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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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ich würde es nicht versuchen?“
    Leo lächelte spöttisch. „Das Dossier, Tansy. In Ihrer kostbaren Freizeit singen Sie in Krankenhäusern und Altenheimen, und erst vor ein paar Tagen haben es Sie riskiert, Ihre Einnahmen zu verlieren, und sind einem Mann zu Hilfe geeilt, der einen Herzinfarkt erlitten hatte.“
    „Ihr Detektiv hat ruhig zugesehen, wie ich ausgeraubt wurde?“, brauste Tansy auf.
    „Er war der Mann, der damals angehalten hat“, sagte Leo scharf. „Ich wusste nicht, dass Ihnen das Geld wirklich gestohlen wurde. Wie viel war es?“
    „Oh, das spielt keine Rolle.“ Tansy erinnerte sich an den stämmigen Mann mittleren Alters mit dem sympathischen Gesicht. Sie war wirklich erleichtert gewesen, als er dazugekommen war, weil er gewusst hatte, was zu tun gewesen war. Das bewies, dass man niemandem mehr trauen durfte. „Vielleicht mache ich für die Familie Dacre eine Ausnahme und vergesse meine Weichherzigkeit. Sie können mich nicht daran hindern, Ihrer Stiefmutter alles zu erzählen, was ich will.“
    „Ich kann.“
    „Wie?“
    „Mit Drohungen“, erwiderte Leo gleichmütig.
    Tansy lächelte boshaft. „Mir können Sie nicht drohen.“
    Er fuhr auf einen Parkplatz mit Blick auf eine Bucht, wo Pohutukawabäume wie karmesinrote Juwelen in der Sonne leuchteten und einen atemberaubenden Kontrast zum weißen Strand und aquamarinblauen Meer bildeten. Eine Inselgruppe lag vor der Küste, Kawau im Norden war die letzte und größte Insel der Reihe. Zum offenen Meer hin war undeutlich Cuvier Island zu erkennen, auf halbem Weg zwischen der Halbinsel Coromandel und Great Barrier Island, sechzig Meilen entfernt.
    „Das hängt ganz von der Drohung ab“, sagte Leo. „Ich finde Sie faszinierend. So klein und dennoch so leidenschaftlich, so lebendig. Ich möchte ergründen, welche Gedanken und Gefühle sich hinter Ihrem blassen, stolzen Gesicht verbergen.“
    Seine Stimme machte Tansy nervös und erregte sie gleichzeitig.
    „Sie wollen mich nicht begehren, tun es aber, Tansy. Man sieht es.“
    Tansy atmete zittrig ein und schlug die Hände vors Gesicht.
    „Das ist völlig normal und natürlich“, sprach Leo weiter. „Sie haben alles getan, um es vor jedem, auch Ihnen selbst, zu verbergen, aber Sie haben Wünsche und Bedürfnisse. Warum geben Sie ihnen nicht nach?“
    Jetzt wusste Tansy, womit er ihr drohen konnte. Wenn sie Grace erzählte, dass er sie entführt hatte, würde Leo sie verführen. Und sie könnte nicht widerstehen.
    In der Nacht hatte sie einen kleinen Schluck Leidenschaft gekostet, nun bot Leo ihr die ganze tödliche Tasse an. Wenn er ihre Schwäche für ihn gegen sie verwandte, würde sie mit zerstörtem Selbstbild und gebrochenem Herzen zurückbleiben.
    Weil sie nicht ihrer Lust nachgeben und dann gehen konnte. Sie machte keine halben Sachen. Sie hatte sich mit all ihrer Leidenschaft der Musik gewidmet, weil das sicherer war, als sich zu verlieben. Instinktiv wusste sie, dass sie nicht fähig sein würde, ihre Gefühle zu unterdrücken oder zu mäßigen.
    Und obwohl sie sich eingeredet hatte, sie würde Leo verachten, hatte sie sich ein kleines bisschen in ihn verliebt. Jetzt sagte ihr seine Drohung noch einmal, dass er es nicht wert war.
    „Ich hatte nie die Absicht, es Ihrer Stiefmutter zu erzählen“, erklärte sie kühl.
    Leo siegte nicht mit Anstand. „Und dass Ricky drogensüchtig ist?“
    „Auch nicht.“
    „Gut.“ Leo nickte und fuhr zurück auf die Straße. „Grace glaubt, es sei nur eine Phase, die Ricky durchmacht.“
    „Sie meinen, Sie haben sie davon überzeugt.“
    „Ich werde alles tun, was nötig ist. Wenn Grace wüsste, dass er Drogen nimmt, würde sie aufgeben und sterben.“
    Erst jetzt begriff Tansy, wie viel Leo für den Seelenfrieden seiner Stiefmutter tun würde. Er würde sogar eine Frau verführen, die er nicht mochte, die er für ein ehemaliges Straßenmädchen hielt.
    Kurze Zeit später bog Leo von der Hauptstraße auf einen Schotterweg ab, der an einer Bucht mit einigen vorgelagerten Inseln endete. Am anderen Ende des Strands, eine halbe Meile entfernt, stand ein Bauernhaus. Ein Anlegesteg führte über den weißen Sand ins Meer, am Fuß der Treppe war ein Boot vertäut. Zwei große Möwen saßen auf den verwitterten Holzbrettern. Als Leo aus dem Auto stieg, flog eine davon.
    Leo kam herum und öffnete die Beifahrertür. „Machen Sie sich nicht die Mühe davonzulaufen. Die Schedewys sind heute nicht zu Hause.“
    „Passen Sie gut auf, was hinter

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