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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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berittenen Stierkämpfer nennt. Es ist sehr gefährlich, und die Reiter müssen sehr geschickt sein.“
    Seit Davina sich zu ihm an den Frühstückstisch gesetzt hatte, erwähnte Carlos Ruy jetzt zum ersten Mal. Sie war froh, dass er von ihr nicht hatte wissen wollen, wie Ruy auf die Flirterei reagiert hatte. Ihr war klar, dass er nur helfen und bei Ruy eine Reaktion auslösen wollte. Doch zuerst musste ein Funke da sein, damit ein Brand entstehen konnte, und Ruy empfand absolut nichts für sie.
    „Ruy und Cadiz waren ein gutes Team. Heute Nachmittag in Ronda werden Sie selbst sehen können, wie geschickt die rejoneadores sein müssen, obwohl keiner von den Reitern so gut ist wie Ruy“, fügte Carlos hinzu.
    „Warum hat er es aufgegeben?“, fragte sie geistesabwesend und erbebte, während sie die kräftigen Tiere betrachtete, die hinter den elektrischen Zäunen grasten. Carlos hatte ihr erklärt, es sei für einen gereizten, nervösen Stier kein Problem, einen Zaun niederzutrampeln.
    Er zuckte die Schultern. „Ich habe ihn einmal gefragt, und er hat gesagt, er würde lieber Leben entstehen lassen, statt es zu zerstören. Doch da man als Spanier so etwas im Zusammenhang mit Stierkämpfen nicht denkt und erst recht nicht ausspricht, wollte er nicht, dass es jemand erfuhr. Wir waren damals sehr eng befreundet, und ich habe verstanden, was er meinte. Zwischen einem Stier und dem Matador besteht eine seltsame Beziehung, beide wissen, dass einer von ihnen sterben muss. Deshalb haben in einem guten Stierkampf Mensch und Tier sehr viel Respekt voreinander. Es tut mir jedes Mal sehr Leid, wenn ich einen guten Stier töten muss.“
    Davina bekam Herzklopfen. Die spitzen Hörner der Stiere machten ihr Angst. Sie versuchte sich vorzustellen, wie in früheren Zeiten die jungen Männer die Stiere bei den Hörner gepackt und den Tieren auf den Rücken gesprungen waren. Verglichen damit waren die modernen Sportarten trotz des intensiven Trainings harmlos. Und sie konnte auch nicht vergessen, dass Ruy von so einem Tier verletzt worden war.
    Als Dolores’ Mann mit zwei anderen Männern anfing, die Stiere auseinanderzutreiben, liefen einige auf Davina und Carlos zu.
    „Bleiben Sie ganz ruhig stehen“, forderte Carlos sie auf, obwohl sich der elektrische Zaun zwischen ihnen und den Tieren befand. „Auch wenn man sich nur ganz kurz bewegt, lenkt man sie ab, und sie werden auf einen aufmerksam. Ich möchte nicht gern ohne meine Ausrüstung beweisen müssen, dass ich mit einem Stier fertig werde.“
    Davina musste lachen. Und das hatte Carlos auch beabsichtigt. Trotzdem hatte sie Angst. Die Stiere mussten den nicht eingezäunten Hof überqueren, ehe sie zum Abtransport in die Boxen gesperrt werden konnten. Deshalb stimmte sie sogleich zu, als Carlos sie am Arm packte und vorschlug, ins Haus zu gehen.
    „Sie haben an Ruy gedacht, stimmt’s?“, fragte er freundlich.
    Sie nickte. „Haben Sie eigentlich keine Angst?“
    „Weil es mir vielleicht eines Tages genauso ergehen könnte wie ihm?“ Carlos’ Stimme klang nachdenklich. „Natürlich kann man solche Gedanken nicht verdrängen. Aber liegt nicht auch in der Gefahr der besondere Reiz? Ist es nicht faszinierend, den Hauch des Todes so nah zu spüren, dass man das Gefühl hat, er berühre einen schon? Und dann freut man sich wie wahnsinnig, wieder einmal davongekommen zu sein. Es ist jedoch ernüchternd, Ruy in seinem jetzigen Zustand zu sehen. Ich erinnere mich noch gut an unsere Studentenjahre in Sevilla. Er war immer ein unglaublich attraktiver Mann und ständig von schönen jungen Frauen umgeben.“ Er zuckte die Schultern und lächelte wehmütig.
    „Ruy war jedoch trotz seines Charmes ein sehr ernsthafter Mensch“, fuhr er fort. „Die Verantwortung, die ihm schon früh auferlegt wurde, hat ihn geprägt. Er war erst fünfzehn, als sein Vater starb, und er musste rasch erwachsen werden. Ich habe mich sehr für ihn gefreut, als ich erfuhr, dass er eine Engländerin geheiratet hat. Man hat mir erzählt, seine Frau sei sehr scheu und ihr Haar habe die Farbe von Sand, der im Mondschein schimmert. Obwohl er arrogant und überheblich wirkt, sehnt er sich nach Liebe, er braucht das Gefühl, geliebt zu werden. Er wäre nie mit einer rein sexuellen Beziehung zufrieden. Dafür empfindet er viel zu tief.“
    Wahrscheinlich hat er recht, tragisch ist nur, dass Ruy sich nach Carmelitas Liebe sehnt, aber nicht nach meiner, dachte Davina schmerzerfüllt.
    Vor dem Haus kam ihnen Jamie

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