Romana Exklusiv 0172
verbergen.
Rosa legte den Arm um Harriet und lächelte ihrer Großmutter zu, die über die große Ähnlichkeit zwischen ihnen offenbar sehr verblüfft war. „Ist das nicht unglaublich, Nonna? Ich möchte dir meinen Cousin Leo vorstellen, Claire.“
Leo verneigte sich höflich und sprach Claire sein Mitgefühl aus. „Ich hoffe, wir stören nicht“, sagte er ernst.
Claire versicherte ihm, dass ihr die Fortinaris willkommen seien, und lud sie ein, sie nach Hause zu begleiten, wo sich alle Trauergäste versammeln würden.
Fragend sah Leo seine Großmutter an. „Das kommt etwas überraschend.“
„Wir würden uns wirklich sehr freuen“, bekräftigte Claire und lächelte einladend. „Es ist wirklich sehr nett von Ihnen, unter diesen Umständen überhaupt bei uns zu sein.“
Auf der Rückfahrt zum Haus wollten Kitty und Tim alles über die Fortinaris wissen, doch Harriet berichtete nur vage von ihrer Reise in die Toskana.
„Rosa Mostyn muss verrückt geworden sein, zu denken, du würdest die ganze Familie täuschen können“, sagte Kitty unverblümt.
„Und doch ist es Harriet gelungen“, gab Claire zu bedenken. „Zum Glück ist Pascal Tavernier wieder aufgetaucht, und alle Probleme haben sich in Wohlgefallen aufgelöst.“
Das konnte Harriet nicht unbedingt unterstreichen. Den ganzen Nachmittag lang ließ Leo sie keine Sekunde aus den Augen, selbst wenn er sich mit anderen Gästen unterhielt.
„Leo ist ganz offensichtlich völlig verrückt nach dir, Harriet“, flüsterte Rosa ihr in der Küche zu. „Er kann den Blick nicht von dir abwenden.“
„Ach, er ist nur über unsere Ähnlichkeit verblüfft.“ Harriet nahm ein Tablett vom Küchentisch. „Machst du mir bitte die Tür auf?“
„Ähnlichkeit! Dass ich nicht lache!“ Rosa folgte ihr mit weiteren Speisen. „Er kann uns auseinanderhalten, nicht nur, weil ich schwanger bin. Mich behandelt er von oben herab, wie eh und je, aber in dich ist er bis über beide Ohren verknallt, Harriet Foster.“
Ihre Anspannung wuchs mit jeder Minute. Nachdem schließlich alle Nachbarn gegangen waren, war Harriet fast erleichtert, als sie feststellte, dass Leo im Korridor hinter ihr stand.
„Ich muss dich sprechen, Harriet“, sagte er drängend in seiner Muttersprache. „Unter vier Augen.“
„Warum?“
„Wenn ich einen Moment lang mit dir allein sein kann, erkläre ich es dir.“
„Das geht nicht, Leo. Wann fliegst du zurück?“
„Morgen früh. Nonna bleibt bis zur Hochzeit hier.“
„Kommst du auch?“
„Möchtest du das gern?“ Er kam näher.
„Darum geht es nicht. Es ist Rosas Hochzeit, sie möchte gern, dass du auch dabei bist.“
„Wenn du das auch möchtest, komme ich.“ Leo streichelte zärtlich ihre Wange. „Du bist so blass, Harriet.“
„Mir geht es gut.“ Harriet wich zurück. „Es war nur etwas hektisch in den letzten Tagen.“
„Du warst vorhin völlig fassungslos, als du mich entdeckt hast. Vielleicht wäre es dir lieber gewesen, wenn ich nicht gekommen wäre“, meinte er leise. Was sie in seinem Blick las, ließ sie schwindlig werden.
„Es war sehr nett von dir und deiner Großmutter, sich herzubemühen“, sagte sie höflich.
„Für mich war das eine sehr günstige Gelegenheit, dich wiederzusehen. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet, Harriet. Freust du dich, mich zu sehen?“
„Bei unserer letzten Begegnung warst du schrecklich wütend auf mich. Wie kannst du von mir erwarten, dass ich mich freue?“
„Ach, hier seid ihr“, rief Kitty und hielt einladend die Tür zum Wohnzimmer auf. „Jetzt musst du dich aber endlich mal setzen, Harriet. Du arbeitest schon seit Stunden. Was möchten Sie trinken, Leo? Leider können wir Ihnen keinen Fortinari Classico anbieten, aber Tim hat einen Maltwhisky mitgebracht.“
Signora Fortinari und Claire Foster saßen auf dem Sofa und unterhielten sich über Rosas kleinen Neffen und die bevorstehende Hochzeit. „Ich hatte eigentlich immer gehofft, dass Rosa und Leo eines Tages heiraten“, sagte Signora Fortinari und lächelte vergnügt.
„Das ist keine gute Idee, Nonna“, widersprach Rosa und zwinkerte Leo viel sagend zu. „Zumal Leo und ich Cousine und Cousin ersten Grades sind.“
Ihre Großmutter lachte amüsiert. „Na ja, es wird sicher am besten sein, wie es jetzt ist. Pascal hat mir versprochen, gut auf dich aufzupassen. Und ich glaube ihm aufs Wort.“
„Danke, Madame“, sagte Pascal und verneigte sich. Rosa lächelte ihn so bewundernd an, dass Leo
Weitere Kostenlose Bücher