Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shari Low
Vom Netzwerk:
Spaß und einem Leben vor dem Fernseher.
    92. Wo wir gerade beim Thema Verallgemeinerungen und kluge Sprüche sind: Grundsätzlich gilt, dass man sich nicht darum kümmern sollte, was andere von einem denken. Dem widerspreche ich entschieden. Wenn andere nett über dich denken, gibt das deinem Ego großen Auftrieb. Wenn sie schlecht über dich denken, reifst du an dieser Erfahrung. Natürlich erst, nachdem du ihre Pflanzen vergiftet und mindestens ein böses Gerücht über sie in die Welt gesetzt hast.
    93. Angesichts dieser Tatsache dürfte jetzt ziemlich klar sein, dass deine Mum nie eine Bedrohung für die großen Philosophen ihrer Zeit war. Gandhi und der Dalai Lama haben bei mir nichts zu befürchten.
    94. Urteile nie über andere Menschen – zumindest nicht laut. Aber sei großzügig, wenn es um böse Unterstellungen geht, und diskutier sie ruhig mit deinen Freunden. Man muss auch das Schlechte in einem Menschen sehen – dann ist man besser vorbereitet.
    95. Wenn jemand deine Freunde schlecht behandelt, wird er auch dich schlecht behandeln. Sei loyal. Steh hinter deinen Freunden. Kämpf für sie – solange es nicht mit einer einstweiligen Verfügung endet.
    96. All das vorausgesetzt, wirst du, um einen weiteren Kurztrip ins Land der Klischees zu unternehmen, eine glückliche Frau sein, wenn der Mann, in den du dich verliebst, zugleich dein bester Freund ist.
    97. Mach einen großen Bogen um Sonnenbänke, und erfreu dich an deinen Brüsten, solange sie noch nicht wie ein Tennisball in einer Socke hüpfen, wenn du den BH ausziehst.
    Ach, und noch etwas …

Lektion 98
    Nur weil du über dreißig bist, heißt das noch lange nicht, dass alles vorbei ist. Du brauchst nur etwas länger, um dich zu erholen 2002. Lou, immer noch einunddreißig Jahre alt
    »Hier hätte ich fast mal geheiratet.«
    Ich saß mit Red in einem winzigen Ruderboot mitten auf dem See des Central Park und versuchte das schwappende Gefühl in meinem Magen zu ignorieren. Irgendwo hatte ich doch mal gelesen, dass man nicht seekrank würde, solange man Land sieht. Eine glatte Lüge. Mir war speiübel, obwohl ich jede Menge Land sah, Dutzende von Touristen und schätzungsweise dreihundertfünfzig Gäste, die im Bootshausrestaurant eine BarMizwa feierten. Red ahnte nicht, wie leichtsinnig es war, seinen Kopf auf meinen Schoß zu legen. Sozusagen direkt in die Schusslinie.
    Er rückte den Hut zur Seite, der ihn vor der Sonne schützte, und schaute zu mir auf. »Und was ist dazwischengekommen?«
    »Ich bin an der St. Patrick’s Cathedral aus dem Taxi geflohen und hab mich in einer armenischen Pizzeria versteckt.«
    Er lachte. »Das ist ja Wahnsinn!«
    »Hm!«
    »Ich wusste gar nicht, dass Armenier auch Pizza machen können.«
    Ich schob ihm den Hut wieder übers Gesicht, dann lehnte ich mich zurück und genoss die Sonne. Abgesehen von meinem vorlauten Freund und der Übelkeit war das hier einfach göttlich. Und so, so anders als beim letzten Mal.
    Red hatte seit vier Monaten einen neuen Job bei der Daily World und den Auftrag bekommen, über die Tartan Week zu berichten, ein schottisches Volksfest in New York, dessen Höhepunkt ein Umzug mit Hunderten von Dudelsackspielern war. Ich hatte mich riesig gefreut, als er mich fragte, ob ich mitkäme. Mein persönliches Highlight war gewesen, dass ich Sean Connery bei der Eröffnung der Feierlichkeiten von nahem gesehen hatte. Allerdings hatte ich mich noch nicht von der Enttäuschung erholt, dass Red mir meine Bitte um ein bisschen – um es mit James Bonds Worten auszudrücken – »schütteln, nicht rühren« im Bett anschließend verweigert hatte.
    Jawohl, im Bett. Ich. Mit Gingers Bruder. Ich hatte mich noch längst nicht daran gewöhnt, genauso wenig wie Ginger. Obwohl sie ja an allem schuld war, behauptete sie, der Gedanke, dass ich und ihr Bruder zusammen seien, verursache bei ihr einen Dauerwürgereiz.
    Die Erinnerung an den Abend damals löste bei mir immer noch Hormonwallungen aus. Wir hatten das Krankenhaus verlassen und waren zum Parkplatz gegangen, viel zu aufgewühlt, um ein Wort zu sagen. Er war verliebt in mich? Tatsächlich? So viel zu meiner Sensibilität. Ich hatte wirklich nicht den Hauch einer Ahnung gehabt. Als wir am Parkplatz angekommen waren, hatte er mich wie immer zu meinem Auto begleitet, dann hatte er mich unbeholfen auf die Wange geküsst und sich umgedreht, um zu seinem eigenen Wagen zu gehen.
    Sag nichts, hatte ich mir selbst zugeredet. Sag. Jetzt. Nichts. Für diesen Abend

Weitere Kostenlose Bücher