Romana Exclusiv Band 0183
Tasche auf den Boden. „Vergiss es. Du kannst nicht bleiben. Ich habe nur ein Zimmer.“
Dominic zuckte die Schultern. „Das hättest du dir eher überlegen sollen. Du hast die Wahl gehabt.“
„Sehr witzig. Warum kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich habe dir heute mehr als einen Gefallen getan. Ich habe dich in dieses furchtbare Restaurant begleitet, deinem Vater einen Heidenschrecken eingejagt und Viveca für immer vergrault. Was willst du mehr?“
„Dreiundfünfzig Jahre.“
„Was?“
Dominic strich sich durchs Haar. Er wäre gern auf und ab gegangen, aber dafür war nicht Platz genug. „Nichts“, antwortete er leise. „Das waren deine Worte.“
„Stimmt nicht. Mr. Hargrove hat damit angefangen.“
„Du hast es aber aufgegriffen und sogar das Glas gehoben.“
„Wäre es dir lieber gewesen, ich hätte sechs Monate gesagt? Das hätte wohl kaum glaubwürdig geklungen. Halte deinen Vater nicht für dumm.“
„Tue ich nicht. Du anscheinend schon. Wenn wir nicht zusammenwohnen, wird er sowieso merken, dass etwas nicht stimmt.“
Sierra verschränkte die Arme. „Er braucht es nie zu erfahren.“
„Da kennst du den alten Herrn schlecht. Es gibt nichts, was er nicht weiß. Vielleicht hat er schon einen Privatdetektiv engagiert, der uns bis hierher gefolgt ist. Es hat mich schon überrascht, dass er die Heiratsurkunde nicht sehen wollte.“
Douglas Wolfe würde nichts dergleichen tun. Er würde eine Niederlage nie zugeben – jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit. „Ich bleibe.“ Dominic begann, die Krawatte zu lösen.
„Hör sofort damit auf!“
„Womit?“
„Dich auszuziehen.“
„Was ist los mit dir?“, fragte er spöttisch. „Letztes Mal konntest du es doch kaum erwarten.“ Er nahm die Krawatte ab und legte sie über einen Stuhl. Dann begann er, das Hemd aufzuknöpfen.
Sierra wandte sich verlegen ab. „Das war einmal.“
„Wir sind verheiratet, Darling.“ Er blickte sie mit zusammengekniffenen Augen an. „Oder schläfst du nur mit alleinstehenden Männern?“
„Gut erraten. Mit Ehemännern hat man nur Ärger.“
„Heute darfst du. Immerhin bist du jetzt eine verheiratete Frau.“
Er zog sich das Hemd aus. Sierra rührte sich nicht. Verdammt noch mal, was sollte das? Wo war die heißblütige Sierra von vor drei Monaten geblieben? So hatte er sich seine Hochzeitsnacht jedenfalls nicht vorgestellt.
Er griff nach dem Gürtel und hörte, wie sie tief durchatmete. Jetzt war seine Geduld erschöpft. „Was ist los, Sierra? Wir verstehen uns fantastisch im Bett, nur deswegen haben wir doch geheiratet. Lass uns endlich Spaß haben.“
Sie sah ihn lange schweigend an, und er dachte schon, sie würde es abstreiten, aber dann nickte sie. „Das ist ein Grund gewesen.“
Verblüfft betrachtete er sie. Plötzlich verstand er, was sie meinte. „Ach ja, der Scheck. Eine halbe Million Dollar. Das hatte ich schon fast vergessen.“
„Es ist nicht so, wie du denkst.“ Die Ironie in seiner Stimme tat ihr weh. „Das Geld hatte nur am Rande damit zu tun.“
Er hätte sie gern gefragt, was sie damit machen wollte, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. „Gut. Warum wehrst du dich dann? Wir wollen es doch beide. Oder stehst du nur auf One-Night-Stands?“
„Natürlich nicht.“
„Hast du Angst?“
Er hatte ihren wunden Punkt getroffen. Ihr wütender Blick hätte manch anderen Mann in die Flucht geschlagen. „Tatsächlich? Dann beweise es mir.“
Zuerst reagierte sie nicht. Dominic hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als er plötzlich etwas in ihren Augen entdeckte, das er schon einmal gesehen hatte – in dieser einen unvergesslichen Nacht vor drei Monaten. Sie schenkte ihm ein verführerisches Lächeln, ging zum Stuhl und nahm die Krawatte. Betont langsam kam sie dann auf Dominic zu. „Weißt du noch, was ich damit gemacht habe?“, flüsterte sie verheißungsvoll, und er spürte, wie die Begierde in ihm langsam die Oberhand gewann.
Sie hätten zu Dominic gehen sollen. Sierras enger, harter Futon war nicht gerade geeignet für eine heiße Liebesnacht. Dominic besaß bestimmt ein riesiges, luxuriöses Wasserbett. Egal, dachte sie, sie würden sowieso nicht merken, wo sie sich befanden.
Keiner von ihnen hatte die Nacht in dem Hotel in Kansas vergessen können, und sie hatten nur einen Wunsch: Sie wollten sie wiederholen. Es war, als wären sie von einer riesigen Flutwelle gepackt und fortgespült worden. Zwischen ihnen stimmte einfach alles. Sie
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