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Romana Exklusiv 0187

Romana Exklusiv 0187

Titel: Romana Exklusiv 0187 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Taylor , Jayne Bauling , Robyn Donald
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zusammengebrochen. Ich weiß, das klingt abgedroschen, aber mir kam es wirklich so vor, als wäre mir eine Hälfte meines Lebens geraubt worden. Nun, ich hatte meinen Vater, wir waren gute Freunde. Er konnte das nicht so gut zeigen, doch er liebte mich. Ein paar Jahre später hat er Grace geheiratet, und obwohl ich zuerst misstrauisch war, habe ich bald erkannt, dass sich ein Junge keine bessere Stiefmutter wünschen könnte. Sie hat nie versucht, meine Mutter zu ersetzen – sie war ja auch zu jung, um mir eine zu sein. Grace war wie eine große Schwester für mich, eine, die mit mir spielte und lachte und mich liebte.“
    Was die innige Beziehung zwischen ihnen erklärte. Tansy fühlte sich wieder schuldig, denn jetzt wurde ihr klar, wie krank Grace war. Sie sah viel älter aus, als sie sein musste.
    „Und so ging das Leben weiter wie bisher, nur dass wir nach Christchurch umzogen und Ricky geboren wurde. Er war ein lebhaftes, glückliches, liebes Kind, sogar während er mit dem Tode rang. Ich fand mich zu erwachsen, um an Babys interessiert zu sein, doch als Grace nach der Geburt mit ihm aus dem Krankenhaus nach Hause kam, legte sie ihn mir in die Arme. Ricky hat mit seiner Hand meinen Zeigefinger umklammert, und ich schwöre, er hat mich angelächelt. Damit war mein Widerstand gebrochen.“
    Tansy senkte den Blick. Je mehr sie über die Familie erfuhr, desto schlechter fühlte sie sich, weil sie Grace nicht half.
    „Hast du deinen Tee ausgetrunken?“, fragte Leo.
    „Ja. Danke. Wirklich eine nette Idee von dir.“
    „Gut.“ Er stand auf und stellte das Teegeschirr aufs Tablett. „Du siehst in dem Nachthemd ganz bezaubernd aus.“
    Tansy hatte völlig vergessen, dass sie nur ein Nachthemd trug, was zeigte, wie verwirrt sie war.
    „Schlaf schön.“ Leise lachend verließ Leo die Terrasse.
    Tansy flüchtete in ihr Zimmer und schaltete das Licht aus. O Rick, dachte sie, du weißt ja nicht, was du getan hast, als du mich hast versprechen lassen, nichts zu sagen!
    Natürlich hatte er es gewusst. Deshalb hatte er ihr das Versprechen abgenommen. Rick kannte seinen Bruder nur zu gut.
    Seltsamerweise verliefen die folgenden Tage friedlich. Nach der Kälte in Wellington war es herrlich, in der heißen Sonne am Strand zu liegen.
    Tansy erlaubte sich, einmal so richtig zu faulenzen, nicht an die Zukunft und nicht an die Vergangenheit zu denken. Ein ruhiger Tag folgte dem anderen, aber ungetrübt war ihre Ferienstimmung nicht. Grace schien immer dünner zu werden, und Frankie verhielt sich ihr, Tansy, gegenüber weiter reserviert. Tansy sagte sich, dass es ihr nichts ausmache, doch es tat weh.
    Die Versuchung, Ricks Aufenthaltsort zu verraten, wurde unerträglich groß. Tansy war wirklich froh, dass sie im Camp angerufen hatte. Nur das unverblümte Urteil des Leiters über Ricks Fortschritte ließ sie stumm bleiben.
    Sie war noch immer überzeugt, dass ihr Schweigen das Beste für Rick sei, nur begriff sie jetzt, dass keine Entscheidung für sich allein stand. Es war leicht gewesen, solange sie Grace noch nicht gekannt hatte. Jetzt, da sie die kranke Frau und ihre Angst um ihren Sohn gesehen hatte, konnte sich Tansy nicht länger damit trösten, dass sie recht hatte.
    Und sie war ständig mit Grace zusammen, weil Leo die meiste Zeit in seinem Büro war.
    Keine leidenschaftlichen Küsse mehr. Er forderte sie auf, mit ihm schwimmen zu gehen, bestand darauf, dass sie sich nach dem Abendessen noch mit der Familie auf die Terrasse setzte, redete mit ihr und gab ihr Bücher, von denen er dachte, sie würde sie gern lesen. Er bestellte ihr sogar einen Satz CDs, für den Fall, dass ihr die im Haus vorhandenen nicht reichten, und machte sie mit dem Verwalter, dessen Frau und den zwei Söhnen im Highschoolalter bekannt, aber Leo sagte nie etwas Persönliches zu ihr.
    Sie redete sich ein, froh über seine Zurückhaltung zu sein, musste sich jedoch in schwachen Momenten eingestehen, dass sie auch verärgert war.
    Eines Nachmittags glitt eine Jacht in die Bucht und legte am Pier an.
    „Oh, es sind die Sullivans.“ Grace lebte auf. „Sie sind alte Freunde von uns.“
    Sie waren freundlich, sehr leutselig, küssten Grace und Leo, nickten Frankie zu und schüttelten Tansy die Hand. Nach ein paar Minuten übersah Tansy geflissentlich Leos warnenden Blick und entschuldigte sich, wie es Frankie schon vorher getan hatte.
    Tansy ging in die Küche und half Frankie, das Abendessen vorzubereiten, obwohl die Frau sie durch ihr Verhalten zu

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