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Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran

Titel: Rolf Torring 110 - Der Herr von Pomaran Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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und hinter ihr Geheimnis zu kommen."  
      „Wir werden hier in der Gegend kreuzen müssen, sonst kommen wir zu früh an die Insel heran," meinte Kapitän Hoffmann. „Ich werde einmal mit William sprechen."  
      Er verließ mit Lagens zusammen unsere Kabine, und Rolf entwickelte uns seine Ansicht von der Erscheinung.  
     
     
     
      2. Kapitel  
      Die Insel des Todes  
     
      Bis zum Abend kreuzten wir in der Makassar-Straße. Als die Dunkelheit nahe bevorstand, nahm Hoffmann Kurs auf die Pomaran-Inseln. William stand auf der Brücke neben unserem Kapitän und lenkte unsere kleine Jacht mit sicherer Hand. Er kannte die Gegend gut und hatte gemeint, die Insel sicher wiederzufinden.  
      Leise arbeitete der Motor der Jacht, als wir durch die engen Wasserstraßen zwischen verschiedenen kleinen Inseln fuhren, von denen die meisten wohl nicht bewohnt waren, denn nirgendwo konnten wir einen Feuerschein entdecken.  
      Endlich deutete William auf eine etwas abseits liegende Insel:  
      „Dort, Herr Kapitän! Die Insel ist es! Soll ich auf die Bucht zuhalten, in der wir vor Anker gegangen sind?"  
      Rolf, der mit mir auf der Brücke stand, stellte die Gegenfrage, ob William noch andere Landeplätze an der Küste der Insel bekannt seien.  
      „So genau kenne ich die Insel nicht, meine Herren," erwiderte William. „Ich glaube es aber bestimmt. Ich kann ja mal um die Insel herumfahren.  
      Vielleicht entdecken wir dabei noch eine andere, ebenso günstige Bucht."  
      In weitem Bogen fuhren wir um die nicht allzu große Insel herum und suchten mit den Nachtgläsern die Küste ab. An der Westseite sahen wir eine Einfahrt, in die Rolf die Jacht zu steuern gebot. Es handelte sich nicht um eine Bucht, wie wir angenommen hatten, sondern um eine Flussmündung, deren Ufer dichter Urwald säumte. Der Fluß, der an der Mündung ziemlich breit war, wurde schnell schmaler, so daß wir die Ufer deutlicher erkennen konnten. Er wurde aber auch bald so flach, daß Hoffmann die Jacht stoppte, um nicht Gefahr zu laufen, sie auf Grund zu setzen.  
      Da nur die Mitte des Flusses noch eine Fahrtrinne aufwies, konnten wir nicht bis ans Ufer heranfahren. Wir mußten in der Mitte des Flusses Anker werfen und ließen das kleine Beiboot flott machen, in dem Rolf, Balling, Pongo und ich Platz nahmen. Auch Maha nahmen wir mit, der uns im Urwald von Nutzen sein konnte. Hoffmann blieb zurück, um für die Sicherheit der Jacht zu sorgen.  
      Am Ufer fanden wir einen Pfad, auf dem wir vorwärts drangen. Schon nach wenigen hundert Metern kamen wir an eine kleine Bambusbrücke, die über einen ausgetrockneten Bach führte. Maha blieb vor der Brücke stehen und fauchte leise. Schnell verschwanden wir unter der Brücke und lauschten.  
      Wir hörten immer deutlicher Schritte. Bald erschien ein Eingeborener, der die Brücke überschritt. Er hielt ein Messer in der Hand und sah sich nach allen Seiten um. Bald hatte die Nacht ihn verschluckt.  
      Da der Pfad scharf bewacht zu werden schien, beschlossen wir, zur Jacht zurückzugehen, um zu versuchen, noch ein Stück weiter flußaufwärts zu fahren.  
      Hoffmann lehnte es aber ab, die Jacht tiefer in die Insel eindringen zu lassen. So blieb uns nichts anderes übrig, als mit dem Beiboot flußaufwärts zu rudern. Maha, der uns bei der Bootsfahrt wenig nützen konnte, ließen wir auf der Jacht zurück.  
      Der Fluß wurde immer schmaler, der Wald immer dichter; er bildete bald ein Dach über uns. Das Boot konnten wir nicht mehr rudern, Pongo mußte es mit einer Stange vorwärts staken.  
      „Seht euch die Schilfhalme an," sagte Rolf plötzlich leise. „Sie sind teilweise abgeknickt. Hier ist vor gar nicht langer Zeit ein Boot durchgefahren."  
      „Drängen wir uns weiter durch das Schilf!" pflichtete ich Rolf bei.  
      Pongo schob mit leisen Stößen das Boot vor. Als wir uns durch eine besonders dichte Schilfwand gezwängt hatten, befanden wir uns plötzlich auf einem kleinen See, den im Hintergrund Felswände einfassten, wie wir im Mondschein deutlich erkennen konnten.  
      Pongo hielt das Boot an. Mit den Ferngläsern suchten wir die Berge am gegenüberliegenden Seeufer ab, konnten aber keine unheimliche Erscheinung erblicken. Nur das Kreischen von kleinen Affen und unzähligen Papageien belebte die Nacht.  
      „Wir wollen am Rande entlang bis zum anderen Seeufer fahren!" schlug Rolf vor.  
      Wir befanden uns im Schatten der bis dicht an den See

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