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Roman

Roman

Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Stolz? Ich weiß es nicht.
    »Ich gehe jetzt ins Bett«, erkläre ich stattdessen und schließe die Tür zu ihrem Zimmer.

22
    Als ich am nächsten Morgen – Montagmorgen – aufstehe, ist Lexi nicht in ihrem Bett. Sie hat ihre Tasche und ihre Jacke mitgenommen und keine Nachricht hinterlassen. Es ist erst zehn nach sieben, und ich weiß, er wird nicht drangehen, aber der Drang, mit ihm zu reden, ist zu stark.
    Er geht dran.
    »Hi, ich bin’s«, sage ich.
    »Hallo, du.«
    An dem Verkehrslärm im Hintergrund kann ich hören, dass er schon auf dem Weg zur Arbeit ist.
    »Hör zu, ich habe hier ein Problem …«
    »Was für ein Problem? Jetzt sag nicht, du schaffst es nicht zu dem Meeting?«
    Meeting. Scheiße. Die Präsentation für Robertsons, den größten Kunden nach Schumacher. Die habe ich völlig vergessen.
    »Lexi ist weg. Ich bin gerade aufgestanden, und sie liegt nicht in ihrem Bett …«
    »Na ja, dann ist sie wahrscheinlich ins Fitnessstudio gefahren oder geht spazieren. Die Leute dürfen das Haus verlassen, weißt du.«
    »Ja, aber du verstehst nicht, sie war mit Clark zusammen – ihrem Ex. Zumindest dachte ich, es wäre ihr Ex oder sie hätten sich gestritten, aber er ist nach London gekommen. Als ich gestern nach Hause kam, habe ich sie zusammen im Bett überrascht, und dann hatten wir einen furchtbaren Streit …« Ich brabbele und spüre, wie mir Tränen in die Augen schießen. »Ich weiß nicht, was ich tun soll!«
    »Ja, warte mal kurz …«, murmelt er.
    Zuerst ist es still in der Leitung, doch dann höre ich, wie er sagt: »Ja, einen doppelten Espresso.« Er ist im verdammten Starbucks und bestellt Kaffee!
    »Hör zu, es ist nicht so wichtig!«, behaupte ich wütend.
    »Doch, das ist es, das ist es offensichtlich«, rudert er zurück. Ich höre den lauter werdenden Verkehr, als er den Laden verlässt. »Es ist nur: Was können wir tun? Wir haben leider immer noch dieses verdammte Meeting, und wenn du nicht kommst – was in Ordnung ist –, dann muss ich denen Bescheid sagen, und zwar jetzt gleich …«
    Darauf antworte ich nicht. Wie kann er nur so herzlos sein? So unbeteiligt?
    »Hör zu, ich muss jetzt runter zur U-Bahn«, erklärt er. »Tu du einfach, was du tun musst. Ich kümmere mich um das Meeting, okay?«
    Ich stehe da und umklammere das Telefon. Wen kann ich noch anrufen? Martin? Nein. Nicht mehr. Das habe ich so richtig schlimm verbockt. Es gibt nur noch einen anderen Menschen auf der Welt, den ich anrufen kann, eine Person, die mir vielleicht helfen kann. Aber als ich die Nummer eintippe, wird mir klar, dass ich ihn noch nie angerufen habe, wenn es ein Problem gab. Ich bin nicht sicher, wie er reagieren wird.
    »Dad?«
    »Caro! Wie geht es dir, Schatz? Bist du …? Oh, dir geht es nicht gut, oder?«
    Und zum ersten Mal in meinem Leben breche ich bei einem Telefongespräch mit ihm in Tränen aus.
    »Was ist passiert, um Himmels willen?«
    »Es ist Lexi, sie ist nicht hier. Sie ist weg, und das ist alles meine Schuld!«
    »Okay, beruhige dich.« Ich höre die Angst in der Stimme meines Vaters. Die Stimme meines Vaters hat noch nie ängstlich geklungen. »Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Gestern Abend«, schluchze ich. »Ich kam nach Hause und fand sie mit ihrem Wichser von Ex.«
    Und er lag nackt in ihrem Bett, will ich hinzufügen, überlege es mir jedoch anders.
    »Wir hatten einen schlimmen Streit, ich habe ihn rausgeworfen, und als ich heute Morgen aufstand, war sie nicht mehr da. Jetzt ist sie vermutlich bei ihm – Gott weiß wo –, und er ist gefährlich, Dad. Wirklich gefährlich.«
    »Warte, warte.« Dad klopft sich wieder gegen die Stirn. »Wer ist dieser Wichser von Ex? Wen meinst du?«
    »Clark! Clark Elder. Er ist nach London gekommen; er wollte zu ihr. Er versucht, sie zurückzuholen!«
    »Warum hast du das denn nicht gleich gesagt?«, fragt Dad, und seine Stimme klingt erleichtert. »Das wirft doch ein völlig anderes Licht auf die Sache. Clark ist in Ordnung, Caroline, ein wirklich netter Kerl. Und ich muss es schließlich wissen, immerhin arbeitet er für mich; er ist einer unserer besten Redner.«
    »Aber das stimmt nicht, Dad, er ist nicht in Ordnung. Da irrst du dich. Er ist ein bekannter Drogendealer, er wurde wegen schwerer Körperverletzung verurteilt und saß schon im Knast. Clark ist ein Verbrecher, ein totaler Betrüger.«
    »Wer hat dir das erzählt?«
    »Martin. Er kennt Clark von früher. Es gibt sogar Gerüchte, dass er in noch schlimmere Sachen

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