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Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Titel: Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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„Das weiß ich nicht, Herr Warren. Es ging alles viel zu schnell. Ich wurde als erster niedergeschlagen, fiel in Ohnmacht, und als ich erwachte, lag ich hier zusammen mit der gesamten Besatzung."  
      „Kommst du von deinen Fesseln frei, Pongo?" fragte ich unsern schwarzen Freund.  
      „Nein, Masser Warren," war die wenig erfreuliche Antwort. „Pongo zu gut gefesselt."  
      Pongo war meist unsere letzte Hoffnung, wenn es uns alle „erwischt" hatte.  
      In dem Augenblick spürten wir, wie sich die Jacht rückwärts in Bewegung setzte. Sollten die Männer, die uns überwältigt hatten, die Absicht haben, uns auf eine andere Insel zu bringen?  
      Ich stellte fest, daß außer Hoffmann noch John, William und Fritz Hagenau in der Mannschaftskabine lagen, nur unser Chinesenboy Li Tan fehlte. War es ihm geglückt, heimlich zu entkommen? Oder zwangen ihn unsere Gegner, für sie Dienst zu tun? Wenn Li Tan frei war, würde er alles versuchen, uns zu helfen; er war die Dankbarkeit in Person und konnte es uns nicht vergessen, daß wir ihn aus den Händen von Piraten befreit hatten.  
      Die Jacht schien den Fluß verlassen zu haben, denn sie wendete und fuhr jetzt vorwärts. Die Fahrt dauerte nicht allzu lange. Bald lag sie wieder still, der kleine Anker rasselte in die Tiefe. Wo waren wir jetzt?  
      Nach kurzer Zeit wurde die Kabinentür geöffnet: der Weiße betrat mit Sindo und Trolla den Raum. Uns wurden die Augen fest verbunden, die Beinfesseln wurden uns abgenommen. Einzeln führte man uns von der Jacht hinunter, einen Weg entlang und wohl in eine Berghöhle hinein, denn die Luft war plötzlich kühl und etwas feucht.  
      Nachdem mir die Füße wieder gefesselt worden waren, nahm man mir die Augenbinde ab. Ich blickte um mich: ich befand mich in einem wohnlich eingerichteten Raum. Zwar mußte es sich um eine Felsenhöhle handeln, aber der Boden war dick mit Teppichen belegt, an den Wänden hingen schwere Teppiche, in der Mitte des Raumes stand ein Tisch, über ihm brannte eine Petroleumlampe, die von der Decke herabhing.  
      Als ich an die Erde gelegt worden war, verließen der Weiße, Sindo und Trolla den Raum, um meine Kameraden einzeln zu holen. Nach etwa vierzig Minuten befanden wir uns alle wieder zusammen Der Eingang des Raumes wurde durch einen Teppich verhängt. Ich war überzeugt, daß im Nebenraum ein Mann Wache hielt.  
      „Wo mögen wir sein, Herr Warren?" fragte Kapitän Hoffmann. „Ob Herr Torring und Herr Balling noch frei sind?"  
      „Wenn nicht alles täuscht, sind wir in der Gewalt des ,Todes', Kapitän. Ich habe aber nicht den Eindruck, daß man uns nach dem Leben trachtet. Ich glaube, man will uns nur einschüchtern, um das Geheimnis zu wahren, das die Insel birgt. Hoffentlich ist Rolf nicht auch gefangen"  
      Wir hatten uns des Deutschen bedient, um von einem Posten nicht verstanden zu werden. Da wurde der Teppich am Eingang zurückgeschlagen, ein Mann von untersetzter Statur betrat den Raum, ein Weißer, der mit eigentümlichem Lächeln auf uns hernieder blickte. Der Mann machte offensichtlich den Eindruck eines Gelehrten, die Stirn war tief gefurcht, die Augen blickten blinzelnd, als ob der Mann bei schlechtem Lichte Bücher studierte, der Ausdruck der Gesichtszüge war nicht unfreundlich. Als er sich auf den einzigen im Räume befindlichen Schemel gesetzt hatte, begann er zu sprechen:  
      „Ich heiße Thomson und bin Engländer, meine Herren. Sie sind im Begriff, sich in Dinge zu mischen, die das Licht der Öffentlichkeit noch nicht vertragen. Auf der Insel hier werde ich Chikra genannt und von allen, die um mein Geheimnis wissen, als der ,Herr von Pomaran' tituliert. Ich bin alles andere als ein Gauner oder gar ein Verbrecher, die Erscheinung des ,Todes' spiele ich nur, um Unbefugten das Betreten der Insel zu verleiden. Sie sind durch die Erzählung einiger Matrosen auf das Geheimnis der Insel aufmerksam gemacht worden und wollen es nun ergründen. Ich beabsichtige nicht, Ihnen mein Geheimnis anzuvertrauen, habe aber auch keine Veranlassung, Sie hier lange gefangen zuhalten. Ich will Sie freilassen, wenn Sie mir Ihr Ehrenwort geben, sich um das Geheimnis der Insel nicht mehr zu kümmern."  
      „Ohne weiteres kann ich Ihnen das Ehrenwort nicht geben," sagte ich als Sprecher für alle.  
      „Dann müssen Sie eben als Gefangene hier bleiben!" sagte der „Herr von Pomaran" seelenruhig.  
      „Wie lange wird die Gefangenschaft dauern?" wagte ich

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