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Romana Exklusiv 0176

Romana Exklusiv 0176

Titel: Romana Exklusiv 0176 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters , Lynne Graham , Carole Mortimer
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angerufen. Er hat mir den Grund für Ihr Zuspätkommen erklärt.“ Er führte Merry zum Lift.
    „Und Sie haben auf mich gewartet?“ Merry konnte es nicht fassen.
    „Natürlich.“
    „Die Rolle ist nicht vergeben?“
    „Noch nicht.“
    Sie betraten ein verdunkeltes Studio. Nur auf der Bühne brannte eine Lampe. Merry fühlte sich plötzlich sehr nervös. Aus irgendeinem Grund schien ihr dieses Vorsprechen wichtiger als alles andere vorher.
    Ein junger Schauspieler erhob sich, als sie mit Simon auf die Bühne trat. Merry nickte ihm zu.
    „Bringen wir es endlich hinter uns“, rief eine unfreundliche Stimme aus dem Dunkel des Zuschauerraums. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“
    Merry erstarrte beim Klang dieser Stimme. Aber wahrscheinlich klang jede Stimme in einem großen, leeren Saal so prägnant. Sie widmete ihre Aufmerksamkeit Simon, der ihr die Szene erklärte. Sie hätte einen Streit mit ihren Eltern und fühlte sich abgelehnt. Dann wandte sie sich einem Mann zu, suchte bei ihm die verloren geglaubte Zuneigung. Der Schauspieler, mit dem Merry die Szene spielen sollte, hieß Patrick O’Shea.
    „Viel Glück“, flüsterte Simon.
    „Wir warten“, tönte wieder die sonore Stimme aus dem Parkett.
    Wieder lauschte Merry angestrengt. Könnte es …
    „Merry!“, drängte Simon.
    „Entschuldigung.“ Sie las noch einmal ihren Text durch. „Fertig.“
    Sie war gut. Zumindest müsste ich eine echte Chance haben, dachte Merry triumphierend, als die Szene zu Ende war. Freudig wandte sie sich um und erstarrte. Die Stimme aus dem Dunkeln, der Mann, der langsam auf sie zukam, war … Gideon.
    Leise unterhielt er sich mit Simon. Merry würdigte er keines Blicks. Dann verließ er das Studio, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Sie fühlte sich ganz schwach. Sie hatte für Gideons Film vorgesprochen! Noch vor wenigen Tagen hatte sie vor ihm geprahlt, die Rolle sei ihr sicher! Wie musste er über sie gelacht haben! Nun, sie wollte nicht warten, bis Simon ihr sagte, dass sie die Rolle nicht bekam. Gideon nahm natürlich an, Anthea habe diesen Termin arrangiert. Vielleicht war Anthea wirklich die interessierte Partei, von der Simon letzte Woche gesprochen hatte.
    „Sie waren sehr gut, Merry …“
    Merry wartete nicht auf das unvermeidliche Aber …
    „Wo ist Gideon hingegangen?“, fragte sie ungeduldig.
    „In sein Büro …“
    „Wo ist das?“
    „Eine Etage höher, dritte Tür links. Aber …“
    „Entschuldigen Sie mich“, unterbrach sie ihn. „Ich muss mit Gideon sprechen.“ Sie hörte nicht auf Simons Einwände, sondern rannte aus dem Studio und stürmte die Treppe hinauf. Ohne anzuklopfen, platzte sie in Gideons Büro. Er musste sie anhören!
    Er saß hinter einem riesigen, lederbezogenen Schreibtisch. Und er war allein.
    Merry ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. Sie stemmte die Hände auf die Schreibtischplatte und starrte ihn an. „Ich war gut!“, schrie sie heftig. „Du hast kein Recht, mich abzulehnen, nur weil ich Meredith Charles bin. Und falls Anthea dies arrangiert haben sollte, so kann ich dir versichern …“
    „Das hat sie nicht.“
    Es nahm Merry den Wind aus den Segeln. „Das weißt du?“
    „Ja. Weil ich es selbst arrangiert habe.“ Herausfordernd sah er sie an.
    „Du?“
    „Aber warum? War dein Wunsch, mich zu verletzen, so groß?“ Tränen füllten ihre Augen. „Hasst du mich so sehr? Warum lässt du mich das durchmachen, nur um die Rolle dann einer anderen zu geben?“
    „Ich hasse dich überhaupt nicht“, entgegnete er ruhig. „Und es gibt keine anderen Bewerberinnen für diese Rolle. Du bist die Einzige, die vorsprechen durfte.“
    „Aber Simon sagte – das verstehe ich nicht …“
    „Ich auch nicht“, meinte Gideon stirnrunzelnd. „Hat Simon dir nicht gesagt, dass du die Rolle bekommst?“
    „Nein, er … ich ließ ihm keine Zeit dazu. Ich wollte unbedingt mit dir sprechen.“
    „Worüber?“, fragte er kalt.
    Alles, was Gideon soeben gesagt hatte, war für Merry ungeheuer verwirrend. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen.
    „Ich dachte … ich hätte nie … warum hast du das getan, Gideon? Du sagtest doch immer, ich könne nicht spielen.“
    „Das habe ich nie behauptet“, bestritt er. „Bob Hassall hat mir Aufzeichnungen von Proben zu House of Grent gezeigt. Du warst sehr gut. Und die Szene eben mit O’Shea war hervorragend.“
    „Also bekomme ich die Rolle?“
    „Du hast sie“, nickte er. „Leider muss ich gestehen, dass du sie auf jeden

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