Romana Exclusiv Band 0183
ein gutes Geschäft!
„In Ordnung. Du sollst dein Geld bekommen.“
„Jetzt gleich? Kann ich es sofort haben?“
„Sollen wir erst bei einer Bank halten, bevor wir zum Friedensrichter fahren?“
„Ja, bitte.“
Dominic blickte sie starr an und fragte sich, was wohl in ihrem Kopf vorging. „Okay. Heute Nachmittag wirst du meine Frau. Für eine halbe Million Dollar.“
Sierra zögerte nicht. „Einverstanden.“
Eigentlich müsste ich jetzt jeden Moment aufwachen, dachte Sierra. Sie würde die Augen öffnen, sich strecken und sich noch einmal die Bettdecke über den Kopf ziehen. Träume waren Schäume, das wusste doch jedes Kind. Wenigstens würde sie über ihren herzhaft lachen können.
Dominic Wolfe heiraten? Das war der Witz des Jahrhunderts. Sierra hatte schon einige kuriose Träume gehabt, aber der hier war der unglaublichste von allen. Sie richtete Alisons Haar und schloss kurz die Augen. Dann schüttelte sie den Kopf und kniff sich in den Arm. Der Wecker klingelte bestimmt gleich.
„Was ist los mit dir?“, fragte Dominic ungehalten.
Sie war tatsächlich wach!
Er sah ungeduldig auf die Uhr. „Wir müssen los.“
„Keine Chance“, antwortete Sierra schnell. „Ich bin hier noch nicht fertig.“
Unwillig runzelte er die Stirn. „Überlass das mir.“ Noch bevor Sierra protestieren konnte, hatte er die Kontrolle übernommen. „Du da“, sagte er zu Alison, „hör auf zu heulen, und zieh das Kleid an. Du auch“, er meinte Delilah, „und nimm die Finger aus dem Haar.“
Danach kam Ballou an die Reihe. „Was stehen Sie da herum wie ein Ölgötze? Heben Sie die Kleider auf, und halten Sie sie bereit.“
Dann wandte er sich Finn zu. „Um zwei Uhr müssen wir fertig sein. Wir brauchen noch Trauzeugen. Rufen Sie Izzy an.“ Der letzte Satz war an die Rezeptionistin Strong gerichtet.
Finn blickte Sierra wie vom Donner gerührt an. „Du willst ihn tatsächlich heiraten?“
Sie verstand ihn nur zu gut. Auch sie konnte es kaum glauben. Aber es gab Dinge in ihrem Leben, von denen Finn nichts wusste. Er hatte keine Ahnung, dass sie mit Dominic Wolfe die aufregendste Nacht ihres Lebens verbracht hatte und immer noch an ihn denken musste. Und da war noch Frankie, ein kleiner Junge, der auf ihre Hilfe zählte.
„Ja, das werde ich“, erwiderte sie energisch.
Finn versuchte gar nicht erst, es ihr auszureden, dazu kannte er sie zu gut. Wenn sie sich einmal zu etwas entschlossen hatte, stand sie auch dazu. „In Ordnung. Um zwei sind wir fertig.“
„Unmöglich“, schrie Ballou.
„Das schaffen wir nie“, riefen die Models im Chor.
Um fünf vor zwei legte Finn die Kamera erleichtert beiseite. „Das war’s.“
„Lass uns gehen.“ Ungeduldig klopfte Dominic mit den Fingern auf den Tisch. Sierra packte ihre Utensilien in eine Tasche, zog ihre Jeansjacke an und folgte Dominic zum Fahrstuhl.
„Brauchen wir denn keine Heiratserlaubnis?“, fragte sie, als sie zusammen nach unten fuhren.
„Doch.“
„Wir müssen bestimmt eine Wartezeit einhalten.“
„Normalerweise sind es vierundzwanzig Stunden. Aber ich besorge uns eine Ausnahmegenehmigung.“ Bevor sie sich’s versah, saß sie in einem Taxi.
„Das ist verrückt. Ich weiß überhaupt nicht, warum ich mich darauf eingelassen habe. Das wirst du morgen bitter bereuen.“
„Vielleicht.“ Dominic hatte sich neben sie gesetzt, und sie spürte die Wärme, die von ihm ausging. Warum musste sie schon wieder an diese eine Nacht denken …
„Ich bestimmt“, sagte sie verzweifelt und umklammerte ihre Tasche.
Dominic schloss die Autotür und wandte sich Sierra zu. In seinen sonst so kühlen blauen Augen entdeckte sie etwas, das sie zuerst nicht deuten konnte. Plötzlich fiel es ihr wieder ein. Sie hatte diesen Ausdruck schon einmal gesehen – in jener Nacht, in der alle Dämme gebrochen und sie einen Rausch der Leidenschaft erlebt hatten.
„Machst du nun mit oder nicht?“
Sie zuckte zusammen. Drei Monate lang hatte sie verzweifelt versucht, ihn zu vergessen. Es war ihr nicht gelungen – und Dominic anscheinend auch nicht. Ihn zu heiraten war ein schwerer Fehler. Sie würden es beide bereuen.
Sex – nur das verband sie. Nicht mehr. Begierde, Lust. Konnte man darauf eine Ehe aufbauen? Wahrscheinlich nicht. Aber Sierra war bereit, das Risiko einzugehen.
Als Erstes fuhren sie zur Bank. Dominic ließ den Scheck auf ihren neuen Namen ausstellen. „Sierra Kelly Wolfe.“ Wie erstarrt blickte sie die Zahl auf dem Papier an.
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