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Rolf Torring 112 - Die Thugs

Rolf Torring 112 - Die Thugs

Titel: Rolf Torring 112 - Die Thugs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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»Wie haben Sie festgestellt, daß sie hohl ist, Herr Torring?"  
      »Die Figur war mir zu leicht, um massiv zu sein."  
      „Wann haben Sie das festgestellt, Herr Torring?"  
      »Ich vermutete es bereits, als mir Professor Thomson die Figur in die Hand gab. Deshalb bat ich ihn auch, sie mir einige Zeit zu leihen. Und im Innern ist — ein kleiner Zettel verborgen, den meiner Ansicht nach nur ein Weißer geschrieben haben kann."  
      Rolf hatte die Figur ein wenig geschüttelt und reichte uns einen kleinen weißen Zettel. Balling entfaltete ihn.  
      Ich las gleichzeitig mit ihm:  
      "Hilfe! Ich werde gefangen gehalten und soll geopfert werden. Ich weiß nicht, wo ich mich befinde. Rollers."  
      »Das sieht fast so aus, als ob eine junge Dame die Worte geschrieben hat," meinte Balling nach einer Weile.  
      Auch mir kam es so vor, obwohl die Buchstaben einen recht energischen Schwung hatten.  
      »Das wollte ich nur von Ihnen hören," nickte Rolf. »Ich war sofort der gleichen Ansicht. Leider habe ich den Namen des Eingeborenen vergessen, der Professor Thomson die Figur zum Geschenk machte. Ich vermute, daß der Mensch, der hier um Hilfe bittet, irgendwo in der Nähe von Saigon gefangen gehalten wird. Thomson wurde von einem Eingeborenen gerettet; derselbe Mann übergab ihm später die Figur. Wahrscheinlich wollte er die junge Dame — nehmen wir an, daß es sich um eine solche handelt — retten und versuchte es auf die Weise, rechnete also damit, daß sich der Professor die Figur sehr gründlich ansehen würde, was nicht der Fall war, da er sich ausschließlich auf seine Ausgrabungen und die Funde vorsintflutlicher Tiere konzentrierte."  
      »Ich habe mir den Namen des Eingeborenen aufgeschrieben, Rolf, ebenso seine Adresse. Steht in meinem Notizbuch, das unten in der Kajüte ist."  
      „Großartig! Hoffen wir, daß die Adresse noch stimmt. Hoffen wir weiter, daß der Eingeborene inzwischen nicht durch seine Sektenbrüder als Verräter entlarvt worden ist."  
      „Das könnte möglich sein, Rolf, übrigens wundert mich, daß du bisher gar keine Eile hattest, nach Saigon zu kommen, obwohl du von dem Hilferuf schon lange Kenntnis besitzt."  
      „Sieh dir die Figur noch einmal genau an, Hans! Seitwärts ist gut leserlich eine Zahl eingeritzt worden."  
      „14 — 9 —," entzifferte ich. „Du hältst die Zahl für ein Datum, Rolf?"  
      „Ja! Die Zahl ist nachträglich, wahrscheinlich von anderer Hand, eingeritzt worden. Ich nehme an, von dem Eingeborenen, der Professor Thomson rettete. Er wollte damit den Termin bekanntgeben, an dem die Opferung vorgenommen werden soll."  
      Ich betrachtete die kleine Figur, die uns so viel erzählte, noch lange.  
      „Und wie wollen Sie die Sache anfangen?" fragte Balling nach einer Weile. „Wir sind unterwegs nach Cholon. Dort wollen Sie die Jacht vor Anker gehen lassen. Und dann?"  
      „Wir fahren nach Saigon, Herr Balling, und erkundigen uns bei der Polizei, ob eine Dame namens Rollers verschwunden ist. Dann besichtigen wir die alten Tempelruinen. Irgendwo dort oder in der Nähe wird ja die Sekte ihren Schlupfwinkel haben."  
      „Wenn alles so einfach wäre, wie Sie das sagen, Herr Torring! Sie haben sich schon ganz die Redeweise Ihres schwarzen Freundes angewöhnt: ,Pongo schon machen!"  
      „Wenn man vom Erfolg eines Werkes überzeugt ist, Herr Balling, hat man schon halb gewonnen. Daß wir auf große Schwierigkeiten stoßen werden, wenn wir den Sektenpriestern ein Opfer abzujagen unternehmen, weiß ich — und deshalb halte ich es für am besten, jemand in unserem Rücken zurückzulassen, der fähig ist, uns zu suchen, falls wir in einer verabredeten Zeit nicht zurückkommen sollten."  
      „Und wen?" fragte Balling sofort. „Doch nicht etwa Pongo?! Den brauchen wir unterwegs!"  
      „Ich bleibe gern zurück, Herr Torring," meldete sich Kapitän Hoffmann. „Am liebsten würde ich mit den grausamen Priestern gar nichts zu tun bekommen!"  
      „Schon hat sich jemand gefunden! Sehen Sie, Herr Balling! Auch Maha werden wir an Bord zurücklassen; vielleicht brauchen wir seine Hilfe später nötiger. Ich schlage vor, daß der Kapitän vier Tage in Cholon mit der Jacht wartet. Bis nach Saigon zu fahren, halte ich nicht für richtig. Wenn wir innerhalb vier Tagen nicht zurückgekommen sind, fährt Kapitän Hoffmann mit John und William nach Saigon, meldet die Vorfälle der Polizei und sucht uns gemeinsam mit

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