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Romana Exklusiv 0186

Romana Exklusiv 0186

Titel: Romana Exklusiv 0186 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mather , Michelle Reid , Violet Winspear
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Señora.“ Carlos wies auf den Stier, der sie aus kurzer Entfernung beobachtete. „Wir wollen die Tiere nicht irritieren. Ich begleite Sie in den Palast. Señor Enrique würde mir nie verzeihen, wenn Ihnen etwas zustieße.“
    Cassandra bezweifelte, dass es Enrique interessierte, was mit ihr geschah. Das Leben wäre für ihn bestimmt unkomplizierter, wenn sie allein nach England zurückfliegen würde. Da er jetzt wusste, dass David sein Sohn war, hatte er einen Grund mehr, den Jungen bei sich behalten zu wollen.
    Wie David reagieren würde, wenn er vor die Wahl gestellt wurde, wusste sie nicht. Er liebte sie natürlich. Aber er war auch sehr gern hier auf Tuarega. Und wenn Enrique ihm erklärte, dass alles eines Tages ihm gehören würde, was dann?
    Was wird David empfinden, wenn er die ganze Wahrheit erfährt?, überlegte sie deprimiert. Würde er ihr Vorwürfe machen? Oder würde er verstehen, in welchem Dilemma sie sich befunden hatte, nachdem die de Montoyas sie so schäbig behandelt hatten?
    Nein, wahrscheinlich nicht, denn für ihn gibt es nur Schwarz oder Weiß, gab sie sich sogleich die Antwort selbst. Für Lügen hatte er kein Verständnis, und das liebte sie so an ihm. Er war offen und ehrlich, und wenn er etwas angestellt hatte, stand er auch dazu. Was soll ich nur machen?,fragte sie sich zum x-ten Mal.
    An dem Abend rief ihr Vater an. Sie hatte in der Pension in Punta del Lobo Enriques Adresse angegeben, falls jemand sie dringend erreichen musste. Ihrem Vater hatte sie nicht sagen wollen, wo sie sich jetzt aufhielt. Ihr war klar, dass er es nicht billigte, und sie hatte keine Lust gehabt, ihm alles zu erklären. Stattdessen hatte sie nach ihrer Rückkehr mit ihm darüber reden wollen.
    „Was ist los, Cass?“, fragte ihr Vater sogleich, als sie sich meldete. „Du wolltest doch mit Antonios Familie keinen Kontakt aufnehmen.“
    „Das habe ich auch gar nicht getan“, entgegnete sie. „David wollte seine Verwandten kennenlernen. Er steht neben mir. Willst du mit ihm sprechen?“
    „Nein! Ich will wissen, warum du nach Tuarega umgezogen bist, ohne mich zu informieren“,antwortete ihr Vater kurz angebunden.
    Cassandra seufzte. „Hör mal, das können wir nicht am Telefon besprechen. In einigen Tagen sind wir wieder zu Hause, dann erzähle ich dir alles.“
    „Ist das mein Großvater?“, mischte David sich ein. „Lass mich mal mit ihm reden.“
    „Gleich.“ Sie hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. „Dad, gib mir die Chance, dir alles in Ruhe zu erzählen.“
    „Was willst du mir noch erzählen?“ Ihr Vater war zornig. „Du hast das alles geplant, stimmt’s, Cass? Das ganze Gerede darüber, dass du Angst davor hättest, jemandem von den de Montoyas zu begegnen, war reiner Unsinn.“
    „Nein.“ Cassandra war verletzt, dass er ihr so etwas zutraute. „Ich hatte keine Ahnung, dass David …“ Sie unterbrach sich. Es war nicht der richtige Zeitpunkt, ihrem Vater zu verraten, was ihr Sohn getan hatte.
    „Was wolltest du sagen? Willst du etwa behaupten, es sei Davids Idee gewesen?“
    „Ja, so war es.“ Sie seufzte wieder. „Ich gebe ihn dir, er kann es dir selbst erzählen.“
    David hielt den Hörer ans Ohr und rief begeistert aus: „Du solltest das hier mal sehen, Großvater! Es ist fantastisch. Wir haben einen Swimmingpool, es gibt viele Pferde und Hunderte von Stieren. Die sind klasse. Manchmal sind sie ein bisschen gefährlich, aber Onkel Enrique hat gesagt, wenn man vorsichtig ist, würden sie einem nichts tun.“
    „David!“ Cassandra hörte, wie ihr Vater versuchte, den Jungen zu beruhigen. „Gib mir bitte deine Mutter. Du kannst mir nach eurer Rückkehr alles erzählen.“
    „Aber, Großvater …“
    „Nicht jetzt, David. Gib mir deine Mutter. Der Anruf kostet mich ein halbes Vermögen.“
    Mürrisch reichte David Cassandra das Telefon. Dann schob er die Hände in die Taschen seiner Shorts und sah seine Mutter trotzig an. „Weshalb soll ich überhaupt mit ihm reden? Er hat sich noch nie für mich interessiert.“
    „Das stimmt nicht“, protestierte Cassandra und legte rasch die Hand über die Sprechmuschel. „Dein Großvater war immer für dich da. Er ist nur beunruhigt, weil wir aus der Pension ausgezogen sind, ohne es ihm mitzuteilen. Das ist alles. Mach dich fertig, es ist Zeit, dass du ins Bett gehst.“
    Schweigend verließ David den Raum. Cassandra hatte das Gefühl, von einer Krise in die nächste zu geraten. Jeder machte sie momentan zum Sündenbock.
    Dann

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