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Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas

Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas

Titel: Rolf Torring 054 ~ Die Indianer Südamerikas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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„Na, das müssen wir abwarten, jetzt wollen wir ruhig versuchen, zu schlafen," meinte Rolf, „ah, da kommt auch Pongo. Wir wollen uns anbinden."  
      Wir konnten uns auf sein wunderbares Gehör völlig verlassen, deshalb suchten wir uns ebenfalls bequeme Astgabelungen aus, banden uns dort mit dünnen, aber haltbaren Lianen fest, und trotz des eigenartigen Aufenthaltes war ich doch bald eingeschlafen .  
     
     
      5. Kapitel.  
      Ein gefährliches Abenteuer.  
     
      Die Nacht verlief völlig ungestört. Kaum war aber die Sonne aufgegangen und warf ihre Strahlen durch die dichte Laubkrone unseres Baumes, als Pongo uns durch einen scharfen Zuruf weckte.  
      „Massers, Indianer kommen," sagte er.  
      Sehr vorsichtig kletterten wir tiefer, bis wir den freien Platz unter dem Baum überblicken konnten. Wir verhielten uns ruhig, denn wir mußten ja erst sehen, wie sich die Indianer verhielten.  
      Wie Pongo ihr Herannahen bemerkt hatte, war mir völlig rätselhaft, denn ich konnte nichts hören, so sehr ich mich auch anstrengte. Plötzlich huschten aber dunkle Gestalten auf die kleine Lichtung unter uns.  
      Es waren ungefähr zehn Indianer, alle mit den gefährlichen Bogen bewaffnet, auf denen die vergifteten Pfeile schußbereit lagen. Aufmerksam prüften sie die Spuren, die wir natürlich in dem reichlichen Pflanzenwuchs unterhalb des Baumes hinterlassen hatten.  
      Dann blickten sie plötzlich wie auf Kommando in die Höhe. Im gleichen Augenblick krachten zwei Schüsse aus Rolfs Pistole und den beiden vordersten Indianern flogen die Bogen aus den Händen. Rolf hatte wirklich zwei Meisterschüsse abgegeben.  
      Er wollte den Indianern zeigen, daß wir auf der Hut waren, wollte sie aber nicht von neuem erzürnen, indem er durch seine Schüsse jemand verletzte. Und er erreichte seinen Zweck vollkommen. Sekundenlang standen die Indianer wie erstarrt, dann sprangen sie alle mit Schreckensrufen in das schützende Dickicht  
      „Hallo, versteht ihr mich?" rief jetzt Rolf in spanischer Sprache hinunter. „Wer mich versteht soll ruhig vortreten, wir tun ihm nichts."  
      Einige Sekunden verstrichen, dann ertönte eine ängstliche Stimme zurück:  
      „Sennor, ich verstehe. Schießen Sie auch nicht?" „Nein, wir schießen nicht, treten Sie vor." Ein alter Indianer, der einen sehr würdigen Eindruck machte, kam jetzt auf die Lichtung. Er glaubte unserem Versprechen offenbar völlig, denn er zeigte jetzt absolut keine Furcht, die er zuerst im Klang seiner Stimme verraten hatte  
      „Sennor, Sie haben meinen Bruder, den Häuptling, getötet. Seine beiden Söhne und vier Späher sind verschwunden. Geben Sie sich mit ihren Gefährten gefangen, Sennor, sonst müssen wir Sie töten." Rolf lachte erst herzlich, dann antwortete er: „Die beiden Söhne des Häuptlings und die vier Späher sind in unserer Gewalt. Wir werden sie vielleicht frei lassen, wenn wir uns in aller Sicherheit entfernen können."  
      Der Alte machte ein ganz bestürztes Gesicht, dann sagte er zögernd:  
      Wenn es sich so verhält, Sennor, muß ich erst mit meinen Brüdern sprechen. Ich werde bald zurückkommen."  
      Gut," rief Rolf hinunter, „ich verlange freien Abzug für uns in vollster Sicherheit. Die Gefangenen werden uns soweit begleiten, bis wir uns in Sicherheit befinden, dann werden wir sie freigeben. Unter diesen Bedingungen werden wir sie schonen. Sollten die Feindseligkeiten fortgesetzt werden, dann müssen die Gefangenen sterben. Und wir nehmen es mit dem ganzen Dorf auf, das haben wir wohl schon bewiesen."  
      »Ich werde es mit meinen Brüdern besprechen," sagte der Alte mit finsterem Blick. »Gewiß, Sennor, Sie haben großen Mut und gute Waffen. Doch wenn die Häuptlingssöhne sterben sollen, dann gibt es auch für Sie keine Rettung. Wir würden den Wald in Brand stecken."  
      Das war allerdings eine sehr beachtenswerte Drohung. Es hatte sehr lange nicht geregnet, und ein Feuer fand reichlichste Nahrung. Wir würden dem wütenden, schnellen Element nicht entkommen können.  
      Während ich etwas erschrak, lachte Rolf nur:  
      »Wir haben noch andere Mittel, die keiner ahnt. Wenn wir wollen, ist das ganze Dorf sofort vernichtet. Doch wir wollen nicht unnütz Menschen töten. Ich will bald Bescheid haben, ob mein Vorschlag angenommen wird, sonst ist es um die Häuptlingssöhne geschehen."  
      Der Alte antwortete jetzt gar nicht, sondern drehte sich um und verließ ruhig, in

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