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Roman

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Titel: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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die alles abgesagt hat – nicht er.
    2. Beende die Sache mit Toby. Tu es einfach, es ist sowieso vorbei.
    3. Besuch deine Mutter. Sag ihr die Wahrheit über Martin, sie sollte es erfahren.
    4. Verkauf das Brautkleid. Das ist vorbei, Geschichte. Setz es bei eBay rein, und hör auf, in der Vergangenheit zu leben.

24
    Nr. 1: Hör auf, ihm Hoffnungen zu machen …
    Als ich an diesem Abend zu einem Treffen mit Martin gehe, wird mir klar, dass es in Battersea nach uns riecht; die Asche unserer Beziehung ist überall verstreut.
    Es hat wieder geregnet, ein plötzlicher Sommerregen, und sogar die Art, wie die Wolken aussehen – wie ein gigantischer weißer Berg, der vorübergleitet wie ein Eisberg, um einen neuen blauen Himmel zu enthüllen –, erinnert mich an ihn, an die Sonntage, die wir zusammen zu Hause verbracht haben, wenn das Wetter plötzlich aufklarte und der Abend wieder vielversprechend vor uns lag.
    Ich habe diese Abende geliebt, vor allem im letzten Sommer, unserem letzten gemeinsamen, als ich tief in meinem Herzen schon wusste, dass Martin und ich es nicht schaffen würden, und als die verregneten Wochenenden zu Hause endlos zu sein schienen. An diesen Abenden war der Sonnenschein nach den Regenschauern wie eine wärmende Decke gewesen, unter die ich mich noch ein bisschen länger kuscheln konnte: nur noch ein Spaziergang um den See im Battersea Park, nur noch ein Eis zusammen im Café am See, nur noch ein Kir royal im Duke of Cambridge.
    Nur noch ein Tag, bevor ich es ihm sage.
    Mein Gott, ich habe diese Beziehung in die Länge gezogen. Manchmal kamen mir die Tage vor wie die letzten schmerzlichen Momente eines Todkranken: der letzte Spaziergang, der letzte Sommer, der letzte Kuss. Ganz egal, wie sicher ich mir auch war, dass er nicht der Richtige für mich war und ich ihn nicht heiraten konnte – beenden konnte ich es auch nicht. Doch immer, wenn ich einen Regenbogen sah und plötzlich die Sonne schien, empfand ich eine flüchtige Hoffnung – vielleicht, ganz vielleicht … –, bevor das Licht wieder schwächer wurde und hinter einer Wolke verschwand.
    Aber es gibt kein Vielleicht mehr. Kein Wunschdenken, keine betrunkene Sentimentalität. Lexi hat recht. Man kann Leute nicht behalten. Man kann sie nicht sammeln und haltbar machen wie Marmelade. Früher oder später muss man sie gehen lassen.
    Und ich bin jetzt auf dem Weg, um das zu tun, und deshalb spüre ich eine neue Hoffnung – aber auf eine andere Art. Es ist die Hoffnung auf Befreiung, darauf, ihn endlich gehen lassen zu können.
    Martin hat ein Treffen im Duke vorgeschlagen, aber das fühlte sich nicht richtig an – zu viele schöne Erinnerungen. Also treffen wir uns im Latchmere an der Battersea Park Road.
    Außer ihm sind noch zwei Leute in dem Lokal, als ich ankomme. Er steht an der Bar, einen Fuß über den anderen gekreuzt, die Arme vor der Brust verschränkt, ein Glas Bier in der Hand. Seine Körpersprache sagt: Er macht dicht.
    »Tut mir leid, dass ich zu spät bin«, entschuldige ich mich außer Atem. »Ich bin losgegangen, dann hat es wieder angefangen zu regnen, und ich hatte keinen Schirm dabei, also bin ich wieder zurückgelaufen …«
    Martin schnaubt.
    »Du hältst dich automatisch für schuldig, oder?« Seine Stimme klingt so schneidend, wie ich sie noch nie gehört habe. »Du bist gar nicht zu spät. Ich war zu früh.«
    »Tut mir leid.«
    Mit zitternder Hand wischt er sich über die Stirn.
    »Wie auch immer. Komm, setzen wir uns.«
    Wir nehmen unsere Getränke und gehen zu einem weichen braunen Ledersofa am Kamin. Ich setze mich ganz vorn auf die Kante, und mein Magen zieht sich zusammen.
    »Und? Was wolltest du mir sagen?«, fragt er, als wäre das ein geschäftliches Treffen, das er es so schnell und schmerzlos wie möglich hinter sich bringen wollte. Ich suche in seinem Gesicht nach Anzeichen für Wärme, aber es gibt keine. Erst in diesem Moment wird mir klar, wie sehr ich ihn verletzt habe.
    Ich räuspere mich; es ist noch schwerer, als ich dachte.
    »Ich wollte mich nur bei dir entschuldigen.«
    »Okay. Für was?« Er starrt mich mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Zum einen dafür, dass ich Lexi angelogen habe oder ihr zumindest nicht die Wahrheit gesagt habe. Sie war gemein zu dir, und das lag nur an mir, weil ich nicht mutig oder aufrichtig genug war, es ihr zu gestehen.«
    Martin zieht sein Kinn zurück und spitzt seine Lippen, so, als würde er, wenn er nicht jeden Muskel in seinem Gesicht fest anspannt,

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