Romana Exclusiv Band 0183
„Zufrieden?“, fragte er, als sie immer noch die Nullen zählte. Es schien ihn nicht zu interessieren, was sie mit all dem Geld anfangen wollte.
Immer noch überwältigt nickte sie. „Ja.“
„Sehr schön.“ Er führte sie aus der Bank und hielt ihr die Wagentür auf. „Zum Rathaus“, sagte er, nachdem sie eingestiegen waren.
Sierra kam sich vor wie in einem Traum. Es ging alles so schnell. Dominic erklärte der Angestellten am Schalter, was sie wollten, und sie füllten einige Formulare aus. Selbst die Ausnahmegenehmigung war kein Problem. Er rief einfach einen Freund an, der sich wiederum mit einem Friedensrichter namens Willis in Verbindung setzte. Die Trauung würde noch an diesem Nachmittag stattfinden. Sierra konnte nur den Kopf schütteln. Es war erstaunlich, mit welcher Entschlossenheit Dominic Wolfe sein Ziel erreichte. Das Ganze hatte nur wenige Minuten gedauert. Alle schienen nach seiner Pfeife zu tanzen.
Er führte sie nach draußen in die große Eingangshalle. „So weit, so gut. Ich rufe Finn an.“
„Was ist mit deinem Bruder Rhys? Willst du ihm nicht Bescheid sagen? Immerhin bist du bei seiner Hochzeit Trauzeuge gewesen.“ Und sie hatte an Mariahs Seite gestanden.
Dominic sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Rufst du deine Schwester an?“
Nie im Leben! Mariah war das genaue Gegenteil von Sierra. Vernünftig, ruhig und überhaupt nicht impulsiv. Sie hätte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um diese Ehe zu verhindern.
„Damit habe ich auch nicht gerechnet.“ Dominic holte ein Handy aus der Tasche, suchte im Display die richtige Nummer und wählte. „Finn? Alles klar“, sagte er kurz angebunden. „Um fünf in Richter Willis’ Amtszimmer.“
Er erklärte den Weg und beendete das Gespräch. Dann wandte er sich wieder Sierra zu. „Wir müssen in ein anderes Gebäude.“ Er nahm ihren Arm und zog sie förmlich hinter sich her.
Zehn Minuten später betraten sie das Gericht. Das Amtszimmer befand sich im fünften Stock ganz am Ende eines langen Ganges. Dominic hatte es so eilig, dass Sierra kaum mitkam. Sie hatte gerade noch Zeit, um einmal tief durchzuatmen, da erschienen auch schon Finn, Izzy und ihre vier Kinder.
„Was, zum Teufel …?“Verblüfft betrachtete Dominic die neun Jahre alten Zwillinge Pansy und Tansy, den dreijährigen Rip und Baby Crash und funkelte dann Izzy böse an.
Die ließ sich nicht einschüchtern. „Kannst du mir vielleicht verraten, wie ich innerhalb von zehn Minuten einen Babysitter herzaubern soll? Leider heiße ich nicht Dominic Wolfe und kann mit den Geldscheinen nur so wedeln.“ Sie würdigte ihn keines Blickes mehr, sondern wandte sich Sierra zu. „Bist du verrückt geworden, Liebes?“
Das war eine durchaus legitime Frage, auf die Sierra keine Antwort wusste. Sie zuckte nur die Schultern. „Vielleicht.“
Izzy hob den Regenschirm, den sie in der Hand hielt, und zeigte drohend auf Dominic. „Du zwingst sie doch nicht etwa?“
Finn beschloss einzugreifen. „Das geht uns nichts an, Izzy.“
„Von wegen!“
„Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen.“ Dominic wich sicherheitshalber einen Schritt zurück. „Ich werde sie nicht schlagen oder anderweitig misshandeln. Ich werde sie auch nicht festbinden und ihr die Haare braun färben. Ihr könnt mir glauben: Ich will sie nur heiraten.“
Izzy schien nicht überzeugt zu sein, aber sie fügte sich und senkte den Schirm.
In diesem Moment wurde die Tür zu Richter Willis’ Amtszimmer geöffnet, und eine ältere, dünne Frau kam heraus. Sie musterte die Anwesenden, und ihre Missbilligung war deutlich zu spüren. „Seine Ehren hat jetzt Zeit für Sie.“
Dominic warf noch einen verzweifelten Blick in die Runde und fügte sich dann in sein Schicksal. Er stellte dem Richter Finn und seine Frau vor und trat dann mit Sierra vor.
Seine Ehren bekam ganz große Augen, als er die zukünftige Braut sah. Nachdem er sich von der Überraschung erholt hatte, wandte er sich an Dominic. „Es handelt sich wohl um ein Missverständnis. Harvey hat mich angerufen und gesagt, dass Sie heiraten wollen …“
„Stimmt.“
Dominic legte besitzergreifend den Arm um Sierra und zog sie an sich.
Der Richter schüttelte den Kopf, aber Dominics energischer Gesichtsausdruck bewies ihm, dass er es ernst meinte. „Also gut. Dann wollen wir anfangen.“
Die dünne Frau seufzte ergeben und schloss die Tür hinter sich.
Sierra fühlte sich immer noch wie im Traum. Sie konnte es nicht fassen. Sie hatte
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