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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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keine Verbindungstüren, was uns auf jeden Fall angenehmer gewesen wäre.
    Aber wir sahen, daß die Schlösser an den Flurtüren sehr stabil und kompliziert waren, und Tsao erklärte, als er unser Interesse daran bemerkte:
    „Es sind Sicherheitsschlösser, meine Herren, alle voneinander verschieden. Ich habe sie anbringen lassen, damit jeder Gast sich und sein Gepäck gegen fremde Eindringlinge sicher weiß."
    „Ist denn die Gegend hier so unsicher?" lachte Rolf.
    Mit Befremden bemerkte ich, daß Tsao ihm einen, merkwürdigen Blick aus den halbgeschlossenen Augen zuwarf, dann erklärte er achselzuckend:
    „Ich weiß nicht, ob die Herren, die doch offenbar aus Jehlam kommen, nicht schon dort gehört haben, dass hier am Pir-Pandschal-Paß eine Räuberbande seit einiger Zeit ihr Unwesen treiben soll. Aus dem Grunde hielt ich es für angebracht, auf das Wohl meiner Gäste bedacht zu sein."
    „Ah, das ist allerdings sehr vorsorgend", rief Rolf, „aber der Paß ist doch ziemlich weit entfernt, meinen Sie denn, daß die Bande bis hierher kommen könnte?'
    „Mit einem Auto legt man die Strecke schnell zurück", lächelte Tsao.
    „Na, dann wollen wir nur hoffen, daß wir heute unbehelligt bleiben", lachte Rolf. "Wir wollen uns jetzt schnell etwas säubern und dann zum Essen hinunter kommen."
    Mit tiefer Verbeugung ging der lächelnde Chinese hinaus. Wir hatten uns im Zimmer Rolfs befunden, und als ich jetzt zur Tür ging, um mein Zimmer aufzusuchen, warf mein Freund so beiläufig hin:
    „Ein sehr interessanter Mann, dieser Doktor Tsao."
    „Ja", gab ich zu, „ich weiß nur noch nicht recht, was ich aus ihm machen soll.“
    »Das weiß ich auch wirklich noch nicht, Hans, aber wir werden es ja vielleicht während unseres Aufenthaltes noch herausbekommen. Nun kleide dich recht schnell um, ich spüre offen gesagt einen kolossalen Hunger."
    In meinem Zimmer warf ich schnell den beschmutzten Anzug ab, wusch mich und zog meinen Reserveanzug an. Kaum war ich fertig, als es klopfte und ein kleiner Chinesenboy auf mein Herein eintrat. In schauderhaftem Englisch verlangte er meinen Anzug zur Reinigung.
    Ich war wirklich erstaunt, daß dieser Tsao so auf das Wohl seiner Gäste bedacht war, gab dem Kleinen den Anzug und fragte, wann ich ihn wiederbekäme.
    „Am nächsten Morgen", war die Antwort.
    Ich trat auf den Flur und schloß mein Zimmer ab. Und fast gleichzeitig kamen auch Rolf und Pongo, der trotz seines anfänglichen Sträubens mit uns zusammen essen sollte, aus ihren Zimmern. Als wir unten den Gastrauraum betraten, war schon ein Tisch am Fenster, von dem aus wir die vorüberführende Straße überblicken konnten, sehr hübsch gedeckt, und kaum hatten wir auf die höfliche Aufforderung Tsaos Platz genommen, als schon das Essen — ganz vorzüglicher Wildbraten — aufgetragen wurde.
    Auch einen ausgezeichneten Wein hatte der Doktor, und nachdem wir uns gesättigt hatten, blieben wir noch bei einer Flasche sitzen. Es kam ja bei uns nicht allzu häufig vor, daß wir unter sicherem Dach und an einem hübschen Tisch saßen. Nur Pongo hatte um die Erlaubnis gebeten, sich entfernen zu dürfen, und war aus dem Haus hinausgegangen. Ich vermutete sofort, daß er sich überzeugen wollte, ob das Haus wirklich ganz sicher wäre. Und er würde jeden Feind finden, mochte er auch noch so versteckt sein.
    Auf Rolfs Bitte setzte sich jetzt Tsao zu uns, lehnte aber höflich das angebotene Glas Wein ab. Rolf fragte, ob das Gasthaus stark besucht sei, und der Doktor gab lächelnd Bescheid, daß er ganz zufrieden sei. Nach kurzer Pause fragte Rolf geradezu:
    „Sagen Sie, Herr Doktor, war heute schon ein Inder hier? Vielleicht ist er kurz vor uns gekommen?"
    Deutlich bemerkte ich, daß Tsao zusammenschreckte, dann sagte er etwas zögernd:
    „Ja, jetzt erinnere ich mich, meine Herren. Es war ein ziemlich großer Mann, er ist aber hier nicht eingekehrt, sondern ging vorbei. Zufällig sah ich ihn durchs Fenster."
    Ich fühlte im gleichen Augenblick, daß Tsao nicht die Wahrheit sprach, und auch Rolf mußte es so gehen, denn er zog langsam die Stirn in Falten, dann aber sagte er ruhig:
    „Das ist schade, ich hätte ihn gern gesprochen und ihn vielleicht gebeten uns zu begleiten. Denn ich glaube, ihn schon in Jehlam gesehen zu haben."
    Tsao kniff die Augen zusammen.
    „Dann muß er aber schnell gegangen sein", meinte er bedächtig, „er machte aber, soweit ich es in der Eile bemerken konnte, gar nicht den Eindruck, als hätte er schon einen

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