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Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas

Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas

Titel: Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Krachen der Schüsse mischten sich die Schreie der Getroffenen. Ich hatte ein gutes Zielen, denn die dunklen Körper hoben sich gegen die hellen Feuer gut ab. Als sechs Indianer zu Boden gestürzt waren, zögerten die anderen, weiter vorzudringen. Schnell erhob ich mich, sah, daß Rolf und Pongo augenblicklich nicht bedroht wurden, und glitt schnell fort, dem Pfad zu, der zum Begräbnispatz führte.  
      Dort war ich die Nacht über jedenfalls sicher. Als ich mich dicht vor dem Pfad befand, hatte ich durch eine schmale Gasse zwischen den Hütten nochmals einen guten Überblick auf die Lichtung.  
      Die abgeschossenen acht Patronen hatte ich inzwischen schon wieder ersetzt. Und das war die Rettung meiner Gefährten, denn ich sah, daß sich gerade mehrere Indianer mit geschwungenen Messern auf die Gefesselten stürzten.  
      Trotz des heftigen Schrecks, den ich bei diesem Anblick bekam, erhob ich blitzschnell meine Pistolen. Die Gefahr, in der Rolf und Pongo schwebten, machte mich plötzlich kalt und klar berechnend.  
      Bei den ersten Schüssen stürzten auch die Indianer, die meinen Gefährten am nächsten standen, zusammen. Und wie vorher wichen die anderen schnell zurück.  
      Rolf, Pongo und die beiden anderen Europäer standen plötzlich allein vor der Hütte. Der Lärm im Dorf schwoll an. Frauen kreischten, Kinder schrien, Männer schimpften. Es gab ja im Augenblick keinen Führer, und so ging alles durcheinander. Ich glaubte Geräusche zu hören, die näher kamen. Die Indianer wollten mich sicher unschädlich machen. Noch einen Blick warf ich schnell zu meinen Gefährten. Da sah ich, daß Rolf die beiden anderen Europäer in die Hütte drängte, während Pongo dem toten Häuptling den brennenden Ast aus der Hand wand und ihnen folgte.  
      Schnell schlüpfte ich dicht am Dickicht entlang, bis ich den Pfad erreichte, der zum Begräbnisplatz führte. Hier fühlte ich mich sicher. Ich ging nur einige Schritte bis zur nächsten Krümmung hinein, dann blieb ich stehen und lud meine Pistolen neu.  
      Bald hörte ich leise Geräusche, die das Herannahen der Indianer verrieten, Vorsichtig streckte ich den Kopf um die Krümmung und sah die dunklen Gestalten, die am Anfang des Pfades stehengeblieben waren.  
      Sie vermuteten wohl, daß ich zum Begräbnisplatz geflohen sei, wagten sich aber, wie ich erhofft hatte, im Dunkeln nicht in den Pfad hinein. Ich hätte sie leicht abschießen können, wollte aber die Dorfbewohner nicht noch mehr reizen.  
      Meine Gefährten und die beiden anderen Europäer waren ja noch immer in ihrer Gewalt. Ich mußte mich selbst schützen, um sie eventuell beschützen oder befreien zu können.  
      Plötzlich hallten im Dorf Schüsse. Ich kannte den Klang, es waren Rolfs Pistolen. Irgendwie mußten meine Gefährten wieder in den Besitz ihrer Waffen gelangt sein.  
      Dann klang der brüllende Angriffsschrei Pongos auf. Lähmende, sekundenlange Stille folgte diesem Schrei, dann gellten Schreckensrufe und Schmerzensschreie auf.  
      Ich mußte meinen Gefährten zeigen, wo ich mich befand und stieß mit aller Lungenkraft ein höllisches Lachen aus, dann feuerte ich auf die dunklen Gestalten der Wächter, die immer noch völlig regungslos am Anfang des Pfades standen.  
      Das wirkte sehr prompt. Zwei fielen nieder, während die anderen schreiend davonsprangen. Ich stieß nochmals das furchtbare Lachen aus, rief aber anschließend laut "Rolf, Rolf!" Gelacht hatte ich, um die Gemüter der primitiven Indianer in Schrecken zu versetzen. Meine Rufe erfüllten ihren Zweck. Nach einigen Augenblicken hörte ich in der Nähe zwei Schüsse aus Rolfs Pistole, dann wieder Pongos Angriffsschrei, dem entsetzte Rufe folgten.  
      Schnell rief ich wieder meinen Freund, und endlich erblickte ich meine Gefährten, die eiligst in den schmalen Gang hineinstürmten, gefolgt von den beiden fremden Europäern.  
      Ich drehte mich um und lief bis zum Begräbnisplatz.  
      „Hier sind wir sicher bis zum Morgen," sagte ich, während ich Rolf und Pongo erfreut die Hände schüttelte. "Die Indianer getrauen sich im Dunkel nicht auf diesen Platz."  
      „Gut," meinte Rolf, „dann können wir ja in aller Ruhe überlegen, was wir jetzt beginnen. Unsere Lage ist immer noch sehr schwierig, wenn wir auch augenblicklich im Vorteil sind. Wie kommen wir aber hier heraus?"  
      Schnell erklärte ich ihm, daß ich von dem Außenpfad, der am Dorf vorbeiführte, einen Gang durch das Dickicht

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