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Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer

Titel: Rolf Torring 118 - Der gefährliche Hummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Warren
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die Klappe wieder auf, zog an dem Faden, und wenig später tauchte der Hummer auf, den Falker in den Transportkorb zurücktat. Der Hausmeister schloß die Klappe.  
      „Jetzt wird das Abflussrohr gleich geöffnet werden. Doktor Stapleys Leute werden den Verunglückten aus dem Bassin bergen  wollen. Da kommt das Wasser schon!"  
      Eine andere Klappe, wesentlich tiefer, am Rande des Beckens, in dem wir lagen, öffnete sich automatisch. Sofort floß Wasser in das Becken. Jetzt konnten wir nicht wagen, liegenzubleiben, obwohl der Hausmeister noch immer am Rande des Beckens stand. Wir mußten versuchen aufzustehen. Falker hinderte uns nicht daran.  
      Unter Mühen gelang es uns, uns aufzurichten. Falker schaute mit höhnischem Grinsen zu, er hatte nichts dagegen, daß wir unser Leben um Minuten verlängerten.  
      Das Wasser umspülte schon unsere Knie. Vielleicht stieg es nicht so hoch, daß es unsere Köpfe erreichte.  
      Rolf trat einen Schritt an mich heran, als ob er mir noch etwas auf den Arm morsen wollte. Aber er unterließ es.  
      Warum wohl Falker blieb? Wollte er sich wirklich davon überzeugen, daß wir hier elend zugrunde gingen? Mir kam der Gedanke, daß so nur ein Wahnsinniger handeln könne. Wo mochte Pongo sein? Sicher am Bassin, wo er behilflich sein würde, den Verletzten zu bergen und in ein Krankenzimmer zu tragen.  
      Das Wasser stieg gleichmäßig rasch höher und höher. Es erreichte unsere Hüften, es stieg zur Brust empor, es umspülte unsere Brust. Noch zehn Minuten, dachte ich---  
      Als wir uns etwas empor reckten, da das Wasser langsam, aber stetig an unsern Hals herankam, lachte Falker grell auf.  
      Nach Minuten konnte ich das Kinn nicht mehr über Wasser halten. Rolf, der etwas größer ist als ich, stand es bis zum Hals.  
      Ich bekam den ersten Schluck Wasser in den Mund. Es schmeckte salzig. Sole — dachte ich. Ich schloß den Mund fest und atmete ruhig durch die Nase. Noch zwei Minuten, noch eine Minute.  
      Dann würde es für mich keine Rettung mehr geben!  
      Da — war es ein Spuk? — tauchte ein Schatten hinter Falker auf. Pongo? Ich wußte es nicht. Mein Blut raste in den Adern. Sicher narrten mich meine Gedanken. Oder doch Pongo?  
      Der Schatten wuchs, er hob den Arm. Der Arm sauste auf den Hausmeister herab, Falker brach lautlos zusammen.  
      Schon war Pongo am Rande des Beckens und streckte die Arme nach uns aus.  
      Aber die Arme erreichten mich nicht. Einen Schritt vorwärts zu tun, wagte ich nicht mehr. Das Wasser überspülte bereits meine Nase. Ich hielt die Luft an.  
      Pongo rief laut ein paar Worte in den Gang hinein. Ich sah im Schein einer Laterne, die ihr Licht im weiten Umkreis warf, — Kapitän Hoffmann und unsern Steuermann John angelaufen kommen.  
      Das Wasser drang mir bereits in die Ohren ein. Nur die Augen konnte ich noch über den Wasserspiegel halten. Aber jetzt war ja die Rettung da! Ich mußte Luft holen. Ich tat es und schluckte Wasser.  
      Pongo, der größer ist als Rolf und ich, sprang ins Wasser. Mit einem kräftigen Schwimmschlag war er bei mir. Mit seinen starken Armen hob er mich ein Stück empor, wendete und trug mich zum Beckenrand, wo Kapitän Hoffmann und John mich in Empfang nahmen. Bald war auch Rolf aus dem Wasser herausgeholt.  
      Unser schwarzer Freund entstieg dem Becken und schüttelte sich wie ein Pudel, um das Gefühl der Nässe loszuwerden. Sein Hemd und seine Hose klitschten an seinem dunklen Körper. Er kümmerte sich nicht darum.  
      Während John die Stricke, die mich banden, zerschnitt — den Knebel hatte er mir sofort aus dem Munde genommen —, atmete ich in vollen Zügen.  
      Rolf hatte die Prozedur anscheinend weniger mitgenommen als mich. Aber auch er brachte noch kein Wort heraus.  
      Endlich fand mein Freund doch die ersten Worte:  
      „Wie hast, du so rasch unsere Spur gefunden, Pongo?"  
      „Pongo am Morgen erwachen und nicht wissen, wo sein. Doktor Pongo Bescheid sagen. Da Massers nicht auf Insel finden, Pongo überall weiter suchen. An Ostküste Spur gefunden und wieder verloren. Masser Hoffmann mit Jacht gekommen, er hatte Polizei getroffen. Pongo Maha holen und mit Masser Kapitän und Masser John wieder Spur von Massers aufnehmen. Maha Spur bis zum Wasser verfolgen. Pongo Boot holen und Grotte finden. Jetzt Pongo da sein"  
      Unser schwarzer Freund strahlte. Die Zähne leuchteten hell im dunklen Gesicht, das von zwei Laternen

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