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Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition)

Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition)

Titel: Roen Orm 3: Kinder des Zwielichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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zu sich heran. „Es ist genau deswegen nötig. Inani hat viel riskiert, sie war bereit zu sterben. Kannst du dir vorstellen, dich halb tot schlagen zu lassen ohne dich zu wehren, obwohl du es jederzeit könntest? Still halten, während man deinen Körper in Stücke reißt? Sie lächelt, aber unterschätze nicht, welchen Preis Inani dafür gezahlt hat. Sie braucht jetzt keine Ruhe! Zudem hat sie nicht wirklich gewonnen. Janiel hat den ersten Schritt gewagt, mehr nicht. Vielleicht wird es niemals mehr werden. Obwohl, wie ich Inani einschätze, lässt sie sich das nicht gefallen. Nebenbei, ich brauche dringend mal wieder Bewegung, als Königin wird man schnell faul. Nun komm, Süße, mit dir haben wir bessere Aussichten zu überleben!“
Inani lächelte hart. Kythara hatte in Is’larr gesprochen, um ihre Worte wenigstens vor Janiel zu verbergen, ihr selbst hingegen war nichts entgangen. Ja, es stimmte, sie würde noch lange unter dieser Erfahrung leiden. Aber das war es ihr wert. Janiel war es wert.
Als Corin endlich zustimmend knurrte, straffte sie sich und ließ ihre Fingerknöchel knacken.
„Wer übernimmt ihn?“, fragte sie, in Janiels Richtung nickend.
„MOMENT, erklärt ihr mir jetzt, was das alles bedeutet?“ Seine Sorge steigerte sich blitzschnell zu Panik, als Kythara mit maliziösem Lächeln einen langen Dolch aus ihrem hautengen Ledergewand zog und ihn Inani zuwarf. „Du natürlich, er gehört schließlich allein dir.“
Nervös versuchte Janiel, Inanis Griff zu entgehen, doch schon nach zwei Schritten prallte er gegen die Mauer, und er starrte sie leicht panisch an. Inani lächelte düster, trat so dicht an ihn heran, dass sich ihre Gesichter beinahe berührten. Er zuckte zusammen, als ihr Haar sich pechschwarz färbte, Raubtieraugen zu ihm aufblickten.
„Vertrau mir, Janiel. Dir wird auf keinen Fall etwas geschehen, wir wollen nur ein wenig spielen. Du musst verängstigt aussehen und laut schreien, ich denke, das wird dir nicht allzu schwer fallen.“ Ruckartig schleuderte sie ihn herum, hielt seinen Kopf gegen ihre Schulter, presste den Dolch gegen seine Kehle. Die scharfe Klinge ritzte seine Haut, ein schmaler Blutfaden rann über seinen Hals. Inani fühlte, wie hektisch er atmete, wie wild sein Herz schlug, obwohl er ansonsten ruhig blieb und nicht versuchte, sich zu wehren.
„Das war’s schon, ich schwöre, mehr werden wir dir nicht antun!“, wisperte sie beruhigend. Kythara beugte sich zu ihm herab.
„Wenn deine Leute dich fragen, was hier unten geschehen ist, sage folgendes: Ihr wart gerade mitten in der rituellen Folterung, als Inani dich plötzlich in ihre Gewalt bringen konnte. Du kannst nicht erklären, auf welche Weise, jedenfalls hat sie dich gezwungen, sie zu befreien und Rynwolf anzugreifen. Dann sind wir aufgetaucht, natürlich nicht über den Nebel, denn den konntest du mit deinem letzten bisschen Widerstand noch blocken, sondern durch die Tür. Weil wir nicht auf einfachen Weg fliehen konnten, denn du hast geschworen eher zu sterben, als die Nebelpfade freizugeben, haben wir dich als Geisel genommen. Ende. Den Rest wirst du gleich erleben, entspann dich und genieße den Spaß.“ Inani spürte, wie er in ihren Armen erzitterte, sich mit aller Kraft gegen sie drängte, als die Königin sich dicht an ihn heran schob. Kytharas Iriden wie auch der Augapfel, waren vollständig schwarz und ihre Stimme krächzte, als sie zur Eile drängte. Alles an ihr wirkte bedrohlich, die elektrisierende Kraft einer Dunklen Tochter. Die Hexe, die ihrem Raben nun so nahe war, hauchte Janiel einen Kuss auf die Wange und flüsterte in sein Ohr: „Wir tun das für dich, ich hoffe, du weißt es zu schätzen!“
Inani spürte, dass Janiel nicht aus Angst zurückwich, zumindest nicht ausschließlich, sondern Wut und Frustration beherrschen musste. Sie konnte ihn gut verstehen, das alles musste so verwirrend sein. Ein Spiel, dessen Regeln er nicht kannte.
„Verzeih, Janiel, nichts davon ist deine Schuld. Ich war es, die all dies hier angerichtet hat, und meinetwegen wird es gleich ungemütlich werden. Lass dir Zeit mit deiner Entscheidung, wie es weitergehen soll, es ist dein Leben!“, flüsterte sie in sein Bewusstsein.
„Bring dich nicht unnötig in Gefahr, Inani“, bat er mit spürbarer Sorge, die warme Schauer über Inanis Rücken jagten. Sie fühlte die Wärme seines Körpers, die raue Beschaffenheit seiner gelben Priesterrobe, nahm den Duft seiner Haare wahr, nach Seife und dem Öl, das für

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