Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Titel: Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
Jetzt konnten wir den Grund verstehen, aus dem er uns in der Schenke angerempelt hatte; er hatte auf unser Gespräch geachtet und gehört, daß wir nach der „Insel des Todes" wollten.  
      Bald standen die beiden Inder, die zuerst am Feuer gesessen hatten, auf und marschierten in die Schlucht hinein. Der Weiße und der neu hinzugekommene Eingeborene hatten sich so gesetzt, daß sie die Schlucht übersehen konnten und uns den Rücken zudrehten. Sie schienen sich hier absolut sicher zu fühlen und unterhielten sich ziemlich laut.  
      „Du weißt bestimmt, Trolla, daß die Männer mit der Jacht fortgefahren sind und nicht hierher kommen werden?" fragte der Weiße seinen Begleiter.  
      „Sie sind fortgefahren, Tuan. Trolla hat ihnen Sindo nachgeschickt, um ihren Kurs festzustellen. Trolla glaubte zuerst selbst, daß die Leute die Insel untersuchen wollten."  
      „Ist Sindo noch nicht zurück? Warum kommt er nicht, um mir selber Nachricht zu geben?" wollte der Weiße wissen.  
      „Sindo wird sich verspätet haben, Tuan. Trolla hier warten, bis Sindo kommt."  
      „Ich muß die Nachricht selber weitergeben, Trolla, und fürchte, daß Chikra, unser Herr, ungeduldig wird."  
      „Trolla hört Schritte. Sindo wird jetzt kommen, Tuan."  
      Die beiden Männer blieben am Feuer sitzen, sie schienen nicht zu befürchten, daß ein Fremder sie überraschen könnte. Bald erschien noch ein Eingeborener und ließ sich ohne Aufforderung am Feuer nieder. Er setzte sich leider so, daß er in die Höhle hineinsehen konnte, so daß wir die Köpfe zurückziehen mußten.  
      „Was für Nachrichten bringst du mit, Sindo?" fragte der Weiße.  
      „Tuan, kleines Schiff fortgefahren, aber später im Dunkeln wieder umgekehrt. Hierher gefahren, Insel umrundet, wieder verschwunden. Sindo lange gesucht, nichts mehr gesehen."  
      „Und das nennst du aufpassen, Sindo? Was meinst du, was mit dir geschieht, wenn ich die Nachricht Chikra bringe? Geh nochmals auf die Suche und sei in einer Stunde mit einer Nachricht wieder hier, die sich verwerten läßt!"  
      Schweigend erhob sich der Eingeborene und verließ die Felsenschlucht. Die Zurückbleibenden saßen eine Weile still da, dann fragte der Weiße:  
      „Glaubst du, daß die Jacht an der Insel gelandet ist, Trolla? Dann müßte sie doch in der Bucht ankern, unsere Posten würden sie gesehen haben."  
      „Trolla glaubt bestimmt, daß die Jacht hier ist und daß die Leute die Insel untersuchen wollen. Die Jacht hat die beiden Matrosen an Bord, die den 'Herrn von Pomaran' gesehen haben."  
      „Mich sollte es wundern, wenn sie es wagten, noch einmal hierher zurückzukommen: die meisten Matrosen sind doch sehr abergläubisch."  
      „Trolla hat selbst gehört, daß die beiden Matrosen den ,Herrn von Pomaran' gesehen haben. Die weißen Tuans haben die Matrosen nur angeheuert, weil die Matrosen das Erlebnis hatten."  
      „Wir werden sie würdig empfangen," meinte der Weiße, „wenn sie hierherkommen sollten. Vielleicht, Trolla, sind sie mit der Jacht in die Flussmündung hineingefahren und haben dann ein kleines Boot genommen oder sind zu Fuß vorgedrungen. Geh schnell zum See hinunter, Trolla, und sieh zu, ob du etwas entdecken kannst. Untersuche den Fluß, wenn du die Jacht auf dem See nicht findest. Ich muß wissen, wo sie geblieben ist."  
      Jetzt würde Trolla sicher den Felsengang benutzen; das war nicht angenehm für uns. Ich stieß Rolf leise an, der hatte sich schon mit Pongo in Verbindung gesetzt. Der schwarze Riese hatte sich so in den Höhlengang gelegt, daß er jeden fassen konnte, der ihn betreten würde.  
      Trolla hatte sich erhoben und kam wirklich auf die Höhle zu. Er mußte sich etwas bücken, um den niedrigen Eingang zu passieren. In dem Augenblick ergriff Pongo ihn und drückte ihm die Hand so fest auf den Mund, daß er keinen Laut herausbringen konnte. Die Überrumpelung war gelungen, fast geräuschlos; der Weiße am Feuer konnte keinen Verdacht geschöpft haben. Wir fesselten Trolla rasch und schoben ihm einen Knebel in den Mund. Schließlich trugen wir ihn noch ein ganzes Stück in den Höhlengang hinein.  
      „Pongo auch Weißen holen sollen, Massers?" fragte der Riese uns, als Trolla uns nicht mehr gefährlich werden konnte.  
      Rolf schüttelte den Kopf und machte ein Zeichen, daß Pongo noch warten sollte. Mein Freund wollte anscheinend erst noch die Rückkehr Sindos abwarten, um zu erfahren, welche

Weitere Kostenlose Bücher