Romana Exclusiv Band 0183
ohne vorher meine kleine Schwester gesehen zu haben?“ Dann wurde er plötzlich ernst. „Außerdem wollte ich dir Tiffany vorstellen.“
Die junge Frau stand auf und lächelte Sky freundlich zu. Sie war mittelgroß, hatte kurzes lockiges braunes Haar und warme braune Augen. Die hellen Shorts und das türkisfarbene T-Shirt brachten ihre sportliche Figur gut zur Geltung.
„Das ist Tiffany“, stellte Paul die beiden Frauen einander vor. „Tiff, das hier ist meine Schwester Sky.“
Die beiden gaben sich die Hand und sahen sich neugierig an. „Setzt euch doch“, bot Sky schließlich an. „Möchtet ihr noch etwas zu trinken?“ Mrs. Drakes schien sich bereits um die Gäste gekümmert zu haben, denn auf dem Tisch standen zwei Gläser.
„Ja, bitte“, antwortete Tiffany, und kurz darauf tranken die drei süßen Fruchtsaft mit Mineralwasser und unterhielten sich angeregt. Sky hoffte dabei inständig, dass ihr etwas einfiel, um die beiden loszuwerden, ehe Dave zurückkam. Es war wie ein Albtraum. Wie sollte sie nur mit dieser Situation fertig werden?
„Wie bist du hierhergekommen?“, fragte sie Rocky, und er sagte, er habe Vaters alten Truck geliehen, sei damit nach Miami gefahren, habe ihn bei einem Freund im Hof geparkt, dann einen Flug nach St. John’s genommen, dort von einem anderen Freund ein Kajütboot geborgt, und der Taxifahrer habe ihm schließlich gleich sagen können, wo sie, Sky, zu finden sei.
Rocky lehnte sich bequem zurück. „Und nun erzähl du mal. Wer ist denn der Typ, für den du arbeitest?“
Sky versteifte sich. „Das weißt du doch ganz genau, Rocky. Mom hat es dir sicher erzählt.“
Rocky wurde ernst. „Ja, das hat sie.“
Sky biss sich auf die Unterlippe. „Weißt du, Rocky, ich finde es ehrlich gesagt nicht gut, dass du gekommen bist.“
Rocky nickte. „Das verstehe ich ja, aber ich wollte dich sehen.“ Er blickte sich um. „Hübsch ist es hier. Ich hätte allerdings etwas ganz anderes erwartet.“
Sky trank nervös ihr Glas aus. „Was denn?“
„Eine Luxusvilla mit Swimmingpool, Tennisplätzen, römischen Statuen im Garten und dergleichen.“
Das konnte Sky sich gut vorstellen, sie hatte nämlich das Gleiche erwartet. Doch Rocky sollte jetzt nicht vom Thema ablenken. Sie sah ihm fest in die Augen. „Ich will alles über diese Klage wissen, Rocky. Und über die Geschäfte, die du mit Dave vor sieben Jahren gemacht hast.“
Rocky stellte sein Glas auf den Tisch. „Es war ein großartiges Unternehmen. Wir hatten viel Erfolg damit.“ Dann seufzte er auf. „Wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt auch reich sein könnte …“
„Du willst aber nicht reich sein, vergiss das nicht“, bemerkte Tiffany.
Rocky verzog das Gesicht. „Stimmt.“ Und an Sky gewandt fügte er lächelnd hinzu: „Tiff kennt mich allmählich besser als ich mich selbst. Und was die großen Geschäfte betrifft: wenn ich mir den ganzen Bürokram vorstelle, den Ärger mit den Banken, die Investitionen, die unzähligen Entscheidungen, die zu treffen sind, und, und, und … Für mich ist es der reinste Albtraum!“
„Sag ich doch“, erwiderte Tiffany unbeeindruckt. „Das wäre nichts für dich.“
Rocky lächelte. „Dann weiß ich wenigstens, dass du mich nicht wegen meines Geldes heiraten willst.“
Sky machte große Augen. „Was, ihr wollt heiraten?“ Das war ja unglaublich. Rocky war kein Typ zum Heiraten, zumindest hatte er das bisher immer behauptet.
Er lächelte jungenhaft, und seine blauen Augen strahlten. „Es war mir klar, dass du dich wundern würdest, Schwesterchen. Ich hätte auch nicht für möglich gehalten, dass es eine Frau auf der Welt gibt, die mein Vagabundenleben akzeptiert.“ Er nahm Tiffanys Hand in seine und drückte sie. „Weißt du was? Sie ist auch eine Vagabundin.“
Tiffany lächelte nur, sagte aber nichts, und Sky schluckte. Diese Neuigkeit musste sie erst einmal verdauen. „Na, dann gratuliere ich euch herzlich“, brachte sie schließlich perplex hervor.
„Danke.“
Sky wandte sich an Tiffany. „Dann sind wir ja bald Schwägerinnen.“ An diesen Gedanken musste sie sich erst noch gewöhnen, sie kannte Tiffany ja kaum.
Tiffany lächelte warm. „Ich freue mich schon darauf.“ Dann trank sie noch einen Schluck Saft und blickte sich um. „Es ist sehr schön hier. Die Hütte passt sich perfekt der Umgebung an, als ob sie hierher gehörte.“
„Ja, das finde ich auch“, stimmte Sky zu. „So war es auch beabsichtigt.“ Sie wandte sich wieder an
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