Romana Exclusiv Band 0183
betrachtete die Tasche mit deutlichem Widerwillen und gab sie einem der Ober, der sie zur Garderobe brachte. Dann führte er Dominic und Sierra zu dem neuen Tisch, an dem bereits Douglas Wolfe, Tommy Hargrove und eine schlanke blonde Frau Platz genommen hatten. Sie schienen sehr verärgert zu sein.
Dominic erkannte auch sofort den Grund dafür. Sie saßen nun nicht an dem Lieblingstisch seines Vaters in der Mitte des Restaurants, sondern in einer Ecke hinter einer großen Palme.
Sierra lachte leise.
„Klär mich auf. Was findest du so lustig?“, fragte er ungehalten.
„Die Palme. Ich habe genau gewusst, dass sie eine haben.“
Und dass sie uns genau dahinter platzieren, dachte er, aber er sprach es nicht aus. Sierra schien genau den gleichen Gedanken gehabt zu haben. „Vergiss die Spießer“, flüsterte er ihr ins Ohr und wurde mit einem Lächeln belohnt.
In diesem Augenblick entdeckte Douglas Wolfe sie, und Dominic beobachtete vergnügt, wie seinem Vater förmlich die Augen aus dem Kopf fielen. Aber der alte Herr hatte sich schnell wieder unter Kontrolle.
„Wir können also noch einen Gast begrüßen. Willst du mir die Dame nicht vorstellen, Dominic?“ Er war aufgestanden und musterte Sierra kritisch von oben bis unten. Besonders lange betrachtete er ihr lila gefärbtes Haar. Hut ab, dachte Dominic, er lässt sich wirklich nichts anmerken.
„Wir kennen uns bereits“, sagte Sierra höflich und streckte die Hand aus. „Ich bin Sierra Kelly, Mariahs Schwester. Ich hatte die Haare zur Hochzeit blond gefärbt. Wahrscheinlich haben Sie mich deswegen nicht gleich erkannt.“
„Natürlich!“ Douglas Wolfe war erleichtert. Er schüttelte ihr die Hand. „Jetzt erinnere ich mich. Das ähm … Lila hat mich in die Irre geführt. Darf ich vorstellen: Rhys’ Schwägerin.“ Die letzten Worte galten Tommy Hargrove und der blonden Frau, die Viveca sein musste.
Dominic betrachtete seinen Vater wie die Schlange das Kaninchen und ließ dann die Bombe platzen. „Stimmt. Mariahs kleine Schwester – und meine Frau.“
Sein Vater hielt sich tapfer. Nur ein nervöses Zucken im Gesicht und die plötzliche Blässe verrieten, wie groß der Schock für Douglas Wolfe gewesen sein musste.
Galant küsste er Sierra auf die Wange und stellte sie danach Viveca Moore vor.
Genau so hatte Dominic sie sich vorgestellt: blond, gut aussehend, gebildet, witzig – die perfekte Frau eines erfolgreichen Managers.
Man konnte sie mit Sierra nicht vergleichen. Die beiden trennten Welten.
Douglas Wolfe übernahm schnell das Kommando. Er bestellte Champagner und drückte sein Bedauern aus, dass er bei der Hochzeit nicht hatte dabei sein können. Für Außenstehende sah es aus, als wäre alles in Ordnung. Dominic wusste es besser. Das harte Glitzern in den Augen seines Vaters zeigte ihm, dass der alte Herr mehr als verärgert war.
Der Ober schenkte den Champagner ein. Douglas Wolfe stand auf und hob das Glas. „Ich möchte einen Trinkspruch auf meinen Sohn und seine Frau ausbringen. Möge ihnen ein langes, langes, langes Leben zu zweit vergönnt sein.“
Wenn sein Vater noch einmal „lang“ gesagt hätte, hätte Dominic ihn erwürgt. Das Wort „glücklich“ fehlte ganz. Ob Sierra es ebenfalls bemerkt hatte?
Wenn ja, dann gelang es ihr gut, das zu überspielen. Sie hob das Glas und stieß mit Dominic an. „Auf unser gemeinsames Glück.“
„Hört, hört!“, rief Tommy Hargrove.
„Wir wünschen euch alles Gute.“ Auch Viveca machte gute Miene zum bösen Spiel. „Nicht wahr, Douglas?“
„Natürlich, meine Liebe.“ Er trank etwas Champagner und blickte dann seinen Sohn an. „Was ist mit dir? Willst du keinen Toast ausbringen?“
Dominic hob das Glas. „Auf Sierra. Sie hat mich zum glücklichsten Mann auf Erden gemacht.“ Er stieß mit seiner Frau an und sah ihr direkt in die Augen. Was er dort entdeckte, verblüffte ihn über alle Maßen. Waren es Tränen? Was für ein Unsinn, dachte er, eine Sierra Kelly weint nicht. Sie war einfach nicht der Typ dafür. Sentimentale Gefühle waren ihr fremd.
„Ich möchte auch einen Trinkspruch ausbringen.“ Tommy Hargrove stand auf. „Ich wette, ihr habt Hals über Kopf geheiratet.“
Dominic verspannte sich, aber Sierra nahm seine Hand und nickte. „Ja. Dominic hat mein Herz im Sturm erobert.“
„Das habe ich mir gedacht.“ Der alte Herr nickte zufrieden. Douglas Wolfe funkelte ihn böse an, aber er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. „Genau wie bei Bernice –
Weitere Kostenlose Bücher