Romana Exclusiv Band 0183
geschlossenen Anstalt entsprungen. Finn schien Mordgedanken zu hegen, und Sierra war die Überraschung nur zu deutlich anzusehen.
„Heirate mich.“ Eigentlich wiederholte er sich nur ungern. Sie war doch inzwischen nicht etwa taub geworden?
„Soll das ein schlechter Scherz sein?“, brachte sie schließlich heraus.
Wenigstens hatte sie ihre Stimme wiedergefunden! Er hatte es tatsächlich geschafft, Sierra Kelly aus der Fassung zu bringen, was bestimmt nicht oft vorkam. Beinahe hätte er laut gelacht.
„Nein.“ Er war schon gespannt darauf, was sie zu seinem Angebot sagen würde. Eigentlich hätte er es sich denken können. Sie ließ sich von ihm nicht einschüchtern. Kühl blickte sie ihn an. „Das kostet dich eine Stange Geld, mein Lieber. Eine Million Dollar.“
„Eine halbe Million.“
„Was?“ Erst jetzt schien sie zu begreifen, dass er es todernst meinte. „Hör auf, dich über mich lustig zu machen.“
„Ich will heiraten. Was ist daran so schwer zu verstehen?“ Er nahm sie bei der Hand und führte sie nach draußen in die Eingangshalle, wo sie sich ungestört unterhalten konnten. „Wenn du als Gegenleistung eine halbe Million Dollar möchtest, gut.“
„Aber …“ Sierra schüttelte den Kopf. Sie konnte es nicht glauben. „Warum?“
„Einfach so.“
Sie lachte. „Das glaube ich dir nicht. Du machst nichts ohne einen Grund. Ich frage dich noch mal: warum?“ Nachdenklich strich er sich übers Haar. „Eigentlich will ich ja gar nicht heiraten.“
Was sollte das nun wieder heißen? Sierra verschränkte die Arme und funkelte ihn empört an. „Das musst du mir erklären.“
„Ich brauche eine Frau.“
„Na und? Was habe ich damit zu tun?“
Verdammt noch mal, sie machte es ihm wirklich nicht leicht! „Es wird langsam Zeit, dass ich in den Stand der Ehe trete. Ein Geschäftsmann in meiner Position kann es sich nicht leisten, Single zu sein.“
„Du willst mich zur Frau nehmen, weil es von Vorteil für deine Firma ist?“
„Auch. Aber hauptsächlich, um meinem Vater den Wind aus den Segeln zu nehmen. Er soll endlich aufhören, sich in mein Leben einzumischen. Ich suche mir meine zukünftige Frau allein aus. Es wird Zeit für ihn, das einzusehen. Er hat die Geschäfte an mich abgegeben, denkt aber nicht daran, sich herauszuhalten. Warum bleibt er nicht in Florida und genießt sein Rentnerdasein?“
„Würdest du das tun?“
„Was?“Verblüfft sah er sie an.
Sierra seufzte. Männer waren manchmal ganz schön begriffsstutzig. „Möchtest du den Rest deines Lebens damit verbringen, in Florida mit anderen alten Männern spazieren zu gehen oder Schach zu spielen? Du bist ihm sehr ähnlich, weißt du das? Denk einmal darüber nach.“
„Den Teufel werde ich tun. Außerdem weiß ich genau, dass der alte Herr genauso handeln würde, wenn er an meiner Stelle wäre.“
„Tatsächlich? Er würde mich heiraten?“ Sierra schüttelte den Kopf. „Eine Frau mit lila gefärbtem Haar?“
Dominic musterte ihre Locken. Die Farbe war auffällig, aber faszinierend, und sie passte zu ihr. Gut. Sein Dad sollte sehen, was er davon hatte! Diesmal war er zu weit gegangen. Er, Dominic, freute sich schon darauf, ihm Sierra als seine Frau zu präsentieren.
„Lila, was spielt das für eine Rolle!“, sagte Sierra unbeeindruckt. „Nächste Woche werde ich sie vielleicht grün färben.“
Sie nahm ihn auf den Arm, aber er ließ sich nicht abschrecken. „Also, wie lautet deine Antwort?“
„Du bist verrückt.“
„Vielleicht.“
„Meinst du es wirklich ernst?“
„Ja.“
Sie zögerte immer noch. Nachdenklich biss sie sich auf die Lippe. Dominic erinnerte sich noch gut daran, wie er sie vor drei Monaten in den Armen gehalten hatte. Warum konnte er diese eine Nacht nicht vergessen?
„Sierra?“ So langsam war er mit seiner Geduld am Ende.
„Eine halbe Million Dollar?“
Sie wollte tatsächlich Geld! Das war eine faustdicke Überraschung. Sierra Kelly mochte viel sein, aber ganz sicher keine Mitgiftjägerin, die es nur auf sein Vermögen abgesehen hatte. Darauf hätte er jede Wette abgeschlossen. Anscheinend hatte er sie völlig falsch beurteilt. Interessant, dachte er, ich habe mit vielem gerechnet, nur damit nicht. Wie man sich doch täuschen konnte!
Er blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an, aber sie blieb gelassen. Nun, er würde auch keinen Rückzieher machen. Was bedeutete schon eine halbe Million Dollar, wenn er im Gegenzug seinen Vater endlich los war! Das war doch
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