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ROD - Die Autobiografie

ROD - Die Autobiografie

Titel: ROD - Die Autobiografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rod Stewart
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Arbeitsmoral auswirken, mir aber hat es den Laden sympathisch gemacht.
    Tatsächlich waren wir sehr diszipliniert und ließen uns von der Bar nicht über Gebühr ablenken. Ich sah es als meine Mission an, das Album zu vollenden, und daran habe ich hart gearbeitet. Der Titel Gasoline Alley geht auf etwas zurück, das mir ein Mädchen backstage nach einem Gig der Jeff Beck Group in San Franciscos Fillmore West erzählt hat. Ich habe versucht, sie anzumachen, doch plötzlich sagte sie: »Ich muss nach Hause, sonst sagt meine Mutter wieder: Wo kommst du denn um diese Uhrzeit her – von der Gasoline Alley?« Den Ausdruck habe ich mir gemerkt, er war die Inspiration für einen Song, den ich mit Ronnie Wood schrieb. Es geht darum, dass man zu einem Abenteuer aufbricht, es dann aber bereut und lieber wieder zu Hause sein möchte.
    Erneut wollte ich, dass auf der Platte eine große stilistische Vielfalt herrschte. Es gab ein weiteres Dylan-Cover – »Only A Hobo« –, davon kann man eigentlich nie genug haben. Die Geige bei diesem Stück spielt ein Typ, den ich einlud, weil er mir aufgefallen war, als er in einem Restaurant am Beauchamp Place für die Gäste an den Tischen fiedelte. Auch ein Stones-Cover gab es wieder: »It’s All Over Now« (geschrieben von Bobby & Shirley Womack), und »Cut Across Shorty«, einen von Eddie Cochrans Hits. Genau wie beim ersten Album fanden sich auch hier wieder die verschiedensten Einflüsse, Folk, Rock’n’Roll, Soul und Blues, die sanft miteinander verwoben wurden. Und genau wie beim ersten Album ließ die Disziplin manchmal etwas zu wünschen übrig. Ian McLagan tauchte einfach nicht im Studio auf, als wir »You’re My Girl (I Don’t Want To Discuss It)« aufnehmen wollten, also haben wir es ohne ihn gemacht. Daran merkt man wohl, wie eilig ich es hatte.
    Es funktionierte. Die Kritiken fielen noch besser aus als beim ersten Album. So meinte der Melody Maker : »Rods Stimme ist ein außergewöhnliches Instrument, manchmal klingt sie völlig zerschossen und scheint kaum vorhanden, hat dabei aber eine Power und emotionale Tragkraft, mit der sich wenige messen können.« Im Rolling Stone wurde ich gar als »großer Künstler« bezeichnet. Darauf war ich ziemlich stolz. Gar nicht so schlecht für einen Typen mit einem Frosch im Hals.
    Gasoline Alley verkaufte sich schnell über 250 000-mal in den Staaten und stieg dort in die Billboard Top 30 ein. Das war ein gewaltiger Durchbruch. Großbritannien hingegen, mein Geburtsland, weigerte sich weiterhin stoisch, meinen Reizen zu erliegen. Das Album kroch bis kurz vor Rang 60 in den Charts und verabschiedete sich bereits nach einer Woche wieder.
    Beim dritten Mal klappte es dann. Every Picture Tells A Story wurde 1971 aufgenommen. Dieses Mal war ich tatsächlich alleiniger Produzent und völlig auf mich gestellt. Ob das daran lag, dass Lou Reizner wieder zu einer Hochzeit eingeladen war, oder ob ich mittlerweile als hinreichend kompetent angesehen wurde, weiß ich nicht. Also gehen wir mal von Letzterem aus.
    Jetzt, beim dritten Streich, war die Band perfekt aufeinander eingespielt, und das konnte man während der Aufnahmen auch hören. Erneut war der übliche Stilmix vertreten: Ich wollte »Amazing Grace« aufnehmen und vielleicht sogar als Albumtitel verwenden, doch Judy Collins kam mir etwas zuvor. Mit »Tomorrow Is A Long Time« blieben wir beim obligatorischen Dylan-Cover. Es gab Tim Hardins »Reason To Believe«, etwas Gospel mit »Seems Like A Long Time« (eigentlich ein Folksong), Arthur »Big Boy« Crudups »That’s All Right« – mit dem Elvis schon einen Hit gelandet hatte, wobei wir es eher als Countrysong arrangierten – und eine Version von »(I Know) I’m Losing You« von den Temptations.
    Dann waren da noch meine drei Eigenkompositionen: »Every Picture Tells A Story«, »Mandolin Wind« und »Maggie May« – wie bereits geschildert lose basierend auf dem mehr als kurzen Moment, in dem ich 1961 beim Beaulieu Jazz Festival meine Jungfräulichkeit an eine ältere Frau verlor. Mit »Maggie May« änderte sich alles.
    Zum Glück habe ich den Song nicht aussortiert – es sah nämlich schon fast danach aus. Ich habe ihn zusammen mit dem bereits erwähnten Martin Quittenton geschrieben. Martin war ein lieber Kerl, sehr still und fleißig, mit stets gerunzelter Stirn (und einer entzückenden Freundin) und der einfallsreichste Akustikgitarrist, den ich bis dahin kennengelernt hatte. Er hatte Akkorde drauf, auf die ich nicht mal

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