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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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Talent, mit Autos der Länge nach an Wänden entlangzuschreddern, ist in der westlichen Welt unübertroffen.) Und als es Zeit wurde, dass der Bräutigam ein paar Worte sagte, stand ich auf und erklärte den Anwesenden bewegt: »Ich bin so glücklich wie ein Hund mit zwei Schwänzen.«
    Meine Schwester Mary vertraute an jenem Tag ihrem Tischnachbarn an: »Dieses Mädchen wird ihm eines Tages das Herz brechen.« Noch aber war es nicht so weit. Beim Konzert im Wembley-Stadion am 16. Juni 1991 erklärte ich dem Publikum voller Stolz, dass ich schon seit einem halben Jahr mit Rachel verheiratet sei. »Wie war das?«, fragte meine Mum in ihrem Rollstuhl. Man wiederholte ihr, was ich gesagt hatte. Meine Mum überlegte eine Weile, dann fragte sie: »Weiß Rachel davon?« Ich glaube schon. Rachels Lieblingsspruch war damals: »Die Vergangenheit ist vergangen. Die Zukunft ist das, was wir gemeinsam haben.«

    Zu meiner Hochzeit mit Rachel kam auch Rob Dickins angeflogen, der Chef von Warner Bros. in England, der mir den Song »Downtown Train« verschafft hatte. Ich bat ihn, er solle mir ein paar neue Songs mitbringen, denn wenn er schon von so weit her kam, um meinen Wein zu trinken und meinen Lammbraten mit Rosenkohl zu essen, sollte das doch vielleicht auch zu meinem Vorteil sein.
    Zwei Tage vor der Feier saß Rob mit Arnold im Auto und legte eine Kassette ein – wenn auch erst nach einer langatmigen Entschuldigung, die nichts übermäßig Gutes erwarten ließ. »Hoffentlich denkst du nicht, ich will dich verarschen.« Den Song, den er ihm vorspielen wollte, hatte er schon sieben Jahre bei sich liegen. Komponist und Texter – Marc Jordan und John Capek – wollten, dass er ihn mir vorstellte, aber er hatte nie den Mut aufgebracht. Der Song klang dermaßen nach mir, dass Rob dachte, ich könnte ihn für eine Parodie halten.
    Arnold hörte sich den Song an und telefonierte noch vom Auto aus.
    »Wir müssen uns so schnell wie möglich zusammensetzen. Rob hat mir eben einen Song vorgespielt, der für dich ein garantierter Welthit wird.«
    Erst musste ich jedoch zur Hochzeitsprobe, danach fuhr ich zu Arnold nach Hause.
    Rob klang immer noch nicht ganz so zuversichtlich. »Ich hoffe, du hasst mich nicht dafür.«
    »Spar dir deine ewigen Bedenken und spiel den Song! Das wird ein absoluter Knaller!«, forderte Arnold ihn auf.
    Der Song hieß »Rhythm Of My Heart« – und ich war hin und weg! Von wegen Parodie. Es war eine große, alte schottische Hymne mit gellendem Dudelsack, eine zeitlose Geschichte von einem Krieger fern der Heimat. Zudem gab es darin eine Reminiszenz an »Bonnie Banks O’Loch Lomond« (»Ye’ll take the high road and I’ll take the low road« usw.). Liebhaber traditionellen schottischen Liedguts werden die Ähnlichkeit im Rhythmus der beiden Texte bemerken: Aus »On the bonnie bonnie banks of Loch Lomond« wird »Where the ocean meets the sky I’ll be sailing«.
    Ich nahm den Song mit Trevor Horn auf und machte ihn zum Eröffnungsstück und zur ersten Single meines nächsten Albums Vagabond Heart , das im März 1991 erschien. Der Titel war ein stiller Tribut an meinen Dad, dessen altes Fußballteam »The Vagabonds« hieß – die Idee stammte von meinem Bruder Don. Die Aufnahme ist insofern bemerkenswert, als sich der wahrscheinlich kunterbunteste Chor aller Zeiten unter meinem Banner versammelt hatte, darunter Arnold, Lionel Conway, der legendäre Manager der Exiles, und Garry Cook, ein weiterer, ehemaliger Exile und zukünftiger Geschäftsführer von Manchester City. Trotz dieses Hemmschuhs landete der Song auf Platz 3 der UK-Charts und auf Platz 5 in Amerika. In Deutschland war die Single ein Monster-Hit, der größte, den ich dort je hatte, und hielt sich vierzig Wochen in den Charts. Alles stand bereit für die riesige, einjährige Vagabond -Tour, die danach losgehen sollte. Doch es gab Probleme.

    Lebhaft erinnere ich mich daran, dass ich in der Küche in der Archway Road stand und mich mit meiner Mutter unterhielt. In Wahrheit stand ich vor mehreren Tausend Leuten auf einer Bühne in Sheffield. Aber so ist das nun mal mit Halluzinationen. Man weiß nie, woran man ist.
    Der Tag war der 5. Juni 1991, ich befand mich mitten im europäischen Teil der Vagabond -Tour und sollte einen grausigen Preis dafür zahlen, dass ich versuchte, meine Karriere durch die Einnahme von Anabolika am Laufen zu halten.
    Am Übergang der Achtziger in die Neunziger bekam ich zunehmend Probleme mit meiner Stimme. Die

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