Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Romana Exclusiv Band 0183

Romana Exclusiv Band 0183

Titel: Romana Exclusiv Band 0183 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister , Karen van Der Zee , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
wäre ich jetzt schon oben auf dem Gipfel, anstatt mich ablenken zu lassen.“
    Auf einmal ging es ihr besser. Dann war er also doch nicht völlig unempfänglich für sie. Er hatte sie also nicht von Anfang an küssen wollen. Ebenso wenig, wie sie ihn. Aber ihre Reaktion darauf beunruhigte sie. Sie hatte nur an den Sieg gedacht, daran, wie sie ihn schlagen und dann sein Land von ihm fordern konnte. Nun spürte sie, es würde ein schaler Sieg sein.
    Wann hat es angefangen, dass mir Hugh als Mensch wichtig wurde?, stellte sie sich die Frage. Und dann wusste sie die Antwort: als er sie küsste, und zwar nicht die Prinzessin oder ihr Alter Ego, Dee, sondern nur Adrienne. Für einen Moment hatte er sie dazu gebracht, nur im Augenblick zu leben. Das hatte bislang noch niemand für sie getan.
    Aber sie machte sich keine Illusionen, dass mehr daraus werden könnte. So, wie er über seine Exfrau gesprochen hatte, war klar, für jemanden wie sie selbst war kein Platz in seinem Leben. Nicht einmal eine Prinzessin würde ihn wieder in den Käfig der Ehe zurücklocken können.
    Aber wollte sie es überhaupt? Es war besser, nicht darüber nachzudenken. Es war sinnlos, sich solchen Fantasien hinzugeben. Denn trotz allem wollte sie noch immer gewinnen.

6. KAPITEL
    Von nun an zehrte der Ritt an den Kräften der Reiter. Mal führte Adrienne, mal Hugh. Aber die meiste Zeit hatte sie genug damit zu tun, sich auf die Strecke zu konzentrieren, anstatt sich Gedanken um das Ziel zu machen.
    Gypsy machte ihr allerdings Sorgen. Normalerweise hatte sie nie Schwierigkeiten mit ihr, aber heute war das Pferd unruhig und unkonzentriert. Lag es an dem schwierigen Gelände, oder spürte die Stute ihre eigene innere Unruhe?
    Der alte Saumpfad war oft kaum zu erkennen, war glatt und uneben. Über ihr ragten die Wände bestimmt zweihundert Meter hoch, und auf der anderen Seite des Pfads ging es fünfhundert Meter in die Tiefe. Adrienne versuchte, möglichst nicht hinunterzuschauen.
    Das Atmen fiel ihr mit zunehmender Höhe schwerer, und Adrienne begann langsam zu verstehen, warum ihre Brüder etwas dagegen hatten, dass sie diese Bergtour anging. Es war kein normaler Ritt in die Berge. Es war eine Reise durch die Hölle.
    Die Bäume wichen zurück und gaben den Blick frei auf eine Schneefläche, und sie hielt Gypsy an. Sie war froh, der Stute eine Verschnaufpause gönnen zu können. Wenn Hugh hinter ihr war, würde auch Avatar eine Ruhepause brauchen. Und wenn er weit voraus war, was sie bezweifelte, konnte diese kleine Pause auch nicht mehr schaden.
    Sie schaute sich um, aber der Wald war so dicht, dass sie nichts erkennen konnte, und das Unterholz verschluckte die Geräusche.
    Sie trank gierig aus der Wasserflasche. Ein paar Tropfen rannen ihr zwischen die Brüste. Es war wunderbar erfrischend, erinnerte sie aber an den Weg, den Hughs Lippen vorhin genommen hatten.
    Ich muss schrecklich aussehen, dachte sie. Feuchte Strähnen hingen unter ihrem Hut hervor, und die Sonnenbrille hatte sie schon vor Meilen abgesetzt. Bestimmt würde sie niemand erkennen. Voller Staub und Schweiß im Gesicht erinnerte sie wohl eher an einen Panda.
    Hugh schien es nichts ausgemacht zu haben, als er sie so leidenschaftlich küsste. Wie würde es wohl sein, von einem solchen Mann geliebt zu werden?
    Sie mochte in mancher Hinsicht unschuldig sein, dennoch konnte sie sich vorstellen, wie sie in seinem Bett lag, sein männlicher Körper ihren bedeckte und sie gemeinsam die Gipfel der Leidenschaft erkundeten. Sie ahnte, er würde sie beide zu den Sternen bringen.
    Der Gedanken ließ ihren Mund trocken werden. Sie trank hastig noch einen Schluck und verscheuchte die erotischen Vorstellungen. Es war reine Selbstquälerei, sich so etwas auszumalen. Sie durfte sich nicht erlauben, Hugh zu lieben. Ihn am allerwenigsten.
    Adrienne dachte an die Reaktion ihrer Brüder, wenn sie hiervon erfuhren, und schüttelte den Kopf. Diese Entscheidung würde sie ganz allein treffen, wie auch immer. Sie würde fast alles für ihr Land tun. Aber wen sie heiratete, das war eine Sache zwischen ihr und dem Mann, den sie liebte.
    Hugh.
    Plötzlich tauchte er am Waldrand auf. Es war kein Phantasiegebilde. Er sah sie und brachte Avatar zum Stehen. Der Hengst atmete so schwer wie Gypsy.
    Sie konnte einfach der Versuchung nicht widerstehen. „Ich habe mich schon gefragt, wann du mich endlich einholst.“
    Er sprang ab und warf dem Pferd die Zügel über den Nacken.
    „Einholen? Die meiste Zeit war ich

Weitere Kostenlose Bücher