Romana Exklusiv 0187
langsam auf sie zu. Der frische Duft nach Duschgel und Shampoo stieg ihr in die Nase. Sein schwarzes Haar war noch feucht vom Duschen und kräuselte sich im Nacken. Helen spürte, wie ihre Haut zu prickeln begann, und wandte sich ab. Jacob umfasste jedoch ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen.
„Nicht sechs Monate, Helen. Wenn du mich heiratest, wird es eine Bindung fürs Leben sein.“
Sie entzog sich seinem Griff. „Das wird die Zeit entscheiden.“
„Ja, allerdings.“ Er setzte sich an seinen Schreibtisch und blickte sie an. „So, das wär’s dann wohl. Du wirst sicher verstehen, dass ich heute keine Zeit mehr für dich habe. Wegen der Hochzeitsvorbereitungen werde ich mich bei dir melden.“
Jacob griff in seine Jackentasche und zog ein Schlüsselbund heraus, das er ihr zuwarf. „Das sind die Schlüssel für die Wohnung. Sag deinem Vater, dass er sich keine Sorgen zu machen braucht, weil alle Probleme gelöst sind.“
Helen errötete, sagte aber nichts. Als sie sich zum Gehen wenden wollte, fiel ihr Richard wieder ein. Sie sah Jacob an. „Was … was soll ich Richard sagen?“
„Du könntest es mit der Wahrheit versuchen. Ich kann allerdings verstehen, wenn es dir peinlich ist, ihm zu erzählen, dass du demnächst seinen Boss heiratest. Überlass es mir. Ich werde es ihm sagen.“
„Jacob, du wirst doch …“
„Freundlich zu ihm sein? Wolltest du das sagen?“
Helen spürte, dass er wütend war. Aber warum? Jacob hatte jetzt alles, was er wollte. In gewisser Hinsicht war er als Sieger aus dem Kampf hervorgegangen. Was ärgerte ihn auf einmal?
Doch bevor sie eine Antwort darauf fand, machte er eine Bemerkung, die ihren Hass auf ihn noch mehr schürte: „Keine Angst, Helen. Ich kann es mir leisten, einem Verlierer gegenüber großzügig zu sein.“
Er beugte sich wieder über die Papiere auf seinem Schreibtisch, und Helen verließ sein Büro.
3. KAPITEL
„Helen? Was geht hier vor?“ Sichtlich verwirrt folgte Richard ihr nach draußen auf den Flur.
Zögernd blieb Helen stehen. „Das lässt sich nicht so einfach erklären, Richard. Vielleicht … vielleicht wartest du besser, bis Jacob mit dir gesprochen hat.“
„Was hat Jacob Hunt denn damit zu tun? Hör mal, wenn ich dich verärgert habe …“
„Du hast mich nicht verärgert, Richard!“
„Was ist dann los?“ Er sah sich um.„Was machst du hier überhaupt? Ich wusste gar nicht, dass du Hunt so gut kennst.“
„Jacob und ich … kennen uns schon ziemlich lange“, erklärte Helen ausweichend.
Was sollte sie bloß tun? Sie konnte Richard doch nicht rundheraus sagen, dass sie eingewilligt hatte, Jacob zu heiraten. Das wäre taktlos gewesen.
„Dass ihr euch kennt, weiß ich, Helen. Schließlich kommt ihr aus der gleichen Gegend. Außerdem hat Jacob euer Haus und eure Firma gekauft. Aber ich wusste nicht, dass ihr so gut miteinander bekannt seid, dass du ihn besuchst.“
„Hör mal, Richard, dies ist nicht der richtige Ort, um eine Diskussion anzufangen. Lass uns später darüber reden, ja?“
„Nein, wir reden jetzt.“ Richard umfasste ihren Arm. „Ich will wissen, was los ist.“
„Du solltest es ihm sagen, Helen. Es ist zwecklos, es noch länger geheim zu halten.“
Erschrocken wirbelte sie herum und sah Jacob in der Tür stehen. Dass es eine Tür gab, die direkt von seinem Büro auf den Flur führte, hatte Helen gar nicht gewusst.
Jacobs Augen funkelten gefährlich, als sein Blick auf Richards Hand fiel, mit der dieser immer noch Helens Arm umfasst hielt. Richard ließ die Hand sofort sinken und wich zurück, doch in seinem Gesicht lag immer noch ein herausfordernder Ausdruck.
„Es ist wohl besser, wenn ihr beide in mein Büro kommt. Dort sind wir unter uns.“ Jacob ging voran, und Helen blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen. Er schloss die Tür, lehnte sich dagegen und musterte Richards ernste Miene.
„Du hast es ihm also noch nicht gesagt?“, wandte er sich an Helen.
Sie schüttelte den Kopf. Die ganze Situation war ihr so peinlich, dass ihr die Schamröte in die Wangen stieg.
„Was soll sie mir gesagt haben?“, mischte Richard sich ein. „Hören Sie, Jacob …“ Plötzlich wurde er kreidebleich. „Haben Sie Helen gebeten zu kommen, damit sie mich tröstet, wenn … wenn Sie mich feuern?“
Jacob begegnete Helens Blick und lächelte unmerklich. „Nein. Ich kann Ihnen versichern, dass Ihnen Ihr Job für die nächsten zwei Jahre sicher ist.“
Richard war sichtlich erleichtert. „Das
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