie. Chaos.«
Ich lache. »Ja. Vielleicht â¦Â«
»Aber vielleicht war er an dem Tag auch nicht ganz bei Vernunft«, fügt Mac hinzu.
Mein Opa war nicht gern vernünftig. Vernunft war etwas für Langweiler. Unvernunft etwas für Trendsetter. Für Wegbereiter. »Er hätte gewollt, dass ich irgendwas Verrücktes damit tue, Rodeoreiten oder mit weiÃen Haien schnorcheln oder so was in der Art, am besten, während seine Asche verstreut wird.«
»Ja, wahrscheinlich.« Mac lacht.
Ich besehe mir wieder seine Haare. »Vielleicht fahre ich ja an irgendeinen atemberaubenden Ort und verstreue sie dort. Stecke das Geld in dieses Vorhaben.« Mac nickt. »Nur wohin? Ich wollte immer mal nach Italien. Oder Las Vegas, wir könnten nach Las Vegas fahren.«
»Italien klingt gut«, sagt Mac.
»Er hatâs immer toll gefunden, wenn der italienische Markt in der Stadt war. Und er hat immer gesagt, dass er mal die Sixtinische Kapelle sehen will.«
»Gebongt, dann ist es entschieden.«
Ich blinzele ihn gegen die Sonne von unten an. »Kommst du mit? Wir könnten einen richtigen Urlaub draus machen.«
»Ja?«, sagt er fröhlich und zeigt seine Lachgrübchen. »Wo guckst du eigentlich die ganze Zeit hin?«, fragt er, mit einem Mal total gestresst, weil ich ständig so skeptisch auf seinen Haaransatz schiele.
»Deine Haare. Ich glaube, die Ansätze kommen durch.«
»Was?«, platzt er heraus und dreht sich voll Hektik automatisch nach einem Spiegel um.
»Nur ganz bisschen«, sage ich. »Und ja, wir könnten echt richtig verreisen.« Dann fällt es mir wieder ein. »Allerdings müssten wir dann Jackson mitnehmen.«
»Wie bitte?«
»Na ja, ich kann ihn schlecht eine Woche lang in unserer Garage lassen, oder?«
Mac macht diesen Guppy-Mund, wenn ihm die Worte fehlen. »Aber ⦠bis dahin ist er doch weg, ganz bestimmt. Wie lange will er denn noch bleiben, um Gottes willen?«
»Ich weià es nicht. Ich weià nicht, was ich mit ihm machen soll.«
»Ach, verdammt noch mal.«
Die Tür am Seiteneingang schwingt auf und Tish kommt mit Cree im Arm die Stufen herauf. Tish zeigt auf uns im Garten und Cree zappelt hin und her, weil sie auf den Boden gesetzt werden will. Sie watschelt schneller auf mich zu, als ihre Beine wollen, und ihr Gequietsche ist laut zu hören. Sie trägt ein rot-weiÃes Kleid und weiÃe Riemchensandalen, die ich noch nie an ihr gesehen habe.
»Hey, Schneckchen!«, rufe ich laut und stehe von der Schaukel auf, um sie zu begrüÃen. »Du hast ja neue Suhe gekriegt!«
»Ja, ich hab neue Suhe«, sagt sie, als ich sie hochnehme. Sie streckt ihre FüÃchen aus, um sie mir zu zeigen. »Die sind weiÃ.«
»Ja, sie sind weiÃ, schlaues Mädchen.«
»Meinkenzie hat gekauft.«
Mac und seine Mum streiten sich. »Du weiÃt, dass um eins ein Reisebus kommt. Die haben reserviert â¦Â«
»Und das ist mein Problem, oder
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