Rockoholic
noch nichts erwähnt.« Sofort hört seine Hand auf zu zittern. »Ich werde dich nicht rauswerfen. Wenn du unbedingt bleiben willst. Aber ⦠behandle mich nicht wie ein Stück ScheiÃe. Das hab ich nicht verdient. Und wo wir schon mal dabei sind â mein Name ist Jody, mit D.«
Er nickt ganz schwach und geht wieder hinaus und rüber zur Garage, wo er für den Rest des Tages bleibt.
Es ist Samstag und das Konzert ist jetzt über eine Woche her. Jackson ist anscheinend mit Lesen und Schlafen gut beschäftigt, und so nehme ich mir einen Tag frei vom Rockstar-Sitten, um ihn zusammen mit Mac auf dem italienischen Markt in der Stadt zu verbringen. Ich warte drauÃen im Biergarten vorm Pub und blicke in den Himmel. Eine Taube gurrt im Haselnussbaum oberhalb der Schaukel vor sich hin â sie hockt immer da, wenn Mac und ich drauÃen sitzen. Normalerweise bringt mich das total auf die Palme, aber heute kratzt es mich null.
Mac kommt mit zwei Colas und ein paar Curly Wurlys in den Händen und einer Ausgabe des West Country Chronicle unter dem Arm aus dem Haus. Ich will nie wieder einen Curly-Wurly-Riegel sehen, aber es ist trotzdem süà von ihm, dass er mir einen mitbringt. Er trägt ein langärmeliges T-Shirt in Violett, Röhrenjeans und Doc Martens, seine Brieftaschenkette baumelt aus seiner Tasche. Sein schwarzes Haar mit den gewohnten knallblauen Strähnchen steht ihm in fünf Zentimeter langen Stacheln vom Kopf ab, fixiert mit extra-starkem Styling-Wachs. Ich würde dafür töten, dermaÃen gut in Röhrenjeans und Doc Martens auszusehen, aber für mich ist dieser Look einfach nicht empfehlenswert. Ich kenne meine Grenzen.
»Hast du das hier gesehen?« Er stellt die Getränke neben der Schaukel ins Gras, legt die Schokoriegel dazu und hält die Zeitung hoch.
HÃLT SICH VERMISSTER STAR IM SÃDWESTEN AUF?
Eine Wolke verdunkelt meinen Tag. »Wie bitte?«, keuche ich. »Ach du ScheiÃe. Wie kommen die denn plötzlich darauf?«
Er zuckt mit den Achseln und schlägt die Zeitung auf. »Sie können ja wohl unmöglich jeden Winkel des Südwestens durchkämmen. Die Rede ist nicht davon, dass sie in Nuffing oder der näheren Umgebung suchen, also ist er zurzeit noch gut hier aufgehoben.«
Ich nage an meiner Lippe. »Was ist mit Mum? Und Halley kommt morgen wieder. Einer von ihnen wird todsicher auffallen, dass ich so viel Zeit in der Garage verbringe. Die eine sagtâs der anderen, die andere dem Nächsten und dann schnüffelt jemand herum. Irgendjemand wird ihn finden, Mac. Mum ist schon misstrauisch wegen dem ganzen Essen, das ständig verschwindet.«
»Na ja, vermutlich glaubt sie, du machst eine Bulimie-Phase durch oder so. Sie zieht ja immer die nächstliegenden Schlüsse.«
Ich lasse meine FüÃe über den Boden schleifen, bis die Schaukel zum Stehen kommt, und pule an der rostigen Kette herum. »Er hat mir gesagt, er bringt sich um, wenn er zurückmuss.«
»Das meint er nicht ernst«, sagt Mac.
»Doch, tut er, Mac.« Ich fange wieder an zu schaukeln. »Und das sind nicht die Drogen, die da sprechen. Er ist so gut wie clean.«
»Okay, okay«, seufzt er. »Können wir jetzt über was anderes reden? Das sollte unser Ausgehtag werden. Ich will nicht über das Problem in der Garage sprechen.«
»Du hast es doch selbst zur Sprache gebracht. Du hast die Zeitung rausgeholt.«
»Bloà um dir zu zeigen â¦Â« Der vordere Schenkel des Schaukelgerüsts hebt sich jedes Mal, wenn ich zurückschwinge, aus der Verankerung. Ich halte an und nehme mir einen der Curly Wurlys aus dem Gras, reiÃe das Papier ab und beiÃe einen Monsterhapps ab. Ich habe keine Ahnung, warum ich das mache â von dem Geschmack wird mir übel.
Mac nippt an seiner Cola. »Was ist denn jetzt eigentlich mit Charlies Geld? Wie viel kriegst du?«
»Mum hat gesagt, sie will ein paar Tausender darauf verwenden, das Haus zu renovieren. Dads Schulden begleichen. Und dann hat er mir und Halley jeweils zehntausend hinterlassen.«
»Wow. Das ist ja Hammer.«
»Ja. So hatâs Opa anscheinend gewollt. Mum hat für uns Sparkonten eingerichtet. Wir können jederzeit an das Geld ran, sie will bloà einfach, dass wir uns vorher gut überlegen, was wir damit machen wollen. Sie schiebt voll Panik, dass ich es für Regulators-DVDs und
Weitere Kostenlose Bücher