Romana Exklusiv 0172
verunsichert. Maxie nutzte die Gelegenheit, indem sie sich aufsetzte, ihr langes blondes Haar schüttelte und sich streckte, so dass das enge blaue Nachtkleid voll zur Geltung kam.
„Wie findest du es?“, fragte sie fröhlich.
Eine dunkle Röte überzog seine Wangen, und seine Augen funkelten ungläubig. „Wo, zum Teufel, bist du gewesen?“, fuhr er sie an, während er auf sie zukam. „Ich bin nach Chymos zurückgeflogen und musste dann feststellen, dass du die Insel bereits verlassen hattest.“
„Das habe ich nicht gewusst“, erwiderte Maxie bestürzt.
„Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?“
„Und warum hast du mir nicht gesagt, dass du wiederkommst? Ich konnte dich nicht anrufen. Keiner der Angestellten hat Englisch gesprochen, und ich hatte deine Nummer nicht …“
Angelos erstarrte. „Was soll das heißen, du hast meine Nummer nicht?“
„Na ja, du stehst nicht im Telefonbuch, und deine Mitarbeiter werden sie sicher nicht jedem geben …“
„ Theos … Du bist aber nicht jeder!“, unterbrach er sie außer sich vor Zorn. „Ich will immer wissen, wo du dich gerade aufhältst!“
Sie war überglücklich. Er hatte sie vermisst. „Am besten gibst du mir eine Nummer, unter der ich dich erreichen kann“, erwiderte sie sanft. „Es tut mir leid, aber ich wusste nicht, dass du so besitzergreifend sein kannst …“
Seine Augen glühten förmlich. „Ich bin nicht besitzergreifend. Ich wollte nur wissen, wo du bist.“
„Und woher sollte ich das ahnen?“
Entnervt strich er sich durchs Haar. „Du wirst nie wieder wegfahren, ohne mir vorher zu sagen, wohin. Ist das klar?“ Er nahm einen vergoldeten Füller aus der Brusttasche seiner Smokingjacke und ging zum Nachttisch.
Zu ihrer Bestürzung benutzte er die Rückseite ihrer Fehlerliste, die sie umgedreht darauf hatte liegen lassen, zum Schreiben. „Was machst du da?“
„Ich schreibe alle Nummern auf, unter denen du mich erreichen kannst. Meine Handynummer, meine Durchwahl in der Firma, die Nummer von meinem Apartment, die der Autotelefone … Du wirst also nie wieder behaupten können, du hättest dich nicht mit mir in Verbindung setzen können.“
Fasziniert beobachtete Maxie, wie Angelos die vielen Nummern notierte. Zum Glück war ihm noch nicht in den Sinn gekommen, die Seite umzudrehen.
„Die Nachricht, dass du wieder in London bist, hat mich erreicht, als ich eine Gruppe japanischer Industrieller unterhalten habe“, erklärte er schroff. „Ich musste den ganzen verdammten Abend warten, bis ich herkommen konnte!“
„Wenn ich das geahnt hätte!“ Sie versuchte, die Glücksgefühle zu unterdrücken, die sie durchfluteten. Angelos war nicht mehr distanziert. Die Erkenntnis, dass sie nicht untätig herumsaß und auf seine Rückkehr wartete, war eine Herausforderung für ihn gewesen. Und dass er nicht gewusst hatte, wo sie steckte und wann und wo sie wieder auftauchen würde, hatte ihn frustriert.
Er schrieb immer noch. Plötzlich verharrte er mitten in der Bewegung und warf ihr einen misstrauischen Blick zu. „Du warst in Rom und Paris … Mit wem warst du zusammen?“
„Ich war allein.“ Gekränkt sah sie ihn an.
Nun wirkte er nicht mehr ganz so angespannt. „Ich war ganz schön wütend auf dich …“
„Ich würde dir ja gern einen Drink anbieten, aber ich fürchte, die Schränke sind alle leer“, meinte sie.
„Sicher. Ich hatte ja nicht damit gerechnet, dass du hier einziehst.“
Maxie runzelte die Stirn. „Wie kannst du so etwas sagen? Es ist doch offensichtlich, dass das Apartment für mich umgestaltet wurde.“
Angelos legte den Stift weg und richtete sich auf. „Das war, bevor wir geheiratet haben … Seitdem hat sich einiges geändert.“
„Tatsächlich?“
Er presste die Lippen zusammen. „Ich habe nachgedacht. Du kannst mit zu mir kommen. Ich werde eine Notiz in die Zeitung setzen lassen, dass wir geheiratet haben …“
„Nein. Mir gefällt es so, wie es ist.“ Noch nie im Leben war ihr etwas so schwer gefallen, wie das zu sagen, doch sie wollte sich ihm nicht aufdrängen. „Ich liebe dieses Apartment und bin auch gern allein. Und es hat keinen Sinn, die Medien zu informieren, wenn wir uns in einigen Monaten trennen.“
Angelos betrachtete sie aufmerksam. Dann kniff er plötzlich die Augen zusammen, und ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. „Also gut, einverstanden. Du bist sehr vernünftig.“
Maxie war entsetzt. Er wirkte erleichtert. Offenbar glaubte er noch immer nicht
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