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Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Titel: Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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Nachricht er mitbrachte. Nach einer Stunde erst erschien Sindo und ließ sich neben dem Weißen nieder.  
      „Schiff der fremden Männer ankert im Fluß," sagte er ziemlich erregt. „Kleines Boot von Schiff verschwunden."  
      „Dachte ich mirs doch!" fuhr der weiße Mann wütend auf. »Na, ich habe ja Trolla nach dem See geschickt Er wird uns melden, wenn die Männer in die Nähe kommen sollten. Alarmiere die Wächter, Sindo, und sage ihnen Bescheid, daß Chikra bald oben auf dem Berge erscheinen wird. Wenn wir uns in den Besitz der Jacht setzen, hätten wir ein Fahrzeug, das wir gut gebrauchen könnten. Wieviel Leute sind auf der Jacht?"  
      »Neun, Tuan, und ein Gepard. Sindo genau beobachtet."  
      »Gut! Geh schnell! Sage den Wächtern Bescheid, daß sie scharf aufpassen sollen!"  
      Sindo eilte davon. Rolf gab Pongo einen Wink. Wie eine Katze schlich der schwarze Riese zur Höhle hinaus. Der Weiße mußte aber doch ein leises Geräusch gehört haben, denn in dem Augenblick, als Pongo ihn fassen wollte, drehte er sich um und stieß, als er einen Gegner erkannte, einen schrillen Warnungsruf aus. Der Gewandtheit und Körperkraft Pongos war der Weiße jedoch nicht gewachsen; bald lag er gefesselt und geknebelt am Boden. Wir holten ihn in den Höhlengang hinein.  
      Das Feuer draußen brannte langsam herab und warf nur noch einen matten Schein auf die allernächste Umgebung. Plötzlich kamen drei Gestalten den Felsweg empor und sahen sich an der Feuerstelle suchend um. Sindo war dabei, er deutete auf die Höhle und sagte etwas, das wir nicht verstehen konnten.  
      Hatte er uns gesehen? Er eilte durch die Felsschlucht davon, die beiden anderen Männer folgten ihm. Pongo setzte ihnen nach, kam aber bald zurück und erklärte, die drei seien spurlos verschwunden. Wir ließen die Gefangenen im Höhlengang liegen und durchschritten vorsichtig die Felsschlucht. Nirgends war ein Mensch zu sehen. Wir fanden auch keine Höhle, in der sich die drei versteckt haben konnten.  
      Die Felsschlucht erweiterte sich mehr und mehr, endlich sahen wir eine kleine Bucht vor uns liegen, in der wohl damals die Schiffe vor Anker gegangen waren.  
      Plötzlich ergriff Pongo Rolfs Arm und deutete zur Höhe. Ich erschrak heftig, als ich nach oben blickte: da stand eine dunkle Gestalt, die drohend den Arm gegen uns erhoben hatte. Deutlich erkannten wir einen Totenschädel, den ein Schlapphut bedeckte. Wir rissen die Ferngläser an die Augen: der erhobene Arm war — ein Knochenarm mit einer Knochenhand. Ein weiter, schwarzer Mantel umhüllte die Gestalt, die sich langsam umwandte und bald unserer Sicht entschwunden war.  
      Pongo schaute uns etwas ängstlich an, aber Rolf lachte und rief:  
      „Gut gemacht, Pongo. Der Mann dort oben aber war nicht der Tod, er hatte sich nur wie zum Mummenschanz verkleidet. Schnell zur Höhe hinauf! Vielleicht erwischen wir ihn oben noch!"  
      „Die Gefangenen, Rolf!" warf ich ein. „Wenn man sie entdeckt, ist Hoffmann auf der Jacht in Gefahr."  
      „Richtig, Hans! Also müssen wir uns trennen. Ich schlage vor, daß du mit Pongo zu den Gefangenen zurückkehrst, während ich mit Balling die Höhe erklimme. Beeilt euch, daß ihr nicht zu spät kommt!"  
      Mir war es nicht recht, daß ich nicht mit auf den Berg hinauf sollte, aber wir konnten uns jetzt nicht lange über solche Fragen unterhalten. So beeilte ich mich, Pongo zu folgen, der bereits mit langen Schritten die Schlucht empor geeilt war. Ihn einzuholen, gelang mir nicht. Zwei Minuten nach ihm erst kam ich beim Höhleneingang an. Da trat Pongo schon wieder aus dem Felseneingang heraus und sagte betrübt:  
      „Pongo zu spät gekommen, Masser Warren! Männer fort!"  
      „Sie sind sicher durch die Höhle, Pongo. Wir müssen hinterher, denn sie werden die Jacht angreifen. Hoffentlich haben sie unser Boot nicht mitgenommen!"  
      Ich gab Pongo, der voranging, meine Taschenlampe und eilte hinter ihm her. Als wir die Grotte erreichten, sahen wir sofort, daß meine Befürchtung eingetroffen war: beide Boote waren verschwunden. Uns blieb nichts anderes übrig, da uns hier der Weg verlegt war, als wieder mit Rolf die Verbindung aufzunehmen. Wir eilten zurück, durchquerten die Schlucht und schauten zur Höhe hinauf.  
      Mir erstarrte das Blut in den Adern, denn dort oben stand wieder die Gestalt, den Arm drohend erhoben. Meiner Schätzung nach mußte Rolf mit Balling die Höhe längst erreicht haben. Warum

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