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Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition)

Titel: Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.T. Spreckelsen
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Interessant.
    " Das ist der Punkt. Wir teilen unsere kulturgeschichtliche Vergangenheit nicht gerne mit Außenstehenden. Das ist einfach persönlich."
    " In Ordnung", räumte sie ein. Sie würde sicherlich auch nicht jedem Alien auf die Nase binden, welche Bedeutung ihr erster Vorname hatte.
    " Dann sagen Sie mir zumindest, was es mit dem Seuchenprotokoll auf sich hat?"
    " Wo haben Sie das gehört?" Plötzlich klang er besorgt und äußerst angespannt.
    " Vor ein paar Stunden. Ich musste einen Bereich von Deck zwölf scannen."
    " Mit welchem Ergebnis?"
    " So läuft das nicht, Cor. Sie können nicht meine Fragen ignorieren und dann Infos von mir verlangen."
    Der Aufzug kam an und Cor stieg ein. "Doch", antwortete er nach kurzer Zeit. "Eigentlich kann ich das."
    Lillja trat hinter ihm ein und maß den Soldaten mit einem langen Blick.
    " Ich habe keine Ahnung", knickte sie schließlich ein. "Es war ein blauer Schriftzug zu sehen, aber das Gerät hatte keine menschliche Sprachstufe installiert."
    " Blau? Nun ja - es könnte schlimmer sein."
    Die Kabine setzte sich in Bewegung und als sich die Türen nur kurze Zeit später wieder öffneten, fügte Cor hinzu: "Hören Sie, ich weiß, dass Sie Fragen haben - und ich kann mir gut vorstellen, wie unzufrieden und verunsichert Sie gerade sind. Ich habe keine Befugnis, Ihnen die Antworten zu geben, nach denen Sie suchen. Es tut mir ehrlich leid. Sprechen Sie mit Dale, sobald wir den bedrohten Bereich verlassen haben. Unterstreichen Sie die Sorge um Ihre Heimat - da wird er gerne mal schwach."
    Auf Deck vier angelangt steuerten sie Lilljas Quartier an. Hier oben war kaum etwas von den Auswirkungen des Kampfes zu sehen, lediglich die Schaltkreise der Türen schienen überlastet worden zu sein, sodass sie die schweren Metallsegmente per Hand auseinander drücken mussten.
    Beim Betreten ihres persönlichen Raumes musste sie feststellen, das sie offenbar die Schränke nicht richtig verschlossen hatte, denn ihre Kleidung und die wenigen persönlichen Gegenstände lagen auf dem Boden verstreut.
    Sie suchte sich saubere Unterbekleidung und ein trockenes Handtuch aus der Unordnung heraus und als sie sich erneut der Tür zuwandte sah sie, dass Cor noch immer dort stand und das Chaos musterte.
    " Was ist das?", fragte er schließlich und deutete auf einen Punkt hinter ihr. Ohne ihre Antwort abzuwarten ging er an ihr vorbei und hob etwas auf, das Lillja als ihren MP3-Player identifizierte. Sie hatte es nicht übers Herz gebracht, sich von dem kleinen Gerät zu trennen - nicht einmal, als der Akku endgültig leer und es somit nutzlos geworden war. Sie hätte es gegen etwas zu Essen, Wasser oder eine kurze Dusche tauschen können, aber er war ein Geschenk ihrer Schwestern gewesen, ihre letzte Erinnerung an die beiden.
    Cor hielt das pinke Gerät zwischen zwei Fingern und drehte es langsam und scheinbar interessiert.
    " Man kann damit Musik hören", umschrieb sie die Funktion. "Aber die Batterie ist schon seit Wochen tot. Ich dachte, man hätte alles untersucht, als ich das Schiff betreten habe - das war damals auch schon im meinem Besitz."
    " Es wurde nach Krankheitserregern und Waffen gescannt. Nicht nach… dieser Art von Technik. Ich werde es mitnehmen."
    " Sie werden - was?" Lillja, die gerade angefangen hatte, ein paar Kleidungsstücke vom Boden aufzulesen, um sie zurück in den Schrank zu legen, sah erneut auf. "Bestimmt nicht - es gehört mir."
    " Genau genommen gehört alles, was sich an Bord eines militärisch genutzten Schiffes befindet, dem Militär."
    Sie war sprachlos und irrationaler weise so verärgert, dass sie hätte weinen können. Seit dem fünfzehnten März war jeder Tag grauenvoll gewesen und seit ihrer Ankunft bei den Xhar war es immer nur noch schlimmer geworden. Warum war sie an diesem verfluchten Tag nicht einfach zu Hause geblieben und war, zusammen mit allen anderen, gestorben?
    Sie biss sich auf die Unterlippe und atmete durch. Sie war überarbeitet und hatte ihrer Seele in den letzten Stunden mehr als genug schreckliche Bilde r zum Verarbeiten gegeben. Vielleicht drehte sie jetzt auch einfach durch.
    " Nehmen Sie mit, was Sie wollen - es hat eh keine Bedeutung mehr", sagte sie schließlich voller Resignation. Mit einem schweren Seufzer trat sie an das unechte Fenster heran und aktivierte die Projektion. Das Bild versuchte sich aufzubauen, aber es entstanden dabei nur ein paar wenige Bildpunkte, bevor es ganz ausging.
    " Lillja", begann Cor nun deutlich

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