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Romana Exklusiv 0176

Romana Exklusiv 0176

Titel: Romana Exklusiv 0176 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters , Lynne Graham , Carole Mortimer
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hatte kein Recht auf Gideon, das hatte er ihr deutlich zu verstehen gegeben.
    Sie stieg aus dem Bett. Durch ihren seidigen Pyjama fühlte sie sich hinreichend bekleidet, Gideon hatte sie schon nackter gesehen. Die Postkarten steckten irgendwo in ihrer Handtasche, und sie brauchte eine Weile, um sie zu finden. Die ganze Zeit spürte sie Gideons Blick im Rücken. Endlich hatte sie die Karten. Als sie sich umdrehte, überraschte sie Gideon, der sie mit einem seltsamen Blick umfing. Wie ertappt riss er ihr die Karten aus der Hand und ging.
    „Einen schönen Tag“, sagte sie sanft.
    „Danke. Hol dir keinen Sonnenbrand“, erwiderte er und verschwand.
    Ihm ist es doch egal, ob ich aussehe wie eine Rothaut, dachte Merry. Verdammter Kerl! Da hieß es immer, die Liebe sei das Schönste, was es im Leben gibt, aber ihr war den ganzen Tag nach Heulen zumute.
    Und das tat sie denn auch. Sie weinte immer noch lautlos in ihr Kissen, als die Tür leise geöffnet wurde.
    „Ich habe angeklopft, aber – meine Liebe!“ Anthea Steeles besorgte Stimme unterbrach das Schluchzen. Sie setzte sich an Merrys Bett. „Liebes, was fehlt Ihnen?“, fragte sie sanft. „Soll ich Gideon holen? Ich glaube, er ist noch an Bord und …“
    „Nein!“ Merry wandte ihr das tränenüberströmte Gesicht zu. „Halten Sie ihn bloß nicht von seinem Ausflug nach Mykonos zurück! Ich möchte nicht, dass er auch nur eine Minute seines Vergnügens versäumt!“
    Anthea unterdrückte ein Lächeln. „Er nahm an, der Ausflug gestern habe Sie ermüdet“, tröstete sie.
    „Er hat mich gestern schon den ganzen Nachmittag allein gelassen, damit ich mich ausruhe. Ich bin nicht senil!“
    „Aber Sie waren krank.“
    „Nur eine Nacht.“
    Anthea konnte ihr Lächeln nicht länger zurückhalten. „Wenn es Sie irgendwie tröstet, auch Gideon schnauzt jeden an, der ihm in den Weg kommt.“
    „Tut er das?“ Merry versuchte, mit den Händen ihre Tränen zu trocknen.
    „Ja.“ Anthea reichte ihr ein Taschentuch. „Wenn ihr beide zusammenkommt, fliegen offenbar die Funken. Ich habe Gideon schon ewig nicht mehr so aufgebracht gesehen.“
    „Wütend, meinen Sie“, schniefte Merry.
    „Sehr.“ Anthea kicherte. „Im Laufe der Jahre ist Gideon ziemlich blasiert, vielleicht zynisch geworden. Sie haben ihn aus seiner Selbstzufriedenheit aufgerüttelt.“
    „Sie haben anscheinend nichts dagegen“, überlegte Merry.
    „Mir ist es sehr recht.“ Anthea sah zu, wie Merry ihre Kleidungsstücke für den Tag zurechtlegte. „Sein Vater denkt genauso. Samuel macht sich seit einiger Zeit Sorgen wegen Gideon. Lieben Sie Gideon?“, fragte sie direkt.
    Merry wurde feuerrot. Die Frage schockierte sie. „Ich … ich …“
    „Lassen Sie nur“, seufzte Anthea. „Ich hätte das nicht fragen dürfen.“
    Nur zu gern hätte Merry mit jemandem über ihre Gefühle gesprochen. Und wer wäre dafür geeigneter als ihre Mutter? Doch bis jetzt besaßen sie noch nicht diese Vertrautheit zueinander. Obwohl Merry Anthea wirklich mochte, war sie nicht sicher, ob sie je richtig wie Mutter und Tochter füreinander empfinden könnten.
    Anthea spürte Merrys Zögern und erhob sich. „Ich lasse Sie allein, damit Sie sich ankleiden können. Leisten Sie uns Gesellschaft, wenn Sie fertig sind.“
    Merry war erstaunt. „Sie gehen nicht mit den anderen an Land?“
    „Ich habe in diesem Monat so viele griechische Inseln gesehen, dass es mir für den Rest dieser Reise genügt“, sagte Anthea. „Heute werde ich mich nur ausruhen.“
    Sie sah wirklich müde aus. Auch der traurige Schatten um ihre Augen war wieder da. Merry erinnerte sich an den Nervenzusammenbruch, den Anthea ihretwegen vor noch nicht allzu langer Zeit gehabt hatte.
    „Ich komme bald herauf“, versprach sie. Heute war die ideale Gelegenheit, Anthea kennenzulernen, die, selbst noch ein halbes Kind, ihre Mutter geworden war.
    Sobald Anthea gegangen war, duschte Merry und kleidete sich an. Heute wählte sie weiße Shorts und ein grünes Sonnentop. Auf Make-up verzichtete sie ganz.

    Die meisten Liegen an Deck waren besetzt. Die Sonne schien, und der Himmel war strahlend blau. Die See glänzte silbern und lockend. Merry lehnte sich an die Reling und blickte nach Mykonos hinüber. In der Bucht schwammen einige Leute. Sie versuchte zu erkennen, ob Gideon darunter war, doch die Entfernung war zu groß.
    „Haben Sie … meine Güte!“, stammelte Samuel Steele, als Merry sich zu ihm umwandte. Er war plötzlich ganz blass geworden.

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