Romana Exklusiv 0187
senkt die Kosten, und ich habe sie stets ermutigt, das Haus zu benutzen.“
„Das Anwesen gehört schließlich deiner Firma“, räumte sie bitter ein. „Werde ich hinausgeworfen, falls ich mich nicht verführen lasse?“
Er presste die Lippen zusammen. „Was glaubst du wohl?“
„Nein, in Anbetracht deines übertriebenen Verantwortungsgefühls für jeden in deiner Umgebung …“ Sie zögerte. „Ich meine, so wie du überzeugt bist, dass niemand ohne deine despotische Einmischung mit seinem Leben zurechtkommen würde, ganz zu schweigen von deiner absurden Idee, ich könnte Virginias Geschäft schaden, sobald du mich aus den Augen lässt …“
„Immerhin lasse ich Loris sein eigenes Leben führen, indem ich ihm keinen Auslandsjob angeboten habe, oder?“, erinnerte er sie. „Ich teile nämlich nicht gern, Bridget, und schon gar nicht die Gunst einer Frau. Daher erwarte ich, dass du ihn nicht mehr in dein Schlafzimmer lässt. Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, mein Schlafzimmer zum Schauplatz aller künftigen Ereignisse zu machen, da du bereits nächtelang in deinem um Loris geweint hast.“
„Nur eine Nacht“, beteuerte sie kühl. „Da es allerdings keinerlei ‚künftige Ereignisse‘ geben wird, können wir weiterhin in getrennten Zimmern schlafen.“
„Es wird sogar sehr viele Ereignisse geben, Bridget“, flüsterte er sanft. „Und ich glaube, du weißt es auch.“
Damit schien die Angelegenheit für Jordan vorerst beendet, denn er begann, Bridget über ihre Reise nach Madras auszufragen. Sie antwortete ihm höflich, obwohl die Begeisterung inzwischen erloschen war, die sie vorhin noch beflügelt hatte.
Erschöpft und innerlich aufgewühlt, verspürte sie grenzenlose Furcht vor der Zukunft. Was sollte sie nur tun, wenn Jordan tatsächlich versuchte, sie zu verführen, und sie nicht die Kraft fand, ihm zu widerstehen? Was würde dann passieren?
Am meisten beschäftigte sie jedoch das Problem, was mit ihr los war. Sie mochte Jordan nicht, hatte keinerlei romantisches Interesse an ihm – warum, um alles in der Welt, hatte sie vorhin so hilflos auf ihn reagiert? Bridget konnte einfach nicht glauben, dass sie von Natur aus so hemmungslos veranlagt war, das hätte sich schon viel früher herausstellen müssen, und sie hätte zumindest schon eine Affäre hinter sich gehabt, wenn nicht sogar eine ganze Reihe.
Es beunruhigte sie zutiefst, dass sie auf diese Fragen keine plausiblen Antworten hatte. Trotz ihrer Verwirrung wusste sie eines mit absoluter Sicherheit: Da sie sich nicht darauf verlassen konnte, Jordan zu widerstehen, musste sie irgendwie dafür sorgen, dass er keine Gelegenheit hatte, sie zu verführen.
Glücklicherweise würde sie am Freitagmorgen nach Varanasi reisen, sie musste also nur noch den folgenden Tag und die Nacht hinter sich bringen – leider hatte sie nicht die leiseste Ahnung, wie sie den unerträglich arroganten Mann ablenken sollte, der ihr gegenübersaß.
5. KAPITEL
„Wo warst du?“
Jordan kam aus dem Wohnzimmer in die Halle, als Bridget am folgenden Abend zurückkehrte. Seufzend schloss sie die Eingangstür hinter sich und wandte sich zu ihm um. Er wirkte sichtlich gereizt.
Ihre Glückssträhne hatte also ein Ende gefunden. Bridget war erst so spät zum Frühstück auf der Terrasse erschienen, dass er das Haus bereits verlassen hatte. Und als am Vormittag ihr neuer Freund aus der Botschaft angerufen hatte, um sie zum Dinner einzuladen, war in ihr die Hoffnung erwacht, das Schicksal könnte es gut mit ihr meinen und ihr helfen, Jordan aus dem Weg zu gehen. Sie hatte ihre Chance geschickt genutzt und Jolyon gebeten, sie von ihrem letzten Termin bei der Zollbehörde abzuholen.
„Ich war mit einem Freund zum Abendessen verabredet, den ich in der Botschaft kennengelernt habe“, erklärte sie trotzig.
„Du hättest mich informieren müssen“, tadelte Jordan.
„Es ging dich nichts an.“ Etwas versöhnlicher fügte sie hinzu: „Ich habe es Sita gesagt.“
„Du hast ihr lediglich mitgeteilt, dass du zum Dinner nicht hier sein würdest, nicht aber, wo du dich aufhältst oder mit wem.“
Wütend ging sie an ihm vorbei ins Wohnzimmer und legte ihre Handtasche sowie einen dicken Umschlag auf einen der Beistelltische. „Ich bin nicht dein Eigentum, Jordan.“
Er war ihr gefolgt. „Nein?“
Sein spöttisches Lächeln verriet, dass er sie provozieren wollte, trotzdem gelang es ihr nicht, ihren Zorn zu zügeln.
„Nein! Ich gehöre niemandem! Du hast
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