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Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha

Titel: Rolf Torring 019 - Der Feind des Maharadscha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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wissen", rief ich.
    „Still, Masters", rief da Pongo, „draußen Mann."
    Wir hatten nichts gehört, als aber Rolf jetzt mit gewaltigem Satz zur Tür sprang und sie aufriß, stand Doktor Tsao draußen und fragte lächelnd, ob wir am nächsten Tag geweckt sein wollten.
    Rolf bedankte sich höflich mit dem Hinweis, daß wir stets allein bei Tagesanbruch erwachten, lächelnd verneigte sich der Chinese und verschwand lautlos in der Dunkelheit des Flurs.
    „Sehr nett", flüsterte Rolf nach einer kurzen Weile, »jetzt hat er doch sicher gehört, daß du ihn verdächtigt hast, Hans. Ich glaube fast, es ist jetzt am besten, wenn wir alle hier in diesem Zimmer übernachten. Ein Sofa für Pongo ist ja vorhanden, wir beide benutzen abwechselnd das Bett, respektive auch das Sofa, wenn Pongo an der Wache ist. Holt eure Rucksäcke und Waffen herein."
    Das war schnell getan. Zwar war es mir einen Augenblick unangenehm, den dunklen Flur zu betreten, denn ich konnte ja einen Angriff des Inders, der doch ums Haus herumschlich, erwarten, aber ich kam unbehelligt in mein Zimmer und war offen gestanden sehr froh, als ich mit meinen Sachen wieder bei Rolf angelangt war.
    Kurz darauf traf auch Pongo ein, und jetzt bestimmten wir die Reihenfolge der Wache so, daß ich anfing, dann Pongo kam, und Rolf den dritten Posten übernahm.
    Natürlich war meine erste Wache sehr leicht, denn meine Gefährten legten sich nicht sofort schlafen, sondern leisteten mir noch Gesellschaft, bis die Reihe an Pongo kam. Ich legte mich nun aufs Sofa und war trotz der Aufregungen schnell eingeschlafen.
    Rolf weckte mich. Seine dritte Wache war bereits vorüber, und leise raunte er mir zu:
    „Hans, Pongo hat ebenso wie ich verdächtige Geräusche im Haus gehört, auch draußen vor den Fenstern müssen Leute gewesen sein. Gib sehr acht und halte immer deine Pistole bereit. Ich glaube, daß dieser Tsao doch nicht ganz rein ist."
    „Das ist ja sehr nett", meinte ich ziemlich verschlafen, «dann sind wir anscheinend in eine richtige Räuberhöhle geraten."
    Ja, das kann wirklich der Fall sein. Und deshalb, immer Obacht geben."
    Mit diesem tröstenden Zuspruch mußte ich aufstehen, und Rolf nahm meinen Platz ein. Pongo schlief im Augenblick auf dem Bett.
    Ich setzte mich an den Tisch, legte Pistole und Taschenlampe griffbereit vor mich hin und wartete nun auf die Dinge, die da kommen sollten. Vielleicht eine halbe Stunde verstrich, dann wurde ich plötzlich sehr müde. Kaum, daß ich die Augen offen halten konnte. Ich stand schnell auf und schritt leise im Zimmer hin und her.
    Es mochten vielleicht zehn Minuten verstrichen sein, da zuckte ich zusammen, denn ganz deutlich hatte ich einen Ton gehört, als ob jemand am Fenster des Zimmers entlang strich. Und es war ein so typisch knirschendes Geräusch, daß ich sofort wußte, irgend jemand zerschnitt das Fensterglas.
    Sofort trat ich leise an den Tisch und nahm meine Pistole in die rechte Hand, während ich mit der linken die Taschenlampe aufnahm. Aber ich gebrauchte die Lampe nicht mehr, denn im gleichen Augenblick, als ich sie einschalten wollte, brach draußen der Mond hervor, und gegen sein blendendes Licht fiel drohend und unheimlich der Schatten eines Kopfes in unser Zimmer.
    Ich sah in Sekundenschnelle, daß es ein Inder war, dann hatte ich schon meine Waffe emporgerissen und jagte eine Kugel durch die Scheibe. Aber der geheimnisvolle Mann da draußen war doch noch schneller.
    Das merkte ich im gleichen Augenblick, als ich meinen Zeigefinger krumm machte. Obwohl ich leider bei weitem nicht so gut schieße wie Rolf, kann ich doch im allgemeinen sagen, daß meine Kugel sicher ihr Ziel erreicht. Und ich weiß auch genau, ob mein Schuß sitzt oder nicht. Und in diesem Augenblick wußte ich, daß meine Kugel fehl gegangen war. Denn der Inder mußte meinen schnellen Griff nach der Waffe beobachtet und mit erstaunlicher Schnelligkeit seinen Kopf zur Seite gesogen haben.
    Rolf und Pongo sprangen natürlich bei dem scharfen Knall meiner Waffe schnell auf, aber als unser schwarzer Freund das Fenster aufriß und hinausschaute, war niemand mehr zu sehen.
    „Ganz merkwürdig", meinte Rolf, „ich möchte nur wissen, ob dieser Tsao dahinter steckt Anscheinend ist es doch der Fall, denn ich möchte wetten, daß er den Inder, der auf dich geschossen hat, kennt."
    „Halt", rief ich empört, „jetzt weiß ich es. Natürlich war es derselbe Mann, der aus dem Auto auf mich geschossen hat. Was mag der Mann nur gegen uns haben?

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