Romana Exclusiv Band 0183
gelitten – unter dem Gefühl, nicht geliebt zu werden.
Jetzt hatte er Sierra. Sie hatte ihm ihr Herz geschenkt und ihm ihre Liebe gestanden. Zufrieden schloss er die Augen. Er war wunschlos glücklich.
10. KAPITEL
Das Handy auf dem Nachttisch klingelte.
Sierra erwachte aus einem traumlosen Schlaf und öffnete die Augen. Helles Sonnenlicht schien durchs Fenster. Dominic neben ihr fluchte leise, nahm das Telefon und meldete sich. „Verdammt noch mal, ich hoffe, es ist wichtig!“
Als er hörte, was der Anrufer zu sagen hatte, war er plötzlich hellwach. „Bist du sicher? Warum gerade jetzt?“ Er stöhnte. „Also gut, ich kümmere mich darum. Vorher muss ich aber noch mit Sierra reden. Ich melde mich wieder.“
Er schaltete das Handy aus. Frustriert strich er sich durchs Haar. „Ich dachte, sie kämen auch einmal ohne mich aus. Nur leider hat Sorensen – der Inhaber einer großen Softwarefirma in Dänemark – gerade jetzt beschlossen, sein Unternehmen zu verkaufen. Seit zwei Jahren hoffen wir auf so eine Gelegenheit. Dad hat schon einmal die Fühler ausgestreckt. Sorensen ist bereit, mit uns ins Geschäft zu kommen. Allerdings besteht er darauf, mit dem Chef persönlich zu verhandeln.“
„Das bist du.“ Sierra streckte sich verschlafen.
Dominic nickte schweigend.
„Dann rede mit ihm.“ Sie kuschelte sich tiefer ins Kissen.
„Ich kann dich auch einmal entbehren.“
„Ich dich aber nicht. Am liebsten würde ich dich jetzt in den Arm nehmen und dich …“
„Geht nicht. Denk an Sorensen.“ Sierra lachte. „Dänemark ist uns sechs Stunden in der Zeit voraus. Dort ist schon Nachmittag. Du musst dich also beeilen.“
„Es macht dir wirklich nichts aus?“
„Nein. Ich werde einen Spaziergang am Strand machen. Vielleicht gehe ich auch ins Dorf und kaufe einige Souvenirs. Es kann zwar sein, dass ich schon eins habe, aber wer weiß …“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
Er nahm sie in die Arme und gab ihr einen Kuss. Schließlich ließ er sie los, aktivierte sein Handy und gab eine lange Nummer ein.
Sierra duschte ausgiebig, frühstückte und zog sich eines von Dominics T-Shirts und weiße Shorts an. Dann ging sie zurück in die Küche, goss Kaffee in einen Becher und nahm ihn mit ins Wohnzimmer, wo sie ihn auf den Tisch stellte. Dominic telefonierte immer noch. Er dankte ihr mit einem Lächeln.
„Bis nachher.“ Sierra winkte ihm zu.
Er nickte und sandte ihr eine Kusshand zu. Als Sierra hinausging, war er gerade dabei, eine Flut von Zahlen auf einem Zettel zu notieren. „Stopp. Noch einmal. Da kann irgendetwas nicht stimmen.“
Sierra nahm ihren großen Strohhut und ging hinunter zum Strand. Sie hatte schon oft darüber nachgedacht, wie es wohl im Paradies sein würde. Jetzt wusste sie es. Pelican Cay war für Flitterwochen wie geschaffen. Die Magie dieses Ortes hatte auch bei ihnen gewirkt. Sie waren sich näher gekommen, hatten Hand in Hand lange Spaziergänge unternommen, Sandburgen gebaut, sich geküsst und geliebt. Sie hatten sich kennen und schätzen gelernt. Genauso habe ich es mir vorgestellt, dachte Sierra glücklich.
Sie ging am fast menschenleeren Strand entlang und musste plötzlich an Frankie denken. Dem Jungen würde es hier bestimmt gut gefallen. Schade, dass sie keinen Fotoapparat mitgenommen hatte. Vielleicht konnte sie im Dorf einen kaufen. Und natürlich Postkarten und mit etwas Glück ein Souvenir, das sie nach ihrer Rückkehr nach New York an dieses Paradies erinnern würde. Wenn sie sich beeilte, war sie noch rechtzeitig zum Mittagessen zurück. Wenn Dominic bis dahin seine Telefonate erledigt hatte, konnten sie den Nachmittag am Strand verbringen – oder im Bett. Ihr war es egal. Hauptsache, sie waren zusammen.
Sie war so in Gedanken versunken, dass sie die Kinder zunächst nicht bemerkte. Ein Mädchen und zwei Jungen. Ungefähr so alt wie Frankie. Sie schienen sie schon einige Zeit beobachtet zu haben. Sierra ging zu ihnen hinüber. „Hallo. Habe ich euch nicht schon gestern gesehen?“
Das Mädchen nickte schweigend.
„Ich heiße Sierra. Mein Mann …“ Das hörte sich so gut an! „Mein Mann und ich machen hier Ferien. Ich würde gern ein Souvenir kaufen. Könnt ihr mir einen Tipp geben?“
Die Kinder sahen sich an. „Ein T-Shirt“, antwortete einer der Jungen schließlich.
Das Mädchen lachte verächtlich.„Ein blöder Vorschlag, Markus. Das kaufen doch alle Touristen.“
„Wie wär’s mit einem ausgestopften Fisch? Mein Granddad
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