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Rollende Steine

Rollende Steine

Titel: Rollende Steine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Ge-
    heimnissen des Universums widmen. Bitte hier entlang, Gnädigste.«
    »Ich bin im Kreis gefangen!«
    »Oh, du kannst ihn verlassen, wenn ich dich darum bitte. Es ist nur ei-
    ne Frage der Höflichkeit. Hat man dir das nie erklärt?«
    Ridcully beugte sich vor und griff nach Susannes Hand. Sie zögerte,
    bevor sie über die mit Kreide gezogene Linie trat, wobei sie ein leichtes
    Prickeln spürte.
    Die Studenten wichen hastig zurück.
    »Na los, erforscht den Kosmos«, sagte der Erzkanzler. »Wenn du ge-
    stattest, Teuerste…«
    Susanne hatte noch nie zuvor Charme erfahren. Ridcul y besaß davon
    eine ganze Menge, wenn auch von der schalkhaften Sorte.
    Sie folgte ihm über den Rasen zum Großen Saal.
    Die Frühstückstische waren vorbereitet, aber niemand saß dort. Auf
    der großen Anrichte sprossen Kupferterrinen wie Herbstpilze. Dahinter
    warteten geduldig drei recht junge Dienstmädchen.
    »Wir bedienen uns selbst«, sagte Ridcully im Plauderton und hob einen
    Deckel. »Kellner und so schaffen zuviel Unru… Soll das ein Witz sein?«
    Er stieß das Etwas in der Terrine an und winkte dann das nächste
    Dienstmädchen herbei.
    »Wer bist du?« fragte er. »Molly, Polly oder Dolly?«
    »Mol y, Euer Exzel enz«, erwiderte die junge Frau und knickste. Sie zit-
    terte ein wenig. »Ist etwas nicht in Ordnung?«

    »Oh, oh, oh, Ordnung, in oh, oh, oh, Ordnung«, fügten die beiden an-
    deren Dienstmädchen hinzu.
    »Wo sind die Bücklinge? Und was ist das hier? Sieht aus wie eine be-
    sonders flache Frikadelle in einem aufgeschnittenen Brötchen.« Ridcully
    starrte die Mädchen groß an.
    »Frau Allesweiß hat dem Koch neue Anweisungen gegeben«, erwiderte
    Molly nervös. »Das ist ein…«
    »… jäa, jäa, jäa…«
    »… sogenannter Börger.«
    »Ach? Und warum hast du eine toupierte Hochfrisur, wenn ich fragen
    darf? Du siehst damit aus wie ein Streichholz.«
    »Äh, Herr, wir…«
    »Ihr habt euch die Musik Mit Steinen Drin angehört, stimmt’s?«
    »Ja, Herr.«
    »Jäa, jäa.«
    »Du… äh… hast doch nichts auf die Bühne geworfen, oder?«
    »Nein, Herr!«
    »Wo ist Frau Allesweiß?«
    »Sie liegt mit einer Erkältung im Bett, Herr.«
    »Das überrascht mich nicht.« Ridcully wandte sich an Susanne. »Die
    Leute werden immer verrückter. Jetzt braten sie schon Bürger.«
    »Ich esse nur Müsli zum Frühstück«, sagte Susanne.
    »Du meinst Haferbrei«, erwiderte Ridcully. »Der ist hier für den Quä-
    stor reserviert, weil er ihn nicht aufregt.« Er hob den Deckel einer ande-
    ren Terrine. »Ja, da ist er. Einige Dinge werden nicht einmal von Musik
    Mit Steinen Drin verändert, und dazu gehört Haferbrei. Ich fül e dir ei-
    nen Teller damit.«
    Sie nahmen zu beiden Seiten des langen Tisches Platz.
    »Na, ist das nicht schön?« fragte Ridcully.
    »Machst du dich über mich lustig?« erwiderte Susanne mißtrauisch.
    »Ganz und gar nicht. Nach meinen Erfahrungen findet man in He-
    ringsnetzen hauptsächlich Heringe. Nun, als Sterblicher – gewissermaßen

    als Kunde – würde ich gern wissen, warum der Tod plötzlich eine junge
    Dame ist und nicht mehr die wandelnde Natomie, die wir al e kennen.«
    »Natomie?«
    »Ein anderes Wort für Skelett. Geht wahrscheinlich auf ›Anatomie‹ zu-
    rück.«
    »Er ist mein Großvater.«
    »Hm. Ja, das hast du bereits erwähnt. Und es stimmt?«
    »Wenn ich es jetzt so höre… klingt es ein wenig dumm.«
    Ridcully schüttelte den Kopf.
    »Fünf Minuten in meinem Job – und du hättest eine neue Vorstel ung
    von Dummheit.« Er holte einen Stift hervor und hob damit vorsichtig
    die obere Hälfte des Brötchens auf seinem Teller an.
    »Da ist Käse drin«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Mein Großvater ist fortgegangen, und was passiert? Plötzlich muß ich
    für ihn einspringen. Ich meine, ich habe schließlich nicht darum gebeten!
    Warum ausgerechnet ich? Mit dieser blöden Sense herumzulaufen… Ich
    wol te etwas anderes aus meinem Leben machen…«
    »Eins steht fest: Diese Tätigkeit wird nicht in den Stellenanzeigen an-
    geboten«, kommentierte Ridcul y.
    »Stimmt.«
    »Und wenn du den Tod weiterhin vertreten mußt?«
    »Wir wissen nicht, wohin er verschwunden ist. Von Albert weiß ich,
    daß er sehr deprimiert war. Mein Großvater lehnte es ab, Fragen danach
    zu beantworten.«
    »Meine Güte. Was könnte den Tod deprimieren?«
    »Albert befürchtet, daß er irgend etwas… Törichtes anstellt.«
    »Oh. Hoffentlich nichts zu Törichtes. Äh… kann der Tod

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