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Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant

Titel: Rolf Torring 083 - Der rosa Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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schaute angestrengt über die mondbeschienene Wasserfläche nach vorn.  
      „Tatsächlich, Krokodile!" sagte er. „Jetzt erkenne ich sie auch. Sie scheinen sich um einen oder zwei Wildkörper zu streiten. Es scheinen Hirsche zu sein, wohl Sambarhirsche, die Europäer vielleicht angeschossen haben. Das Werk könnten die beiden Europäer mit den Brahmanen vollbracht haben, die wir verfolgen. Sie glaubten wahrscheinlich, auf die Weise eine lebendige Barrikade, eine Sperre errichten zu können, die zu überschreiten für uns unmöglich sein würde, also für die Männer, die ihnen möglicherweise folgen könnten."  
      Nach fünfzig Metern tauchten überall um den schmalen Sampan die Köpfe der Panzerechsen auf. Ich konnte mich eines leisen Schauderns nicht erwehren.  
      Wenn ein Schwanzschlag eines der Tiere das leichte Fahrzeug traf, konnten wir in Gefahr kommen.  
      Zum Glück waren es hier nicht die gefährlichen Leistenkrokodile, die viel temperamentvoller sind und so angriffslustig, daß sie versuchen, Boote umzureißen oder auf sie hinaufzuklettern.  
      „Das wird allmählich unangenehm," meinte ich leise, als wieder ein gepanzerter Schuppenkopf neben mir auftauchte. „Können wir die Tiere nicht verscheuchen?"  
      Rolf zögerte mit der Antwort:  
      „Ich wüßte nicht, wie wir das anfangen sollten. Die Tiere schwimmen hier in so großer Zahl herum, daß ein oder zwei Schüsse nicht viel nützen würden. Die Europäer oder die Brahmanen werden die Gegend genau kennen und gewußt haben, daß sich hier viel Krokodile finden. Sonst hätten sie wohl nicht gerade diese Stelle gewählt."  
      Ich blieb einige Sekunden still und hing meinen Gedanken nach. Dann erwiderte ich:  
      „Rolf, wenn die Europäer oder die Brahmanen hier Köder für die Krokodile ins Wasser geworfen haben, können sie keinen großen Vorsprung mehr haben. Die Hirsche wären längst verspeist, wenn sie vor Stunden ins Wasser geworfen worden wären."  
      „Ich dachte eben auch daran, Hans. Aber ich wüßte nicht, wie das zugehen sollte. Es müßte denn sein, daß sie lange Zeit damit vergeudet haben, die Hirsche zu schießen. Sie waren immerhin rund fünf Stunden vor uns voraus. Wir haben in dem Dorfe Sankas viel Zeit verschwenden müssen. Vielleicht haben die Brahmanen aber hier in der Nähe Hilfskräfte, die ihnen die Arbeit abgenommen haben. Sie können mittels aufgestellter Posten unser Nahen bemerkt und die vorher geschossenen und bereitgelegten Hirsche schnell ins Wasser geworfen haben. So tobt jetzt noch der Kampf um die Beute. Wenn es so sein sollte, wie ich zuletzt meinte, müssen wir doppelt vorsichtig sein, um nicht von versteckten Gegnern überrascht zu werden."  
      Mir schien es wahrscheinlich, daß Rolf mit der geäußerten Kombination recht hatte.  
      Wir konnten im Augenblick nicht weiterrudern. Wir mußten befürchten, mit den Rudern die Krokodile zu berühren und zum Angriff zu reizen.  
      Immer mehr Krokodile tauchten von allen Seiten auf.  
      Da entschied Rolf:  
      „An Land! So kommen wir nicht weiter. Schnell! Wir vergrößern sonst nur die Gefahr. Wir können nicht einmal mehr zur Seite! Pongo, wenden! Wir müssen ein Stück zurück! Schnell! Es kommt auf jede Sekunde an!"  
      Mit kräftigen Ruderschlägen strebten wir in entgegengesetzter Richtung vorwärts, als Pongo das leichte Fahrzeug geschickt gewendet hatte. Immer wieder aber trafen wir auf die Krokodile, die sich schnaubend zur Seite warfen, um uns Raum zu geben.  
     
     
     
      3. Kapitel  
      Die alte Hütte  
     
      Es war höchste Zeit, daß wir den Rückzug antraten, denn die Scharen der Krokodile wurden so dicht, daß es als ein Wunder bezeichnet werden muß, daß wir mit dem Sampan überhaupt noch hindurch kamen. Ich mußte wiederholt zur Pistole greifen, wenn eine der Echsen zu heftig gegen unser Fahrzeug stieß.  
      Als wir die Masse der Krokodile hinter uns gelassen hatten, trieben wir das Fahrzeug an das rechte Ufer heran. Dort waren im Augenblick die wenigsten Krokodile zu sehen. Vorsichtig wanden wir uns zwischen den langen Körpern, die alten, knorrigen Baumstämmen glichen, hindurch.  
      Als der Bug unseres Sampans leicht an das Ufer stieß, meinte Rolf:  
      „Aus dem Schlimmsten wären wir glücklich heraus. Ich schlage vor, den Sampan auf das Land zu ziehen und ihn um die Krokodilsperre herumzutragen. Die Berechnung der Europäer oder Brahmanen war recht gut Die Krokodile hätten

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