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Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition)

Titel: Roen Orm 4: Herrscher der Elemente (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Balzer
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ruht.“
    „Niemals“, krächzte Ledrea, „niemals würde ich in eine Welt zurückkehren wollen, in der kein Tarches auf mich wartet, um mir von denen zu erzählen, die ich liebe …“
    „Ledrea?“ Sie sah Fin Marla in jüngerer Gestalt vor sich und wusste, es musste Maondny sein, die sie bislang nur aus wirren Träumen gekannt hatte. Eine junge Elfe stand neben der Traumseherin und blickte kummervoll auf Ledrea herab.
    „Dies ist Elory, die Frau meines Bruders Anovon. In ihr wächst ein Kind heran, das bereits bald geboren wird. Das erste Kind nach der Rückkehr unseres Volkes. Es ist auch dein Sohn, Ledrea. Ilberle, dein Erstgeborener. Er ist der Erste, er wird den Anfang machen, so, wie es ihm schon immer prophezeit war. Lass ihn nicht zu lange warten.“
    Ledrea nickte nur, erschüttert über die Reichweite der magischen Ströme. Ilberle, der Erste …
    Das Gift, das Fin Marla ihr gegeben hatte, nahm ihr das Bewusstsein, und nur wenige Herzschläge später war ihr Leiden beendet.
     
    ~*~
     
    Taón sah auf, als Inani zu ihm trat. „Corin hat auch für dich ein Geschenk“, sagte die Hexe und hielt ihm etwas entgegen. Ehrfürchtig nahm er den Kristall an sich, der sofort zerbrach. Er spürte die Magie, die ihn durchströmte, Heilung und Trost brachte. So viel Schuld lag auf seinen Schultern, für so viel Tod und Verderben. Diese Schuld war nicht auszulöschen, doch die Wunde durfte nun vernarben.
    Er brauchte alle Kraft für die Zukunft, Anevy war fast vollständig zerstört, seine drei Völker und fast die gesamte Tier- und Pflanzenwelt so gut wie ausgerottet. Diese Aufgabe ließ sich nicht bewältigen, wenn die Seele vor Trauer und Schuld erstarrt war. Taón schloss die Augen und ließ es geschehen.
    „Wir kehren nun zurück nach Enra, Inani und ich“, sagte Maondny, und umarmte ihn ein letztes Mal. Auch dies war ein Schmerz, der kaum zu ertragen war, aber er wusste, er würde sie wiedersehen, sein geliebtes Kind, dem er so Schreckliches angetan hatte.
    „Auf bald, Tochter. Wenn die Götter uns lieben, lassen sie uns nicht zu lange warten.“ Taón wusste, es würde lange dauern, und fand nur wenig Trost darin, dass dies nicht an mangelnder Liebe der Götter lag.
     
    ~*~
     
    Inani und Maondny traten in den Weltenstrudel hinein.
    „Ich weiß, was du fragen willst. Nein, die Prophezeiung hatte keinen Platz für dich, nicht in dem Augenblick, als meine Mutter sie sprach. Osmege hätte auf andere Weise gespürt, welche Macht in Bedauern und Reue steckt, und Marjcheog hätte auf anderen Wegen erfahren, was seine Aufgabe ist. Ich musste eingreifen, denn mein Wirken in Enra hatte dafür gesorgt, dass Pera und Jordre viel zu jung zum Siegelstein kamen, nicht mächtig genug, um ihren Teil der Prophezeiung zu erfüllen. Trotzdem war ihr Tod nicht sinnlos: Es war auch ihr Sterben, das Osmege wie den Drachen bewegte, und das Chelsa auf den Stein zwang.“
    „Werden sie wiedergeboren werden?“, fragte Inani erschöpft. Marjcheogs Schatten war fort aus ihrem Inneren, mit Osmeges Tod war auch der entrissene Teil ihrer Seele zurückgekehrt, der ihr die Bindung an Kyphras ermöglichte. Doch sie fühlte sich so zerschlagen, als hätte sie dafür jeden einzelnen Stein von Osmeges Festung mit eigenen Händen zu Wüstensand zermahlen müssen.
    „Ja, sogar recht bald schon. Es ist ungewiss, ob Pera und Jordre sich erneut in Liebe finden, oder ob er sein Herz erneut Chelsa, seiner Gefährtin von einst schenkt. Das wird sich entwickeln … Vielleicht suchen sie sich alle drei auch neue Gefährten. Sie werden frei von allen Prophezeiungen sein.“
    „Was wird aus dem Drachen?“
    „Er verlässt Anevy in diesem Moment, er kehrt heim zum Weltenschöpfer.“
    Mit diesen Worten traten die beiden aus dem Weltenstrudel, was sich kaum anders anfühlte als das Verlassen der Nebelpfade, und sie kehrten in den Tempel von Roen Orm zurück.
    „Endlich“, riefen Thamar und Janiel zugleich, die bereits sehnsüchtig auf sie gewartet hatten. Die beiden Frauen nickten einander zu. Sie waren wieder zuhause.
     
     
     
     
     
     
     
     

38.
     
    „Schmerzlich ist die Wahrheit, ich will sie weder hören noch mit ihr leben.“
    Zitat aus: Der Ruf des Korabal“, Komödie von Shila von Erten
     
     
    Avanya führte ihren Liebsten durch Roen Orms überfüllte Straßen. Es gefiel ihnen beiden nicht, hier zu sein, die Menschen fürchteten sich offensichtlich vor ihnen. Misstrauisch wurde jeder ihrer Schritte beobachtet. Die Massen

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